Cinema präsentiert: Und... Action! (Oliver Noelle, Lisa Schwarz u.a.)

cinema praesentiert action

Verlag: Panini; (Juni 2023)
Gebundene Ausgabe: 224 Seiten; 32 €
ISBN-13: 9783833243417

Genre: Sachbuch


Klappentext

Schon die ersten Filme aus den frühen Tagen des Kinos am Ende des 19. Jahrhunderts waren nichts anderes als Actionfilme – gezwungenermaßen. Denn die nur wenige Minuten langen Streifen konnten eben noch kein kompliziertes Drama erzählen, sie hatten Erfolg wegen der Sensation der auf der Leinwand zu sehenden Bewegung - „Movies“ eben. Viele Filme aus Hollywood und anderen Kinoländern enthielten Actionsequenzen, aber erst zu Beginn der 1970er-Jahre wurden Actionszenen zum organisierenden Pinzip: Stunts, Fights und Crashs übernahmen dabei dieselbe Funktion wie die Lieder im Musical. Mit den muskelbepackten Hünen der 1980er und 1990er wurde das Genre des Actionfilms beherrschend und zeigte seine enorme Vielfalt. Der moderne Actionheld war im Grunde der alte Westernheld, der aus der Natur in den Großstadtdschungel kam, um dann ab den 2000ern großenteils vom Superhelden abgelöst zu werden, der in den Comicwelten seine Abenteuer bestand. Für „Und... Action!“ hat CINEMA, Deutschlands renommierteste Filmzeitschrift, die Archive geöffnet. Und präsentiert auf 224 Seiten die Geschichte des modernen Actionfilmes, die 100 besten Filme des Genres wie etwas „Stirb langsam“ oder „Mad Max: Fury Road“, die wichtigsten Stars wie Keanu Reeves, Arnold Schwarzenegger oder Charlize Theron sowie die prägenden Regisseure wie George Miller, John Woo oder Kathryn Bigelow.


Rezension

Mit Und... Action! ist nun der nächste Band der Cinema präsentiert – Reihe erschienen und wie der Titel es bereits verrät, geht es dieses Mal um Actionfilme. Hundert Filme hat sich die Redaktion ausgesucht, die sie in diesem Band versammelt und vorstellt. Dabei stützt sie sich glücklicherweise nicht allein auf das amerikanische Kino, sondern bezieht auch Actionfilme aus anderen Ländern ein, auch wenn diese einen kleineren Anteil an diesen Top 100 haben. Ebenso werden Filme aus verschiedenen Jahrzehnten und Untergenres vorgestellt. So ergibt sich ein ganz gutes Bild des Actionfilmes.

Bevor es allerdings mit der Liste losgeht, wird versucht auf zwanzig Seiten, die Geschichte des Actionfilmes darzustellen und das Genre näher zu definieren. Und dort finden sich so manche interessante Informationen, denn wer weiß schon, dass es bereits 1914 die ersten Actionheldinnen gab, die von Pearl White oder Helen Holmes dargestellt wurden.
Zwanzig Seiten sind selbstverständlich wenig, aber als Ausgangpunkt dafür sich selbst weiter zu informieren, können sie durchaus dienen. Abgerundet wird dieser Teil durch zwei Interviews. Das eine mit Yvonne Tasker, Professorin für Medien und Kommunikation, und das andere mit Chad Stahelski, Regisseur von John Wick, die beide interessante Einblicke in den Actionfilm geben.
Ansonsten ist das Buch so aufgebaut, wie man es auch von anderen aus dieser Reihe kennt. Mit vielen Bildern und ein paar Infoboxen werden die einzelnen Filme mal mehr, mal weniger ausführlich vorgestellt. Nicht immer ist nachvollziehbar, warum ein Film mehr Platz bekommt, als ein anderer. Ein Beispiel wäre hier Ronin mit einer Seite gegenüber Lucy mit gleich vier davon. Aber das fällt im Endeffekt nicht wirklich ins Gewicht. Die Artikel erfüllen auf jeden Fall immer ihren Zweck und geben einen Überblick über den Film und teilweise über seine Hintergründe, und mehr sollen sie auch gar nicht tun.

Auch wenn die Liste von Filmjournalisten erstellt wurde, so ist sie doch subjektiv und jeder wird den ein oder anderen Film haben, der ihm bei den Top 100 fehlt. Bullit, French Connection oder auch Getaway und selbst Der Rote Korsar mit der beeindruckenden Akrobatik eines Burt Lancaster und seines Partners Nick Cravat sind nicht auf der Liste zu finden, auch wenn sie teilweise erwähnt werden. Dafür gibt es auch Filme auf der Liste, die nicht unbedingt draufstehen müssten. Insgesamt und im Großen und Ganzen ist die Auswahl der Redaktion aber stimmig und zumindest an den ersten drei Plätzen dürften die wenigstens etwas zu meckern haben. Denn jeder dieser drei Filme ist ein wahres Actionbrett und hat viel für das Genre getan. Sei es dadurch, dass ein eigenes Subgenre entstand oder in Zeiten der Computereffekt wieder auf knallharte, handgemachte Action gesetzt wurde, die höchstens ergänzt, aber nicht vom Computer bestimmt oder gemacht wurde.


Fazit

Mit Und... Action! halten Action- und Filmfans einen gut gemachten Überblick über den Actionfilm in Händen, der dafür sorgt, dass man Lust bekommt, sich den ein oder anderen Film mal wieder anzusehen oder vielleicht sogar zu entdecken. Denn nicht jeder dürfte wirklich alle Filme auf dieser Liste kennen, da doch der ein oder andere Geheimtipp dabei ist.


Pro & Contra

+ gute Übersicht über das Genre
+ Auswahl ist stimmig
+ informativr einleitender Artikel

Bewertung: sterne4

Aktualität:4/5
Informationsgehalt: 4/5
Fotos: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5


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