All-Star Superman (Grant Morrison, Frank Quitely, Jamie Grant)

all star superman

Verlag: Panini; (Juli 2023)
Softcover: 308 Seiten; 35 €
ISBN-13: 9783741635328

Genre: Superhelden


Klappentext

Ein Superman für die Ewigkeit!

Superman, der scheinbar unbezwingbare Bschützer seiner Heimatstadt Metropolis und der ganzen Welt, stellt sich seiner größten Herausforderung – seinem eigenen nahenden Tod! Doch ehe der Mann aus Stahl abtritt, muss er noch zwölf Prüfungen bestehen, bei denen es auch um das Leben seines Kumpels Jimmy Olsen und seiner geliebten Lois Lane geht! Der Stählerne bekommt es noch einmal mit seinen gefährlichsten Feinden zu tun. Aber nicht Solaris, Doomsday, Atlas oder Bizarro erweisen sich als die größte Gefahr für Superman – sondern das Supergenie Lex Luthor!

Das sagenhafte Superman-Meisterwerk von Comic-Superstar Grant Morrison und Frank Quitely, dem Erfolgsduo hinter dem Bestseller BATMAN & ROBIN, in einer prachtvollen Neuauflage!


Rezension

Superman stirbt! Nachdem er eine Forschungsmission in der Sonne gerettet hat, haben sich seine Körperzellen mit Sonnenenergie überladen. Genau wie es Lex Luthor geplant hatte. Er hat nun endlich geschafft, was schon immer sein Ziel war: Superman zu töten!
Bis der Mann aus Stahl endgültig tot ist, dauert es aber noch. Und Superman versucht die Welt vorzubereiten, ohne ihn auszukommen und Abschied zu nehmen. Bald erfährt er von einem Zeitreisenden dann noch, dass er vor seinem Tod zwölf große Taten vollbringen wird. Die Zeit läuft Superman mehr oder weniger davon, aber er macht weiter und kämpft für seine Heimat.

In den Jahren 2006 bis 2008 erschienen die zwölf Hefte von Grant Morrisons All-Star Superman, in denen er unabhängig von der regulären Heftreihe seinen Superman gemeinsam mit Zeichner Frank Quitely aufs Papier brachte.
Anstatt Superman auf seinen Höhepunkt der Macht zu zeigen, beschloss Morrison ihn an seinem Ende zu zeigen, kurz vor seinem Tod und sich die Frage zu stellen, wie es nach Superman weitergehen könnte. Denn auch wenn sie nicht offen ausgesprochen wird, schwingt sie doch die ganze Zeit im Hintergrund mit.

Glücklicherweise hat diese Prämisse aber nicht dafür gesagt, dass Grant Morrison einen Trübsal blasenden Superman zeigt, der sich in Selbstmitleid ergeht und bei dessen letzten Abenteuern eine drückende Stimmung besteht. Ganz im Gegenteil. Auch wenn es natürlich immer wieder emotional wird, wenn z.B. Superman mit anderen über seinen bevorstehenden Tod spricht, so feiert der Comic dennoch mehr sein Leben und seine Taten. Grant Morrison zeigt hier einen Mann, der sich seines Schicksales bewusst ist, und dennoch nie aufgibt, immer wieder von neuem den Mut aufbringt, sich gegen Gefahren zu stellen und Gutes tun. Und genau dadurch fängt er den Kern Supermans als Symbol der Hoffnung ein. Gleichzeitig zeigt er Superman jedoch so nahbar wie selten zuvor. Superman muss sich mit seiner Sterblichkeit befassen und das macht ihn menschlich. Es war eine gute Entscheidung von Grant Morrison mit dem Tod Supermans einen roten Faden etablieren, der bis zum Schluss verfolgt wird. Dadurch ist von Anfang klar, wie es enden muss und es gibt Grant Morrison die Möglichkeit zu erzählen, was er will und muss. Er greift dabei tief in die Historie Supermans und lässt alte Gegner auftauchen, denen sich Superman stellen muss. Allerdings braucht man kein Vorwissen, um All-Star Superman lesen zu können, alles ist für jeden verständlich, sofern man die Hauptpersonen, wie Lois Lane, Clark Kent, Lex Luthor und Jimmy Olsen grundsätzlich kennt und dies dürfte bei so gut wie allen Lesern der Fall sein. Die Geschichte hat Grant Morrison geschickt strukturiert. Jedes der zwölf Kapitel, mit einer kleinen Ausnahme, ist im Prinzip für sich lesbar und doch setzt sich am Ende alles zusammen. Dabei wechseln sich actionlastige und ruhigere Kapitel im richtigen Rhythmus ab. Weder gibt es einen Actionoverkill noch wird das Tempo zu sehr herausgenommen. Dadurch liest sich All-Star Superman trotz der vielen Seiten recht flott, einzig das Kapitel mit dem Bizarro-Planeten ist etwas zäher, sofern man nicht unbedingt der größte Fan von Bizarro ist.

Normalerweise fragt man sich als Leser, wieso niemand erkennt, dass Clark Kent und Superman ein und dieselbe Person sind. Zu sehr ähneln sie sich. Dies ändert Frank Quitely natürlich nicht vollkommen, aber er lässt Clark Kent durch eine völlig andere Körperhaltung sich deutlich von Superman unterscheiden. So wirkt er allein von seinem Äußeren her bereits ungeschickter und naiver als Superman und es wird realistischer, dass niemand die Beiden miteinander in Verbindung bringt. Ansonsten ist sein Stil Geschmackssache. Unstrittig ist jedoch, dass er die breite Palette von Supermans Gefühlen in seinen Zeichnungen einzufangen vermag. Auch den Wechsel zwischen Action und ruhigen Momenten kann er sehr gut umsetzen. Die Farben von Jamie Grant sind grell und bunt und doch passen sie zu der Geschichte von Supermans letzten Taten, denn All-Star Superman ist kein Abgesang auf einen Helden, sondern feiert ihn ein letztes Mal.

Viel gibt es an Bonusmaterial nicht. Das, was vorhanden ist, ist dann aber interessant und aufschlussreich, da Autor Grant Morrison, so manche seiner Entscheidungen für diesen Comic erklärt.


Fazit

All-Star Superman zeigt einen Superman, der vielleicht so nahbar, wie selten zuvor ist. Grant Morrisons Geschichte über seinen bevorstehenden Tod und seinen Umgang damit ist eine der stärksten Geschichten über den Mann aus Stahl und verdient jedwedes Lob.


Pro & Contra

+ Superman menschlich wie selten zuvor
+ gute Zeichnungen
+ jedes Kapitel ist für sich lesbar

- der Bizarro-Planet ist anstrengend

Bewertung: sterne4.5

Handlung: 4,5/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5


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Tags: Superman