Batman - Batmans Sohn ( Grant Morrison, Andy Kubert, Jesse Delperdang)

batman batmans sohn

Verlag: Panini; (Juli 2023)
Softcover: 212 Seiten; 25 €
ISBN-13: 9783741635281

Genre: Superhelden


Klappentext

Der Sohn des Dunklen Ritters

Das Leben von Batman alias Bruce Wayne wird komplett auf den Kopf gestellt, als er nach langer Zeit Talia al Ghul wiedertrifft. Wie ihr Vater Ra´s al Ghul ist Talia seine Feindin,, doch einst war sie seine Geliebte. Und was Bruce bisher nicht wusste: Aus einer gemeinsamen Liebesnacht ist ein Kind hervorgegangen – Damian, der seit seiner Geburt von der League of Assassins, zum erbarmungslosen Kämpfer und Meuchelmörder ausgebildet wurde. Jetzt, da selbst Talia die Kontrolle über den Zehnjährigen zu verlieren scheint, muss sich Batman um seinen Sohn kümmern – einen Sohn, der sein Leben lang gelernt hat zu töten, dem jede Gnade fremd ist und der auf Bruce´Adoptivsohn Tim Drake losgeht, um dessen Rolle zu übernehmen …

Der Einstand von Batmans Sohn Damian, unvergesslich in Szene gesetzt von den Superstars Grant Morrison (BATMAN: ARKHAM ASYLUM, ALL-STAR SUPERMAN) und Andy Kubert (FLASHPOINT, BATMAN: DARK KNIGHT III). Eine der Inspirationsquellen für das neue Film- und TV-Universum der DC-Ikonen unter James Gunn!


Rezension

Es gibt Namen im Comicbereich, bei denen erwartet man einfach immer etwas großartiges. Und wenn diese sich einem der beliebtesten Superhelden widmen, kann eigentlich nichts schief gehen. Und so gibt es so manchen Comic, gerade im Superheldenbereich, der mit einer Menge Vorschusslorbeeren daherkommt und als unheimlich wichtig für die Charaktere gilt, dann aber beim Lesen ziemlich enttäuscht. Ein Todesfall in der Familie ist im Falle Batmans ein gutes Beispiel. Die Handlung und die Erzählung an sich sind ziemlich enttäuschend, allerdings gilt der Comic als Klassiker, was allein auf der Tatsache beruhen dürfte, dass Jason Todd vom Joker getötet wurde.
Nun also ist Batmans Sohn von Grant Morrison neu aufgelegt worden. Hauptsächlich vermutlich deswegen, weil James Gunn ankündigte, er würde unter anderem auf Grundlage dieses Comics seinen Batman und Robin-Film entwickeln. Zudem hat Batmans Sohn mit der Einführung Damian Waynes großen Einfluss auf die Kontinuität der Batmancomics gehabt. Aber hat der Comic darüberhinaus die Berechtigung sich Klassiker zu nennen oder ist es eher wie bei Ein Todesfall in der Familie, wo die Handlung mehr schlecht als recht war, und die Auswirkungen auf den Dunklen Ritter eigentlich nur von Interesse waren.
Leider muss gesagt werden, es ist letzteres. Der hochgelobte Grant Morrison, der z.B. ein, auch gerade neuaufgelegtes, richtig gutes Crossover zwischen Batman/Spawn geschrieben hat, findet hier nie wirklich einen roten Erzählfaden, der für mehr reicht als andauernde Action, während der Damian sich andauernd mit seinem Vater und seinen Verbündeten prügeln muss und dabei unglaublich nervig ist. Es ist ein Wunder, dass er noch weiter aufgegriffen wurde und mittlerweile fest etabliert ist, wobei er mit der Zeit längst nicht mehr so nervig geworden ist. Talia al Ghuls Plan ist auch nicht so überzeugend und deswegen bleibt von diesem ersten Teil des Bandes nur die Einführung Damians übrig und das ist wahrlich nicht viel.
Nach Damians ersten Auftritt sind zwei weitere Geschichten enthalten. Eine davon ist kein Comic, sondern eine Prosageschichte Der Clown um Mitternacht, deren schwülstiger, pseudointellektueller und hochgestochener Stil, es unmöglich macht, sie zu lesen. Inhaltlich geht es um ein Aufeinandertreffen zwischen dem Joker und Batman.
Zuletzt tritt Batman gegen einen Gegner aus seinem Black Book an. Drei verdrehte Inkarnationen seiner Selbst stehen ihm gegenüber, wobei sich mit dem Letzten Damian in der Zukunft als Batman auseinandersetzen muss. Verglichen mit dem Rest ist diese Geschichte geradezu eine Wohltat, wobei sie objektiv betrachtet auch nicht über durchschnittlich hinauskommt.

Andy Kubert zeichnet gewohnt gut und seine Bilder bekommen durch Jesse Delperdang die nötige konturelle Schärfe. Die Action funktioniert und gerade der Ausflug in die Zukunft Gothams sieht interessant aus. Nur was man sich dabei gedacht hat John Van Fleet Illustrationen mit dem Computer für Der Clown um Mitternacht anfertigen zu lassen, wissen wohl nur die Verantwortlichen.


Fazit

Batmans Sohn ist zwar für die Geschichte Batmans mit der Einführung Damian Waynes zwar wichtig, aber ansonsten inhaltlich und erzählerisch eher vergessenswert. Über Der Clown um Mitternacht deckt man besser den Mantel des Schweigens. Da kann auch die abschließende Geschichte nichts mehr retten.


Pro & Contra

+ die Zeichnungen von Andy Kubert

- katastrophale computergenerierte Illustrationen für Der Clown um Mitternacht
- inhaltlich und handlungstechnisch schwach auf der Brust
- Damian Wayne nervt

Bewertung: stern2

Handlung: 2/5
Charaktere: 2,5/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 2/5
Preis/Leistung: 2/5