Lullaby of the Dawn (Ichika Yuno)

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Hayabusa (Juni 2023)
ca. 190 Seiten, 8,00 EUR
ISBN: 978-3-551-62034-7

Genre: Drama, Mystery, Shonen-Ai


Klappentext

Jeder Kampf gegen die Monster, die aus dem Dunklen Meer kommen, verkürzt die Lebenszeit von Elva. Als ein kleiner Junge namens Alto von seinem Schicksal erfährt, schwört er, an Elvas Seite zu bleiben und einen Weg zu suchen, ihn zu retten. Acht Jahre später ist Alto zu einem furchtlosen jungen Mann herangewachsen. Seine Liebe zu Elva, die während der gemeinsamen Jahre langsam wuchs, blüht heimlich in seinem Herzen… Elva hingegeben, der lediglich eine Lebenserwartung von ein paar Jahren hatte, zeigt durch Altos Gesellschaft aus unerfindlichen Gründen Anzeichen der Genesung.


Rezension

Jedes Kind lernt: Halte dich nachts vom Meer fern! Aber warum, weiß eigentlich keiner wirklich. Sie wissen, im Dorf gibt es eine Person, die „Kannagi“ genannt wird. Diese schützt das Dorf. Aber was das genau bedeutet, kann keiner sagen. Als Alto eines Tages zum Kannagi geschickt wird, um Lebensmittel vorbei zu bringen, ist er neugierig und möchte mehr erfahren. Elva, der Kannagi in Altos Dorf, ist darüber aber gar nicht erfreut und scheucht ihn davon. Als Alto aber mitbekommt, dass andere Kinder aus dem Dorf den Kannagi beleidigen und Steine nach ihm werfen, wird er wütend. Immerhin beschützt er sie doch! Aber vor was? Weil er das wissen möchte, versucht er mehr herauszufinden. Außerdem findet er es super, dass Elva das Dorf beschützt und kommt deshalb öfters zu ihm. Obwohl Elva das ablehnt.

Eines Abends bekommt Alto mit, dass ein paar Jungs in der Nacht ans Meer gehen wollen. Er geht hinterher, um sie aufzuhalten und wird so unfreiwillig Zeuge wovor Elva sie alle beschützt. In der Nacht ist das Meer schwarz und plötzlich tauchen aus dem Meer schwarze Gestalten auf, die die Jungs angreifen. Elva ist es, der sie rettet und gegen das schwarze Meer kämpft. Spätestens jetzt ist für Alto klar, er muss und will Elva helfen! Elvas Hände und Füße sind mit pechschwarzen Malen bedeckt, die sich Stück für Stück weiter auspreiten. Jedem Kannagi droht dieses Schicksal, weshalb keiner von ihnen besonders alt wird. Sobald sie ihren Kampf gegen das schwarze Meer aufnehmen, bleiben ihnen nur noch wenige Jahre. Auch Elva ist darauf gefasst. Doch als Alto plötzlich in sein Leben platzt, ändert sich dies plötzlich. Dieser aufdringliche Junge lässt sich einfach nicht davonschicken und er schreckt auch nicht vor seinen Malen zurück.

Schon acht Jahre hat sich Alto in Elvas Leben geschlichen und es dadurch grundlegend verändert. Die schwarzen Male sind sogar zurückgegangen, was vorher noch nie passiert ist. Elva lebt schon viel länger, als jemals zuvor ein Kannagi. Niemand kann sich das so richtig erklären, aber es scheint mit Alto zusammen zu hängen. Auch hat Alto dafür gesorgt, dass die Dorfbewohner Elva etwas näher kommen. Aber was steckt hinter all dem? Wieso färbt sich das Meer nachts schwarz? Kann auch anderen Kannagis geholfen werden? Gibt es einen Weg den Kreislauf zu durchbrechen, damit keine Kannagis mehr nachts gegen das Meer kämpfen müssen? Alto möchte all diese Fragen beantworten und will Elva und alle anderen befreien. Aber kann er das schaffen?

„Lullaby of the Dawn” geht mit vielen Fragen los. Anfangs scheint noch alles sehr undurchsichtig, auch wenn der erste Band bereits ein paar dieser Fragen klärt. Aber es werden ebenso auch wieder neue Fragen aufgeworfen, was den Leser dazu verführt auch die folgenden Bände lesen zu wollen. Die Entwicklung, die gerade Elva durchmacht, ist sehr schön dargestellt. Der Unnahbare, der sich von allen zurückgezogen hat und dem, der noch unsicher im Umgang mit anderen Menschen ist, aber ihre Gegenwart schätzt. Die Storyentwicklung wirkt sehr gut, nicht zu gehetzt, aber sie verweilt auch nicht zu lange. Der Leser wird so im guten Tempo mitgenommen und fängt an, selbst die Geheimnisse ergründen zu wollen. Altos Faszination des Kannagi kommt sehr schnell und ist direkt sehr extrem, wirkt dabei aber nicht unrealistisch. Und gerade seine naive und absolute Akzeptanz wirkt richtig echt.Das Thema Liebe ist zwar wichtig in der Story, ist aber zumindest im ersten Band eher im Hintergrund und schwingt nur leicht in der Story mit. Und obwohl sie kaum merkbar ist, ist sie doch ein ganz entscheidender Teil.

Die Zeichnungen sind sauber, wirken aber teilweise etwas einfach. Besonders in den Gesichtern. Das stört den Lesefluss aber keineswegs. Die Charaktere sind alle gut zu unterscheiden und besonders Elva ist mit seiner Aura sehr gut umgesetzt. Hintergründe sind dagegen sehr detailliert gestaltet.


Fazit

„Lullaby of the Dawn” ist ein mystischer Shônen-Ai-Manga, der die Leserschaft in spannende Geheimnisse hineinzieht.


Pro & Contra

+ gute Storyentwicklung
+ macht Lust auf mehr
+ wirft spannende Fragen auf
+ gute Charakterentwicklung
+ saubere Zeichnungen

- etwas einfach gestaltete Gesichter

Bewertung: sterne4.5

Handlung: 4,5/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 4/5

Tags: Boys Love, Shonen Ai, Hayabusa