Benni Bärenstark Gesamtausgabe Bd.3 (Peyo, Albert Blesteau, Yvan Delporte )

BENNI GESAMT 03

Verlag: Splitter; (April 2023)
Gebundene Ausgabe: 224 Seiten, 39,95 €
ISBN-13: 978-3-96792-739-9

Genre: Funny/ Kindercomic/ Abenteuer/ Krimi


Klappentext

Benni ist ein kleiner, ganz normaler Junge – das heißt, er wäre es gerne, aber er ist es nicht, denn er ist unglaublich stark! Bäume ausreißen, höher als ein Haus springen, Autos mit bloßen Händen durch die Luft schleudern? Kein Problem für ihn – Schwierigkeiten bereitet ihm nur, seine Kräfte im Alltag richtig einzuteilen. Deshalb will auch niemand mit Benni spielen, denn alles, was er anfasst, geht nur allzu leicht kaputt. Zumindest solange er keinen Schnupfen hat, denn dann verlassen ihn seine Kräfte, und er ist wirklich nur ein braver, kleiner Junge, dem allerdings jede Art von schlechtem Benehmen oder gar krimineller Machenschaften zuwider sind. So gerät er stets aufs Neue in abenteuerliche Verwicklungen, bei denen er seine Superkräfte dann doch sinnvoll einsetzen kann. Und wenn er schön darauf achtet, sich nicht zu erkälten, haben Schurken und Bösewichter gegen ihn kaum eine Chance.

Ein charmanter Klassiker von Peyo (Johann und Pfiffikus, Die Schlümpfe), 1960 entstanden und unter seiner Anleitung im Laufe der Jahre weiterentwickelt von Will, Yvan Delporte, Francois Walthéry, Gos, Albert Blesteau, Thierry Culliford, Vincent Dugomier, Pascal Garray, Frédéric Jannin und Luc Parthoens.


Rezension

Die dritte Gesamtausgabe von Benni Bärenstark sticht aus allen fünf Bänden hervor, denn fast 120 Seiten von dieser entfallen auf Pierrot und die Lampe. Wie Benni Bärenstark ist er ein kleiner Junge, der herzensgut und teilweise etwas naiv ist. Charakterlich liegen sie also dicht beieinander. Die großen Unterschiede zwischen diesen beiden Schöpfungen von Peyo liegen dann in der genauen Ausführung der Geschichten und der Grundsituationen. Benni Bärenstark ist im Prinzip ein kleiner Superheld, während Pierrot durch Zufall in den Besitz einer Wunderlampe gelangt, in der tatsächlich ein Djinn wohnt. Nur hat dieser eine Schwäche, er verwechselt andauernd seine Zaubersprüche, wodurch urkomische Situationen entstehen.
Normalerweise könnte man sagen, dass Pierrot eigentlich keine Berechtigung hat, in einer Benni Bärenstark-Gesamtausgabe aufzutauchen, schließlich ist er eine eigenständige Figur. Allerdings ist es so, dass sowohl Pierrot als auch Benni ungefähr zum selben Zeitpunkt entstanden und auch ein ähnliches Aussehen besitzen. Nimmt man hinzu, dass, in dem der Gesamtausgabe abgedeckten Zeitraum, nur ein Benni Bärenstark-Abenteuer erschien, dafür aber Pierrot häufiger auftrat, so ergibt sich durchaus der ein oder andere Grund, dass der Ersatz-Benni hier auch enthalten ist. Denn ansonsten würde er wohl vollkommen in Vergessenheit geraten und das wäre zu schade.

Und so macht Pierrot und die Lampe hier den Anfang und es geht weit zurück, bis zu dessen Anfängen in den 60ern, bevor es dann zu den letzten Comics mit dem kleinen Jungen und seinem Freund dem Djinn Anfang der 90er geht. Diese Comics sind mit Sicherheit nicht die besten Arbeiten von Peyo und seinen Mitarbeitern, aber sie sind alle ganz lustig und für Kinder, an die sie sich schließlich richten, wirklich gut und dürften ihnen Spaß machen. Die Struktur und die Idee der Comics mag simpel sein, schließlich basiert jeder Comic auf den Verwechslungen der Zaubersprüche, aber was daraus gemacht wird, ist schon das Optimum.

Danach sind drei Geschichten mit Benni Bärenstark an der Reihe. Zwei sind davon Kurzgeschichten bevor das albenlange Abenteuer Der Fetisch den Abschluss bildet.

Benni und Benco

Benni und Benco, ein Dose Kakaopulver, helfen verschiedenen Menschen wortwörtlich auf die Beine.
Dieser zwölfseitige Werbecomic, der auf den Seiten Spirous in Frankreich und auch in Tintin in Belgien sowie Pif Gadget erschien, kann seinen Zweck nicht verhehlen. Dennoch machen Peyo und Blesteau das Beste daraus und vor allem das Wiedersehen mit bekannten Charakteren macht Benni und Benco dann hinreichend lesenswert. Und die Werbung ist auch nicht mehr so störend, da die Marke heutzutage unbekannt ist.

Spielzeug(en)

Es ist Weihnachten und der Laster mit Spielsachen ist noch nicht in Freudenberg in Herrn Würfels Spielwarenladen eingetroffen. Benni forscht nach und entdeckt, dass drei Ausbrecher aus Püppingen den Lastwagen gestohlen haben.
Peyo, Blesteau und Delporte haben eine nette, kleine Weihnachtsgeschichte aufs Papier gebracht, die Humor besitzt und spannend ist.

Der Fetisch

Die böse und hinterhältige Signora Demonia versucht mit ihren Handlangern Benni Bärenstark davon zu überzeugen, in ihrem Auftrag einen Fetisch aus dem Museum zu stehlen. Zuerst widersetzt sich Benni und verprügelt sogar die Gauner, als aber Demonia eine herzerreißende Geschichte erzählt, hilft er ihr. Dabei ahnt er nicht, dass der Fetisch Demonia dazu dient, um ausgesuchte reiche Menschen zu verhexen und zu erpressen. Ein Plan, den Benni beinahe zu spät erkennt.
Bislang gab es eher Einflüsse aus der Science Fiction bei Benni Bärenstark, mit Der Fetisch kommt nun eine mystische Komponente hinzu, denn ein kleinwenig Magie hält mit Der Fetisch Einzug, wenn auch nicht viel und minimal und so, dass es immer noch zu Benni und seiner Welt passt. Die Geschichte bietet alles, was man von einem lustigen Abenteuer mit einem kleinen Jungen als Hauptcharakter erwarten kann. Die Geschichte ist gut durchdacht und macht Spaß, was auch an den unfähigen Gehilfen der Signora Demonia liegt. Der Fetisch ist eins der wirklich guten Abenteuer von Benni Bärenstark.

Das Bonusmaterial ist gewohnt umfangreich und es gibt Hintergrundartikel zu Benni Bärenstark und ebenso zu Pierrot und die Lampe. Neben den informativen Texten sind dazu wieder reichlich Skizzen und kurze Comicstrips enthalten. Eine bessere Aufbereitung der Hintergründe kann man sich nicht wünschen.


Fazit

Auch die dritte Gesamtausgabe zu Benni Bärenstark überzeugt voll und ganz. Die Geschichten besitzen den gewohnten Witz und Charme, die Benni Bärenstark zu einem Klassiker für Kinder und Junggebliebene gemacht haben. Dabei teilt Benni den Platz in diesem Band mit Pierrot und seiner Wunderlampe und auch dieser überzeugt ebenso und es wird damit eine Lücke in der Veröffentlichung des Werks von Peyo geschlossen.


Pro & Contra

+ humorvoll
+ witzig und spannend
+ abwechslungsreiche ebenso lustige Geschichten von Pierrot und die Lampe

Bewertung: sterne4.5

Charaktere: 4,5/5
Handlung: 4/5
Humor: 4,5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 5/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Peyo:

Rezension zu Johann und Pfiffikus Gesamtausgabe Bd.1 – Der Page des Königs
Rezension zu Johann und Pfiffikus Gesamtausgabe Bd.2 – Hexerei und Zaubersprüche
Rezension zu Johann und Pfiffikus Gesamtausgabe Bd.3 – Räuber und Plünderer
Rezension zu Johann und Pfiffikus Gesamtausgabe Bd.4 – Die Schlumpfjahre

Rezension zu Die Schlümpfe Bd.1 – Blauschlümpfe und Schwarzschlümpfe
Rezension zu Die Schlümpfe Bd.28 – Schlumpfine greift ein

Rezension zu Benni Bärenstark Bd.1 – Die roten Taxis
Rezension zu Benni Bärenstark Bd.13 – John-John
Rezension zu Benni Bärenstark Bd.14 – Auf den Spuren des weißen Gorillas

Rezension zu Benni Bärenstark Gesamtausgabe Bd.1
Rezension zu Benni Bärenstark Gesamtausgabe Bd.2

Rezension zu Die Schlümpfe – Kompaktausgabe Bd.1
Rezension zu Die Schlümpfe – Kompaktausgabe Bd.2
Rezension zu Die Schlümpfe und das verlorene Dorf Bd.1

Tags: Comics für Kinder