Hayabusa (April 2023)
ca. 180 Seiten, 8,00 EUR
ISBN: 978-3-551-62378-2
Genre: Fantasy, Shonen-Ai, Slice of life
Klappentext
Seiichiro Kondo ist ein fleißiger Buchhalter, der auf die 30 zugeht und jeden Tag in Arbeit erstickt. Eines Tages wird er versehentlich in die Beschwörung der Heiligen Maid verwickelt und findet sich in einer fremden Welt wieder. Doch auch im Königreich Romani kann er nicht aus seiner Haut und bittet beflissen um Arbeit. Als er auf Ungereimtheiten in den Anträgen des dritten Ritterordens stößt, wirbelt Seiichiro die Behörden durcheinander und zieht den Unmut des Kommandanten Alesh Indrahk auf sich. Dass dieser allerdings weniger kaltherzig ist, als man ihm nachsagt, muss Seiichiro feststellen, als er sich plötzlich aufgrund eines Magierauschs in einer brenzligen Situation befindet…
Rezension
Seiichiro Kondo ist ein typisches Arbeitstier, der quasi für seine Arbeit lebt. Er ist in der Position des Assistenten der Abteilungsleitung, doch genau das verflucht er innerlich. Denn dadurch bekommt er sowohl von oben, als auch von unten jede Menge Arbeit aufgedrückt. Doch er gibt trotzdem alles und ist sogar an einem Sonntag mal wieder im Büro. Als er endlich auf dem Heimweg ist, hört er plötzlich einen Schrei. Noch bevor er realisiert, was er da sieht, reagiert sein Körper auch schon. Vor seinen Augen wird eine Frau in etwas Seltsames hineingezogen. Er will ihre Hand ergreifen, doch alles, was er erreicht, ist dass auch er selbst mit eingesaugt wird. Dadurch landen die beiden in einer fremden Welt, im Königreich Romani. Dort wird ihnen erklärt, dass das Land regelmäßig von Miasma bedroht wird. Dieses kann nur durch die Heilige Maid gereinigt werden, die sie hiermit beschworen haben. Dieses Mal stammte die Heilige Maid ausnahmsweise aus eine anderen Welt. Dass Kondo mitkam, war somit nie geplant. Aber ein Zurück scheint es für ihn auch nicht zu geben.
Somit bietet man Kondo an, dass er Geld, Unterkunft und Verpflegung bekommt und einfach in dieser neuen Welt leben solle. Doch Kondo wäre nicht er, wenn er das so einfach hinnehmen würde. Seine erste Bitte, die er an die fremden Leute stellt, ist eine Aufgabe. Da er es nicht anders kennt, will er arbeiten. Und so landet er im Schatzamt von Romani. Auch hier stürzt er sich sofort in die Arbeit und will so viel es geht über diese neue Welt lernen. Besonders hellhörig wird er, als er erfährt, dass hier Magie existiert. Und da entdeckt er auch die Lösung seiner Probleme – Energieelexiere, damit fühlt er sich wieder total frisch und erholt und kann viel mehr arbeiten! Doch diese Welt birgt nicht nur Geheimnisse, sondern auch Gefahren, die Kondo nicht bewusst sind … Mit seiner fleißigen und gewissenhaften Art bringt er viele gegen sich auf und durch seinen Eifer bringt er sich selbst in Gefahr, ohne es zu bemerken.
„Isekai Office Worker“ zeigt einen Workaholic durch und durch, selbst wenn er in eine neue Welt kommt, bleibt er seinem Lebensstil absolut treu. Der Manga basiert auf einer Roman-Vorlage, die hier in Bilder umgesetzt wurde. Insgesamt beginnt der erste Band etwas langsam. Die meiste Zeit passiert noch nicht wirklich viel, dafür ist die Entwicklung zum Ende hin umso rasanter. Doch man vermisst ein paar Fragen, die man selbst vermutlich an Stelle des Protagonisten gestellt hätte. Es scheint irgendwie nie ein Thema zu sein, ob man den versehentlich Mitbeschworenen nicht einfach wieder zurückschicken kann. Irgendwie scheint sich Kondo auch nie darüber Gedanken zu machen, dass er einfach aus seiner Welt und seinem Leben gerissen wurde. Ganz zu schweigen von der Heiligen Maid. Es wird einfach alles so hingenommen und akzeptiert. Gerade ein Arbeitstier wie Kondo sollte sich doch mal fragen, was seine Kollegen über sein Verschwinden denken, oder?
Der erste Band beschäftigt sich hauptsächlich damit, dass Kondo die neue Welt verstehen lernt und alles hinterfragt, was dort passiert. Auch ist er ziemlich schnell dabei, allen seine Denkweisen und Vorgehen aufzuzwingen. Andere Charaktere spielen erst mal nur Nebenrollen, auch wenn klar wird, dass der Kommandant des dritten Ritterordens Alesh Indrahk noch eine größere Rolle bekommen wird. Doch all das ist nur angedeutet. Auch jegliche Geschehnisse zum Ende des Bandes bleiben der Phantasie überlassen. Insgesamt fällt es einem nicht so leicht, sich mit dem Protagonisten zu identifizieren, das meiste würde vermutlich fast jeder komplett anders angehen. Reaktionen auf Geschehnisse sind insgesamt sehr flach, bis gar nicht vorhanden.
Die Zeichnungen sind sehr sauber und auch die Charaktere gut dargestellt. Sie haben eigene Designs erhalten und können gut unterschieden werden. Insbesondere die Kleidung ist aufwendig und detailliert gezeichnet. Aber insgesamt sind die Bilder etwas schmucklos, besonders was die Hintergründe betrifft.
Fazit
„Isekai Office Worker“ scheint noch einige Wendungen in den folgenden Bänden zu haben, tröpfelt aber im ersten Band etwas seicht an.
Pro & Contra
+ saubere Zeichnungen
+ Andeutung von Geheimnissen
+ abwechslungsreiches Charakterdesign
- zu Anfang noch etwas unspektakulär
- nicht immer nachvollziehbare Reaktionen
- ein sehr dominanter Protagonist
- schlichte Zeichnungen
Bewertung: 
Handlung: 2,5/5
Charaktere: 3/5
Zeichnungen: 3/5
Lesespaß: 2,5/5
Preis/Leistung: 3/5