Batman - Killing Time ( Tom King, David Marquez)

batman killing time

Verlag: Panini; (Oktober 2023)
Softcover: 196 Seiten; 25 €
ISBN-13: 9783741630248

Genre: Superhelden


Klappentext

Gotham City droht eine tödliche Zeit!

Gotham City in den Anfangstagen des Dunklen Ritters: Bruce Wayne ist erst seit wenigen Jahren als Batman der Beschützer der Stadt, als sich der Riddler, Catwoman, Killer Croc und der Pinguin zusammenschließen, um einen raffinierten Coup zu landen. Sie rauben ein Bankschließfach der Familie Wayne aus und erbeuten ein rätselhaftes Artefakt. Doch dann legen der Riddler und Catwoman den Pinguin herein – und so macht nicht nur Batman Jagd auf die Beiden, sondern auch der Verbrecherboss und seine Gang! Eine Zeit des Tötens beginnt in der Stadt …

Die Miniserie vom mehrfach mit dem Eisner Award ausgezeichneten Autor Tom King (BATMAN, RORSCHACH) und Top-Zeichner David Marquez (JUSTICE LEAGUE, Miles Morales: Ultimate Spider-Man) zum ersten Mal komplett als Sammelband.


Rezension

Catwoman und der Riddler stehlen aus einem Bankschließfach der Waynes. Sie entwenden nur einen Gegenstand und legen ihren Partner Pinguin herein. Fortan werden sie gejagt, vom Pinguin, seinen Schergen, der Regierung – und Batman. Der trifft unterwegs durch die USA auf den Helfer und der ist für den unerfahrenen Batman tatsächlich ein Problem.

Anstrengend ist das passende Wort für diesen Auftritt Batmans. Tom King versucht durch erzählerische Kniffe aus einer an sich simplen Geschichte, ein komplexes Werk zu schaffen und scheitert daran, dass auch unterhaltsam für den Leser zu machen oder überhaupt irgendetwas zu erzählen. Killing Time ist so gesehen ein Musterbeispiel dafür, wenn sich ein Autor mit seinem Vorhaben vollständig übernimmt und damit eine vielleicht gute Idee gnadenlos nach unten zieht.
Denn eigentlich wäre die Idee von Killing Time gar nicht mal so schlecht und die Wendungen sogar recht gut. Und auch der Helfer, der, das kann man schon sagen, das Beste am ganzen Comic ist, wäre ein riesengroßer Pluspunkt, der Killing Time zu einem richtig guten Comic machen würde. Leider muss er ihn zusammen mit ein paar anderen guten Ideen aber vor dem totalen Absturz retten und das hat der Helfer eigentlich nicht verdient.
Aber wie gesagt, liegt das Problem bei diesem Comic bei der Erzählstruktur und dann auch noch an der Erzählerstimme, die alles ganz genau auf die Sekunde kommentiert und spätestens ab der dritten Seite fürchterlich nervt und dies wird nicht besser, nachdem der Erzähler enthüllt wurde, eher ist das Gegenteil der Fall. Dazu kommt noch ein McGuffin, dessen Bedeutung nur behauptet wird, aber der absolut keine Relevanz hat, wodurch die Rückblicke weit in die Vergangenheit noch unverständlicher werden.
Was ist aber das Problem bei der Art und Weise der Erzählung?
Dies entsteht daraus, dass Tom King ohne jegliche Logik und Struktur wild in der Zeit hin und herspringt. Mal um Sekunden, mal um Stunden, Monate, Jahre, Jahrzehnte oder sogar Jahrtausende. Was durchaus mal sinnvoll sein kann, erfüllt bei ihm allerdings nur einzig allein den Zweck, über ein inhaltliches Nichts hinwegzutäuschen und darüber, dass das alles hier viel zu sehr ausgewalzt ist. Erzählerisch ist das hier eine Vollkatastrophe.
Dann gibt es aber auch ein paar gute Ansätze. Catwoman darf wieder die Meisterdiebin sein und ihr Zusammenspiel mit dem Riddler ist großartig. Und selbst die Schlusssequenz ist gelungen. Und der größte Pluspunkt ist der bereits erwähnte Helfer, der Batman seine Grenzen aufzeigt und ein ebenso vornehmes und ruhiges Auftreten besitzt wie Alfred Pennyworth. Das Batman und der Helfer dann auch noch zusammenarbeiten, würde diesen Comic normalerweise zu einem richtig guten Comic machen. Wäre da eben nicht die völlig missglückte und nervige Erzählweise, die nur an einer einzigen Stelle halbwegs funktioniert, nämlich beim großen Gemetzel am Ende, wo dann auch etwas Kreativität aufblitzt.

Die Zeichnungen von David Marquez sind deutlich besser, als es Tom Kings Geschichte verdient hätte. Er gibt hier alles und choreographiert tolle Kämpfe, schafft Atmosphäre und mit dem Helfer einen Charakter, der in Erinnerung bleibt. Wäre doch die Handlung auch nur halb so gut, wie die Bilder von David Marquez.


Fazit

Nervig beschreibt Killing Time wohl am Besten. Tom Kings neuester Batman-Comic krankt an einer Erzählweise, die alles ist, aber nicht gut. Leider wird damit auch ein toller Charakter wie der Helfer verschenkt.


Pro & Contra

+ der Helfer
+ Chemie zwischen Riddler und Catwoman

- fürchterliche Erzählweise, die nervt
- unnötige Blicke in die Vergangenheit
- ein McGuffin, der nicht funktioniert

Bewertung: stern2

Handlung: 1,5/5
Charaktere: 3,5/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 1/5
Preis/Leistung: 2/5