Der Joker – Der Mann, der nicht mehr lacht Bd.1 Ein Joker zu viel! (Matthew Rosenberg, Carmine Di Giandomenico, Francesco Francavilla)

der joker der mann der nicht mehr lacht

Verlag: Panini; (Juli 2023)
Softcover: 180 Seiten; 22 €
ISBN-13: 9783741634918

Genre: Superschurken


Klappentext

Es sollte nur einen geben!

Der Joker ist zurück in Gotham City – und das Erste, was er tut, ist, mit seiner Gang ein Treffen von Mafia-Bossen zu überfallen und ein Massaker anzurichten! Denn in seiner Abwesenheit, so meint er, wäre das Verbrechen in Gotham langweilig geworden, und jetzt will er die Dinge ändern. Mehr noch, er kündigt an, seine kriminellen Aktivitäten weit über Gotham auszuweiten, und er ist bereit, dafür nicht nur die Grenzen der Stadt zu überschreiten! Zugleich aber kommt auf den Straßen von Gotham ein Mann mit einer Kugel im Kopf zu sich. Und wie sich herausstellt, ist dies der echte Joker! Und dem vergeht das Lachen, als er erfährt, dass ein Betrüger seinen Namen und seine Rolle übernommen hat!

Der erste Band der neuen Joker-Serie von Matthew Rosenberg (BATMAN – DETECTIVE COMICS) und Carmine Di Giandomenico (FLASH), zusätzlich mit fünf knallig bunten Joker-Storys von Matthew Rosenberg und Pulp-Spezialist Francesco Francavilla (BATMAN: DER SCHWARZE SPIEGEL).


Rezension

Der Joker kehrt nach langer Zeit nach Gotham City zurück. Zu seiner Überraschung gibt es aber bereits einen Joker in Gotham und der räumt gerade in der Unterwelt auf und schießt ihm sogar in den Kopf. Fortan irrt der Joker durch Gotham und versucht herauszubekommen, wer der falsche Joker ist. Dieser hat beschlossen, das Verbrechen in den ganzen USA zu kultivieren.
Für den Joker in Gotham ist aber nicht nur die Kugel in seinem Kopf ein Problem, sondern auch die Tatsache, dass ihm Red Hood auf den Fersen ist, der der Einzige ist, der ihm glaubt, der echte Joker zu sein.

Der Joker ist ein sehr spezieller Charakter, dessen Wahnsinn sich in mannigfaltigen Facetten manifestiert. Es gibt jede Menge Inkarnationen des Jokers und so gut wie jede hat einen interessanten Ansatz zu bieten. Da ist nur gut, dass Matthew Rosenberg sich eine ebenso spezielle Handlung für ihn ausgedacht hat. Eine die mit „wilder Ritt auf der Raiserklinge“ fast schon unzureichend beschrieben ist. Denn alleine die Grundidee mit einem echten und einem falschen Joker bietet bereits genug Potenzial. Hier weiß man jedoch zusätzlich nicht, ob der Joker, dem die Handlung die ganze Zeit folgt, wirklich der echte Joker ist.
Aber damit nicht genug, die Odyssee, die dieser Joker erleben muss, ist nicht gerade etwas für zartbesaitete. Es geht hier richtig wild zu, ständig passiert etwas, das mal den Eindruck verstärkt er wäre der echte und mal der falsche Joker, aber meistens ist es echt blutig und mit einem grimmigen Humor versehen, bei dem einen das Lachen im Halse stecken bleiben kann. Ebenso gibt es regelrecht Horrorelemente, wenn z.B. dem Joker eine Kugel bei Bewusstsein herausoperiert wird. Matthew Rosenberg bleibt zudem nicht nur an der Oberfläche, sondern taucht auch in die Gedanken des Jokers und damit in seinen Wahnsinn ein. Das intensiviert die Spannung und Atmosphäre der Geschichte. Mit dem Ende präsentiert er zum Abschluss eine richtige Überraschung, die in Erinnerung bleibt und neugierig macht.

Neben der Hauptreihe sind noch Kurzgeschichten enthalten, in denen sich der Joker, mit einer Ausnahme, in jeweils eine Superheldin verliebt. Nur eine weicht von diesem Schema ab. In dieser täuscht er seinen Tod vor. Alle Kurzgeschichten sind absolut durchgeknallt, anders kann man es nicht sagen. Auf jeden Fall sind sie ziemlich lustig, wenn man den Humor mag.

Carmine Di Giandomenico ist ein Zeichner dessen eigenwilligen Stil man wirklich mögen muss, um ihn als schön zu empfinden. Ganz so schlimm wie zu Zeiten von Spider-Man Noir ist es zwar nicht, mittlerweile ist er deutlich ansehbarer, aber wirklich überzeugend sind sie seine Bilder auch nicht. Vor allem da die Actionsequenzen im Gegensatz zum von ihm gezeichneten Batman – Die Reise nicht ganz so übersichtlich und eher ein Schwachpunkt sind. Alles in allem ist seine Arbeit hier allenfalls als durchschnittlich zu bezeichnen.
Francesco Francavilla hingegen überzeugt, da er seinen Stil an den völlig überdrehten Zweitgeschichten angepasst hat. Das bringt die herrlich verrückten Ideen und die entsprechende Atmosphäre sehr gut rüber.


Fazit

Der Mann, der nicht mehr lacht zählt bereits jetzt zu den besten Geschichten über den Joker. Seine neue Serie ist absolut schräg, lustig und speziell und das ist in diesem Fall einfach positiv.


Pro & Contra

+ mehr als eine Überraschung
+ schräg, spannend und lustig
+ die Kurzgeschichten sind positiv verrückt

0 die Zeichnungen von Carmine Di Giandomenico muss man mögen

Bewertung: sterne4.5

Handlung: 4,5/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 3,5/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 4,5/5


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