Die Giganten Bd.2 – Siegfried (Lylian, Christ, Lorien, Drouin)

giganten2

Verlag: Carlsen; (März 2023)
Softcover: 56 Seiten; 12 €
ISBN-13: 978-3-551-79276-1

Genre: Abenteuer/ Fantasy/ Kindercomic


Klappentext

Die Giganten

Bei einem Ausflug ans Meer stößt Siegfried auf eine riesige Wasserkreatur. Er spürt, dass zwischen ihm und dem gigantischen Wesen eine Verbindung besteht. Zeitgleich erweckt der Konzern Crossland Corporation selbst eine mächtige Kreatur zum Leben. Können Siegfried und sein Gigant es mit so einem starken Gegner aufnehmen?

In dieser sechsbändigen Serie liegt das Schicksal der Welt in den Händen von jungen Heldinnen und Helden und ihren gigantischen Freunden.


Rezension

Calvin Crossland will die Giganten kontrollieren. Dafür versucht er Alyphar zu erwecken. Jenen Giganten, der der Gefährlichste für die Erde unter ihnen ist und den die anderen versuchen aufzuhalten.
Währenddessen lebt der Junge Siegfried gemeinsam mit seinem Majordomus Slimane auf Rügen im Haus seiner Eltern. Er ist an den Rollstuhl gefesselt, aber das hält ihn nicht davon ab, seinen eigenen Weg gehen zu wollen. Und dieser bringt ihn mit den Giganten Adryel zusammen, der das Wasser beherrscht. Kurz nach ihrer ersten Begegnung tauchen schon Mitarbeiter der Crossland Corporation auf. Aber Siegfried ist nicht allein. Neben Adryel und Slimane hat er weitere Unterstützung. Das ist RebelX, eine Hackerin, die er bisher nur über das Internet kennt und Erin, die genau im richtigen Moment auftaucht, um Siegfried gegen Calvin Crossland und seine Firma zu helfen.

Nachdem sehr leichtfüßigen, hellen und mitunter auch lustigen Auftakt Erin in die Reihe Die Giganten, schlägt Siegfried leicht andere Töne heran. Das wird gleich zu Beginn klar, wenn der Leser Siegfried in einem Pool versinken sieht, ohne zu wissen, dass ihm keine Gefahr droht. Es wird also etwas ernster in diesem zweiten Band. Denn auch die Handlung wird hier deutlich spannender und vorangetrieben. Das Team um Lylian nimmt sich dieses Mal nicht so viel Zeit für die Charakterisierung, sondern setzt mehr auf die Geschichte und ihre Entwicklung. Das ist jedoch absolut kein Nachteil, denn die Handlung von Die Giganten ist richtig spannend und nur weil die Charaktere nicht im Zentraum stehen, bedeutet dies ja nicht, dass sie überhaupt nicht stattfinden. Vielmehr bekommt man über ihre Handlungen einen sehr guten Eindruck von ihnen. Allen voran gelingt dies mit Slimane und Siegfried äußerst gut. Um sie herum entwickelt sich alles und während der Leser am Anfang vielleicht noch gemischte Gefühle gegenüber Slimane hat,schließlich ist er derjenige, der Siegfried zurechtweist und auf ihn aufpasst, ändert sich das recht schnell und es wird klar, dass Slimane und Siegfried eine weit bessere Beziehung zueinander haben, als zunächst gedacht. Es wird klar, dass Slimane eher der väterliche Freund für Siegfried ist, und den braucht Siegfried dringend. Denn dadurch, dass er an den Rollstuhl gebunden ist, ist er anfangs stark auf Hilfe angewiesen, um gegen Calvin Crossland und seine Firma bestehen zu können. Und diese wird in diesem Band immer aggressiver. Wem es nicht bereits nach dem ersten Band klar war, dürfte es spätestens jetzt bewusst sein: Calvin Crossland ist ein egoistischer Kapitalist, der an niemanden anderes denkt und sich nicht dafür interessiert, was die Konsequenzen seines Handelns sind. Als Bösewicht ist er klar definiert. Im Gegensatz zu ihm waren seine Helfer in Erin etwas undurchsichtiger, aber auch sie stellen sich nun klar gegen die Giganten. Es entwickelt sich also, wie erwähnt, eine äußerst spannende Handlung, die am Ende von Siegfried einen ersten großen Höhepunkt besitzt, der auf noch größere und spannendere Momente hoffen lässt.
Erzählt wird dies alles sehr kindgerecht, und trotzdem können auch Erwachsene die Geschichte genießen, den Lylian nimmt seine Leser ernst, wodurch Die Giganten sich beileibe nicht nur an Kinder richtet, auch wenn die Reihe vor allem für sie geschrieben ist. Verknüpft wird die Handlung mit einer tollen Ökobotschaft, die aber nicht ständig unter die Nase gerieben wird, sondern natürlich eingebunden ist. Genauso, wie es sein sollte, wenn man die Menschen mit einem Thema erreichen und sie aufmerksam machen will.

Die Zeichnungen stammen dieses Mal zwar nicht von Paul Drouin, sondern von James Christ, jedoch hat er nach wie vor die künstlerische Leitung inne. So ist dann auch gewährleistet, dass die Zeichnungen sich nicht allzu sehr vom Vorgängerband unterscheiden. James Christ Stil ist dem von Drouin sehr ähnlich, aber genug eigenständig, um keine bloße Kopie zu sein. Und genau dies passt sehr gut zur Reihe. Denn mit dem Wechsel zu Siegfried als Hauptcharakter, wechselt auch das Element des Giganten und so ändert sich die Ästhetik im genau dem richtigen Maß, um dazu zu passen. Ansonsten gilt, dass auch Siegfried sehr filmisch wirkt, was eine schöne Dynamik und viele Details mit sich bringt. Optisch ist Die Giganten eine gute Werbung für Comics und dürfte Kinder und Junggebliebene begeistern.


Fazit

Die Giganten ist eine spannende Abenteuerserie für Kinder, die aber nicht nur von ihnen gelesen werden kann und sollte. Bis hierher besitzt die Serie alles, was ein guter Comic braucht, eine durchdachte Handlung, starke Charaktere, eine wichtige Botschaft und richtig gute Zeichnungen. Mehr kann man nicht verlangen.


Pro & Contra

+ phantastisch und spannend
+ ein Comic für Kinder und Erwachsene
+ dynamische Zeichnungen, die den Comic filmisch wirken lassen

Bewertung: sterne4.5

Handlung: 4,5/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4,5/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 4,5/5


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