Verlag: Carlsen; (Mai 2023)
Softcover: 128 Seiten; 12 €
ISBN-13: 978-3-551-02619-4
Genre: Humor
Klappentext
Der Hund ist bekanntlich der beste Freund des Menschen. Ob Snoopy das auch so sieht oder Charlie Brown eher als Dienstboten betrachtet, wird schon lange diskutiert!
Charlies bester Freund heißt auf jeden Fall Linus und gemeinsam durchstehen sie die Schule, gehen zum Baseball oder philosophieren auf eine Mauer gelehnt über die Welt. Dabei gibt es ein paar wertvolle Lektionen über das Leben zu lernen.
Mit den Peanuts schuf Charles M. Schulz einen der bekanntesten Comicstrips der Welt. Ihre Geschichten sind zeitlos und machen den Alltag so viel leichter.
Rezension
Die Peanuts jemanden extra vorzustellen, wäre vermutlich so sinnvoll, wie Eulen nach Athen zu tragen. Snoopy, Woodstock, Charlie Brown, Peppermint Patty, Lucy, Linus und Co. dürfte jeder kennen. Sie sind tief im Gedächtnis der Popkultur verankert. Ihr Weihnachtsspecial fürs Fernsehen ist legendär und 2015 kam sogar noch einmal ein Film in die Kinos, der erstaunlicherweise das Wesen der Peanuts und ihrer Comics einfangen konnte.
„Katzen sind das Unkraut auf der Wiese des Lebens.“ - Snoopy
„Große Schwestern sind das Unkraut auf der Wiese des Lebens“ - Linus
Charles M. Schulz hat die Peanuts fünfzig Jahre lang gezeichnet und so tausende von Comicstrips mit seinen Figuren geschaffen. Carlsen brachte all diese Comicstrips bis 2019 in einer Werkausgabe heraus, die dann mit Band 26 endete. Mittlerweile ist es dann auch schwer, an diverse Bände der Reihe heranzukommen. Allerdings begann Carlsen bereits 2017 die Sonntagsseiten in eigenen Bänden in Farbe neu zu veröffentlichen.
Und jetzt kommen auch die restlichen Comicstrips endlich wieder zurück in Buchform. Zwar nicht als gebundenes Buch, sondern als Softcover, aber das tut dem Spaß natürlich keinen Abbruch. Schließlich ändert sich der Humor nicht durch ein anderes Format und eine andere Veröffentlichungsform.
„Wenn ich ein Hund wäre, ich würde an einem so prächtigen Tag Kaninchen jagen.“ - Frieda
„Wenn es so ein schöner Tag ist, warum sollte man ihn den Kaninchen verderben!“ - Snoopy
Allerdings beginnt die neue Reihe nicht im Jahr 1950, sondern mit dem Comicstrip vom 2. Januar 1961. Ab da geht es dann chronologisch weiter bis der 28. Februar 1962 erreicht ist. Im Prinzip ist der Startpunkt gut gewählt, auch wenn es schade für Komplettsammler ist. Denn bis zum gewählten Zeitpunkt haben die meisten Hauptcharaktere bereits ihre endgültige Form gefunden. Charlie Browns Haare sind z.B. an die richtige Stelle gewandert, um ihn ausdrucksstärker zu machen und Snoopy ist viel aktiver und sieht wie der Snoopy aus, den man kennt. Anfangs war sein Aussehen dann doch schon abweichend. Auch kommentiert er mehr und steht stärker im Vordergrund. Charles M. Schulz wusste also sozusagen ab ca. diesem Zeitpunkt, wohin er mit den Peanuts wollte. Das heißt nicht, dass es nicht noch später immer wieder Veränderungen gegeben hätte. Charaktere wie Violet und Patty flogen raus oder verschwanden in der Bedeutungslosigkeit, während Marcie, Peppermint Patty und vor allem Woostock später das Ensemble vervollständigen sollten.
„Mein Fehler war, dass ich sie nach menschlichen Massstäbern beurteilt habe – dabei ist sie eine Lehrerin!“ - Linus
Inhaltlich geht es, wie gewohnt bei den Peanuts, um alltägliche Dinge und philosophische Fragen, auf die Charlie Brown und Co. oft genug eine simple Antwort haben. Egal ob Charlie Brown und sein Team beim Baseball verlieren und seine Mannschaft daraufhin per Stellenanzeige einen neuen Teamcaptain sucht, die Vögel in Snoopys Hütte geheime Versammlungen abhalten oder Linus sich mit Lucy auseinandersetzen muss, oder Frieda mit den Naturlocken auftaucht, es gibt immer viel zu lachen. Und das Wichtigste dabei ist, der Humor ist zeitlos und funktioniert heute wie damals. Und mit diesem ersten Band ist noch nicht mal der Höhepunkt von Charles M. Schulz Schaffen erreicht.
Diese neue Ausgabe präsentiert die Peanuts im Übrigen komplett in Farbe, dafür sind die einzelnen Panels etwas kleiner abgedruckt als in der Werkausgabe. Das stört jedoch nicht wirklich. Zudem ist diese Ausgabe nicht unbedingt an Sammler gerichtet, sondern eher an Gelegenheitsleser, die für kleines Geld, eine gelungene Ausgabe der Peanuts bekommen. Nur wer auch die Sonntagsseiten lesen will, muss dann zu einem der beiden gebundenen Bände greifen, die mittlerweile erschienen sind und die Jahre von 1960 bis 1980 umfassen.
Fazit
Snoopy und die Peanuts – Freunde fürs Leben ist der Start in eine neue Edition von Charles M. Schulz Schöpfung. Wer sie neu entdecken will, hat mit dieser günstigen Alternative jetzt die Gelegenheit dazu. Es lohnt sich jedenfalls.
Pro & Contra
+ in Farbe
+ chronologisch
+ Snoopy und die Vögel
+ Lucy und ihre ungewöhnlichen Therapieansätze
- verkleinert abgedruckt
Bewertung: 
Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Humor: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 5/5
Literatopia-Links zu weiteren Titeln der Peanuts:
Rezension zu Peanuts Bd.8
Rezension zu Peanuts - Sonntagssseiten Bd.2
Rezension zu Peanuts Werkausgabe Bd.26
Rezension zu Peanuts für Kids: Snoopy – Völlig überdreht!
Rezension zu Peanuts – Die Comics
Rezension zu Das Peanuts Familien-Album
Rezension zu Snoopy und die Peanuts Bd.1