Ich bin Iron Man (Murewa Ayodele, Dotun Akande)

ich bin iron man

Verlag: Panini; (Januar 2024)
Softcover: 116 Seiten; 14 €
ISBN-13: 9783741634147

Genre: Superhelden


Klappentext

Eine Zeitreise!

Iron Man unternimmt in diesem Band einen Streifzug durch seine abenteuerreiche Heldenkarriere und erlebt völlig neue fantastische und spannende Geschichten aus den vielen unterschiedlichen Epochen, die ihn seit seinen Anfängen im Jahr 1963 bis heute geprägt haben. Das Kreativteam Murewa Ayodele und Dotun Akande (MOON KNIGHT: SCHWARZ, WEISS & BLUT) setzt dem eisernen Helden ein beeindruckendes Denkmal, das alte und neue Fans gleichermaßen begeistern und in seinen Bann ziehen wird.


Rezension

Normalerweise stände hier am Anfang einer Rezension eine kurze Zusammenfassung der Handlung, um in sie einen Einblick zu geben. Nur ist dies bei Ich bin Iron Man praktisch nicht möglich. Und dies liegt nicht daran, dass ansonsten zuviel verraten werden würde. Nein, in diesem speziellen Fall liegt der Grund woanders. Murewa Ayodele schafft es einfach nicht eine Geschichte vernünftig zu entwickeln, weder im Großen und Ganzen, noch so richtig in einem der Kapitel, die jeweils für einen Abschnitt aus Iron Mans Leben stehen sollen.

Ohne roten Faden geht es zwischen den Kapiteln wild hin und her durch die Zeiten und Murewa Ayodele lässt den beliebten Helden auf allerhand seltsame Gegner treffen. Anfangs ist dies eine Frau aus der Zukunft, deren Macht sich aus eine Gitarre speist, dann geht es in die Tiefen der Ozeane, wo er auf mutierte, riesige Sardinen trifft und am Ende geht es irgendwie darum, dass er sich mit etwas mystischen infiziert hat, weswegen er sich an Dr. Strange wenden muss, bevor er dann wieder bei der Lösung von Mordfällen Hilfe von einer Schurkin braucht und Klone von sich umbringen muss.
Das alles ist einfach früher oder später absolut konfus geschrieben und spätestens bei den letzten beiden Kapiteln, verliert man als Leser den Überblick und fragt sich nur noch, was das alles soll.
Es scheint, als habe sich Murewa Ayodele, der wohl ein großer Fan Iron Mans ist, von seiner Begeisterung mitreißen lassen und seine persönliche Fanfiction geschrieben hat, ohne darauf zu achten, dass das andere lesen und gut finden sollen. Er packt gefühlt zig verschiedene Ideen auf wenige Seiten, führt aber keine aus und springt wild innerhalb seiner Erzählungen von einem Punkt zum nächsten. Das kann einfach nicht gut gehen und endet in einer Erzählweise, die mit verwirrend noch nett umschrieben ist. Wie hiermit neue und alte Fans begeistert werden sollen, ist tatsächlich fragwürdig.
Einen kleinen Lichtblick gibt es allerdings mit dem Kapitel 3, indem Tony Starks Beziehung zu seiner Mutter etwas thematisiert wird und damit einen emotionalen Anker bietet, der die Geschichte etwas zusammenzuhalten vermag, auch wenn immer noch sehr viel falsch läuft, und allen anderen Kapiteln fehlt.
Und es bleibt letztendlich dabei, eine wirklich kohärente Geschichte, Charakterentwicklung oder -tiefe sucht man hier vergebens. Und zumindest eins hätte es hier geben müssen.

Dotun Akande macht seine Arbeit hingegen deutlich besser. Selten sehen Marvelcomics so gut aus wie hier. Vor allem der Teil, der im Ozean spielt, wird von ihm unglaublich gut gestaltet und auch ansonsten versteht er sich auf das visuelle Erzählen und holt noch das Optimum aus Murewa Ayodeles schwacher Vorlage heraus.


Fazit

Begeisternd ist in Ich bin Iron Man leider gar nichts, dafür ist das alles viel zu wirr und ohne roten Faden geschrieben. Vor allem die beiden letzten Geschichten sind ein Musterbeispiel dafür, wie man nicht erzählen sollte, egal wie gut die Idee ist. Dies ist besonders schade für die Zeichnungen von Dotun Akande, der sein Bestes gibt und Akzente setzen kann, nur leider machen seinen Mühen aus Ich bin Iron Man keinen besseren Comic.


Pro & Contra

+ Dotun Akandes Zeichnungen sind ein Lichtblick bei einem ansonsten schwachen Comic

- keine Charakterentwicklung
- unklar, was der Autor überhaupt will
- wirr und konfus
- kein innerer Zusammenhalt der Kurzgeschichten

Bewertung: stern2

Handlung: 2/5
Charaktere: 2/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 2/5
Preis/Leistung: 2,5/5