Blutdurst (Mark Russell, Tim Seeley, Sid Kotian, Dave Wachter)

blutdurst

Verlag: Panini; (Oktober 2023)
Softcover: 140 Seiten; 17 €
ISBN-13: 9783741634086

Genre: Superhelden/ Horror


Klappentext

Aus den Schatten ins Licht!

Vampire als Superhelden? Marvel macht´s möglich! Aus dem Schatten tauchen Forgiven auf, Vampire, die dem Blut abgeschworen haben. Sie durchkämmen die Unterwelt nach den gefährlichsten aller Monster. Dabei stoßen sie auf eine schreckliche Bedrohung, die der ganzen Welt zum Verhängnis werden könnte!
Spider-Man, die X-Men und Captain America unterstützen Forgiven … doch die sind zu allem Übel drauf und dran, selbst wieder Blut zu lecken!
Plus: Tschernobyl, das Reich der Vampire, regiert von Dracula! Ein Attentat ruft den Sheriff dieser bizarren Nation auf den Plan – den Halbvampir Blade!


Rezension

Marvel und damit auch Panini dürften genau gewusst haben, was sie taten, als sie Blade auf das Cover von Blutdurst gepackt haben, statt ein Bild zur Reihe rundum die Vampire von Forgiven zu nehmen. Der Daywalker, einst so genial von Wesley Snipes verkörpert, dass sich seine Darstellung auch in den Comics niederschlug, ist nun einmal der Bekannteste der Charaktere, die hier eine Rolle spielen und auch im Allgemeinen sehr beliebt. Marketingtechnisch ist hier alles richtig gemacht worden. Nur spielt Blade in diesem Band leider nur eine untergeordnete Rolle. Der Hauptteil des Bandes besteht aus einer drei Hefte umfassenden Geschichte zu den Forgiven. Blade ist sozusagen nur mit einer Kurzgeschichte vertreten. Das hat schon einen faden Nachgeschmack. Aber als Fan des Daywalkers ist man schließlich auch mit wenig zufrieden, schließlich findet er in den Marvelcomics in Soloabenteuern ansonsten kaum statt.

Gruselkram/ Schmerztherapie/ Ein paar gute Monster

Der zu einem Vampir gewordende Samurai Raizo Kodo entsagte einst dem Töten von Menschen und dem Trinken ihres Blutes. Seitdem scharrt er andere Vampire um sich, die nicht mehr ein Monster sein und ihre Kräfte für das Gute nutzen wollen. In der Gegenwart wird als neues Mitglied Redblood aufgenommen, die aber ein Geheimnis mit sich trägt.
Kurz darauf wird Raizo ermordet und die Forgiven müssen sich die Frage stellen, wie sie weitermachen wollen. Während dies noch nicht vollständig geklärt ist, treffen sie auf Spider-Man, die X-Men und auch Captain America, der einst Raizo inspirierte und stellen sich gemeinsam ihrem Feind.
Tim Seeley und Sid Kotian haben die Forgiven wieder ausgegraben und führen somit wieder etwas mehr Horror und die Bedrohung aus den Schatten ins Marveluniversum ein. Die Geschichte um die Forgiven lebt nicht von der Handlung allein, die ist sogar recht übersichtlich, was den Comic jedoch ganz gut macht, ist die Ausarbeitung der Figuren durch Tim Seeley. Die Charakter werden ausführlich genug vorgestellt und sind nicht nur einfache Abziehbildchen, die nur eine Funktion erfüllen. Tim Seeley nimmt sich Zeit und das macht den Unterschied. Sid Kotian bringt alles gelungen aufs Papier, kann aber keine Akzente setzen.

Der Koch und sein Kellner

Tschernobyl wurde von Dracula zu einer Vampirnation ausgerufen, in deren Randbereichen Menschen mit Vampiren zusammenleben. Doch nicht alle sind mit dieser Situation einverstanden und so geschieht ein Anschlag, der Kanzler Corvis das Unleben kostet. Dracula bestellt seinen Sheriff zu sich und der ist niemand anderes als Blade, der seine eigenen Gründe dafür hat, dass Vampyrsk ein Erfolg wird. Blade beginnt zu ermitteln und findet sich in einer Verschwörung wieder, die letztlich anders ist, als gedacht.
Mark Russell sorgt für einen Autritt Blades, der sich hauptsächlich auf Detektivarbeit beschränkt. Das ist spannend zu lesen und die Geschichte ist ganz durchdacht, aber irgendwie fehlt etwas, wenn Blade nicht zum Schwert greift. Dennoch ist Der Koch und sein Kellner ein wirklich guter Auftritt des Daywalkers. Beim nächsten Mal sollte Blade dann aber wieder zu den Waffen greifen. Dave Wachter drängt sich nicht in den Vordergrund und zeichnet gut und effektiv im Dienst der Handlung.


Fazit

Eine kleine Mogelpackung ist Blutdurst schon, statt Blade satt bekommt man ihn nur in einer kurzen Geschichte zu sehen. Den Hauptteil bestreiten die Forgiven. Die Wiedereinführung des Teams ist Tim Seeley gelungen.


Pro & Contra

+ Geschichten sind gut geschrieben
+ wieder etwas mehr Horror im Marveluniversum
+ vielseitige Charaktere

- wenig Blade

Bewertung: sterne3.5

Handlung: 3,5/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 3,5/5
Lesespaß: 3,5/5
Preis/Leistung: 3,5/5