Verlag: Splitter; (August 2023)
Gebundene Ausgabe: 224 Seiten; 39,95 €
ISBN-13: 978-3-96792-740-5
Genre: Funny/ Kindercomic/ Abenteuer/ Krimi
Klappentext
Benni ist ein kleiner, ganz normaler Junge – das heißt, er wäre es gerne, aber er ist es nicht, denn er ist unglaublich stark! Bäume ausreißen, höher als ein Haus springen, Autos mit bloßen Händen durch die Luft schleudern? Kein Problem für ihn – Schwierigkeiten bereitet ihm nur, seine Kräfte im Alltag richtig einzuteilen. Deshalb will auch niemand mit Benni spielen, denn alles, was er anfasst, geht nur allzu leicht kaputt. Zumindest solange er keinen Schnupfen hat, denn dann verlassen ihn seine Kräfte, und er ist wirklich nur ein braver, kleiner Junge, dem allerdings jede Art von schlechtem Benehmen oder gar krimineller Machenschaften zuwider sind. So gerät er stets aufs Neue in abenteuerliche Verwicklungen, bei denen er seine Superkräfte dann doch sinnvoll einsetzen kann. Und wenn er schön darauf achtet, sich nicht zu erkälten, haben Schurken und Bösewichter gegen ihn kaum eine Chance.
Ein charmanter Klassiker von Peyo (Johann und Pfiffikus, Die Schlümpfe), 1960 entstanden und unter seiner Anleitung im Laufe der Jahre weiterentwickelt von Will, Yvan Delporte, Francois Walthéry, Gos, Albert Blesteau, Thierry Culliford, Vincent Dugomier, Pascal Garray, Frédéric Jannin und Luc Parthoens.
Rezension
In den 1980er Jahren war Benni Bärenstark, was neue Abenteuer angeht, von der Bildfläche verschwunden. Stattdessen hatten Pierrot und seine Lampe seinen Platz eingenommen. Kurz vor seinem Tod aber beschloss Peyo die Schlümpfe in seinem Sinne wieder zu reaktivieren, deren Erscheinungsform zu der Zeit hauptsächlich von der amerikanischen Zeichentrickserie bestimmt wurde. Er schloss neue Verträge mit einem Verlag und in dessen Zuge sollten auch neue Abenteuer von Johann und Pfiffikus und Benni Bärenstark erscheinen. Peyo starb leider an Weihnachten 1992 und konnte all diese Pläne selbst nicht mehr umsetzen. Dies übernahm dann unter anderem sein Sohn Thierry Culliford, unterstützt von Pascal Garray als Zeichner und Co-Autor, mit Ausnahme von Bennis großer Auftritt, den Dugomier mitschrieb. Bereits im November 1993 war es so weit. Benni Bärenstark kehrte zurück und sein Auftritt war überraschenderweise leicht und fröhlich und anscheinend in keinster Weise vom Tod seines Vaters beeinflusst. Auch ansonsten sind Bennis neue Abenteuer ganz im Geiste seiner ersten Auftritte. Er wurde nicht zwangsweise modernisiert, sondern seine Abenteuer spielen nach wie vor in einer Art zeitlosen Umgebung, die an die 50er-/60er-Jahre erinnert.
Bennis großer Auftritt
Der Präsident der Mondia-Filmstudios Herr Casting sucht nach einer Idee für einen neuen Film. Da fällt sein Blick auf einen Artikel in der Zeitung, in dem von Lady Alberta und ihre Machenschaften berichtet wird. Kurz darauf taucht einer seiner Mitarbeiter bei Madame Albertine auf und engagiert sie für einen Film über Lady Alberta. Natürlich begleitet Benni Bärenstark die alte Dame und so finden sich beide recht schnell auf einem Filmset wieder. Aber die Dreharbeiten sind nicht gerade leicht. Denn Madame Albertine ist einfach zu nett und treibt den Regisseur beim Dreh der Überfallszenen in den Wahnsinn und dann kommt auch noch ein Verbrecherboss auf die Idee, die Dreharbeiten auszunutzen und eine Bank auszuräumen. Dafür entführt er Herrn Klingbeil und zwingt ihn Lady Alberta wieder zusammenzubauen.
Fünfzehn Jahre lagen zwischen Der Fetisch und Bennis großer Auftritt und davon ist absolut nichts zu spüren. Es ist als wäre Benni Bärenstark nie weg gewesen. Dabei hilft natürlich, dass hier viele altbekannte Figuren auftauchen und der Humor nach wie vor wunderbar funktioniert. Die Running Gags sitzen und die Dialoge haben auch so einiges zu bieten.
Auf Benni kommt es an!
Herr Klingbeil wurde für einen Actionfilm engagiert. Plötzlich verschwindet er und es ist keine Spur von ihm zu finden. Also macht sich Benni Bärenstark auf die Suche nach ihm. Sein Weg führt ihn auf eine kleine Insel, die seit Jahren wechselnde Machthaber hat. Denn die drei Generäle der Insel putschen sich fast täglich gegenseitig aus dem Amt. Eine Erfindung von Herrn Klingbeil soll diese Situation für einen von ihnen radikal ändern, damit er endlich allein herrschen kann.
So düster, wie sich die Zusammenfassung anhört ist Auf Benni kommt es an! ganz und gar nicht. Dieses Abenteuer macht sich kindgerecht über das Militär und Diktatoren lustig und das ist großartig. Und auch hier gibt es wieder ein paar Running Gags, die einfach genial sind. Sei es der Bruchpilot oder die stoischen Einwohner der Insel, denen der Kampf um die Macht mittlerweile vollkommen egal ist.
Benni macht das Rennen
Viktor, Herrrn Piepkes Schrauber, will mit einem eigenen Rennwagen an einem Rennen über Landstraßen bis nach Monte Sano teilnehmen. Selbstverständlich geht nicht alles glatt. Ein Saboteur scheint sein Unwesen zu treiben und dann ist da auch noch ein Casinoraub, der aufgeklärt sein will.
Benni macht das Rennen ist nicht ganz so stark, wie die beiden vorherigen Alben, bietet jedoch immer noch genug Witz und Spannung, um gut zu unterhalten und die Rennszenen sind wirklich spektakulär von Pascal Garray gestaltet.
Susis Geheimnis
Eigentlich will Benni Madame Albertine nur Blumen kaufen und entdeckt dabei, dass ein Mädchen die gleichen Kräfte wie er selbst besitzt. Wochen später trifft er sie in einem Ferienlager wieder. Leider geht sie nicht so verantwortungsvoll mit ihren Kräften wie Benni um und es kommt immer wieder zu Streit.
Susis Geheimnis ist das einzige Album, dass sich hauptsächlich an Kinder richtet, denen es mit Sicherheit Freude bereiten dürfte. Die Geschichte um Freundschaft und Verantwortung ist gut geschrieben und macht auch Erwachsenen Spaß.
Wie in den anderen Bänden der Gesamtausgabe gibt es einen umfangreichen und informativen Hintergrundartikel, der selbsverständlich nicht nur Text, sondern auch jede Menge Skizzen, Vorzeichnungen und Entwürfe beinhaltet.
Fazit
Benni Bärenstarks damalige Rückkehr nach fünfzehn Jahren lässt nichts vermissen. Auch diese Abenteuer sind wunderbar zeitlos und lustig. Vor allem die ersten beiden Alben in dieser Gesamtausgabe sind hervorragend.
Pro & Contra
+ humorvoll und lustig
+ sowohl für Kinder als auch Erwachsene witzig und geeignet
+ Pascal Garray sorgt bei den Zeichnungen für einen fließenden Übergang
Bewertung:
Charaktere: 4,5/5
Handlung: 4,5/5
Humor: 4,5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 5/5
Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Peyo:
Rezension zu Johann und Pfiffikus Gesamtausgabe Bd.1 – Der Page des Königs
Rezension zu Johann und Pfiffikus Gesamtausgabe Bd.2 – Hexerei und Zaubersprüche
Rezension zu Johann und Pfiffikus Gesamtausgabe Bd.3 – Räuber und Plünderer
Rezension zu Johann und Pfiffikus Gesamtausgabe Bd.4 – Die Schlumpfjahre
Rezension zu Die Schlümpfe Bd.1 – Blauschlümpfe und Schwarzschlümpfe
Rezension zu Die Schlümpfe Bd.28 – Schlumpfine greift ein
Rezension zu Benni Bärenstark Bd.1 – Die roten Taxis
Rezension zu Benni Bärenstark Bd.13 – John-John
Rezension zu Benni Bärenstark Bd.14 – Auf den Spuren des weißen Gorillas
Rezension zu Benni Bärenstark Gesamtausgabe Bd.1
Rezension zu Benni Bärenstark Gesamtausgabe Bd.2
Rezension zu Benni Bärenstark Gesamtausgabe Bd.3
Rezension zu Benni Bärenstark Gesamtausgabe Bd.5
Rezension zu Die Schlümpfe – Kompaktausgabe Bd.1
Rezension zu Die Schlümpfe – Kompaktausgabe Bd.2
Rezension zu Die Schlümpfe und das verlorene Dorf Bd.1