Elfies Zauberbuch Bd.1 - Die verhexte Insel (Christophe Arleston, Audrey Alwett, Mini Ludvin)

Elfies Zauberbuch 01

Verlag: Splitter; (November 2023)
Gebundene Ausgabe: 80 Seiten; 17,95 €
ISBN-13: 978-3-96792-778-8

Genre: Abenteuer/ Fantasy/ Kindercomic


Klappentext

Elfies Zauberbuch

Seit dem Tod ihrer Mutter leben Elfie und Magda bei einer miesepetrigen Tante. Doch eines Tages kommt die große Schwester der beiden aus England zurück: Luna hat einen Londoner Doppeldeckerbus in einen fahrenden Buchladen umgewandelt und will damit von Dorf zu Dorf reisen. Ein neues Leben beginnt!

Der erste Stopp der drei Schwestern ist eine bretonische Insel, auf der eine mysteriöse verschollene Briefmarke die Einwohner entzweit. Währenddessen entdeckt Elfie, dass sie nicht nur das Hexentalent ihrer Mutter geerbt hat, sondern auch ein Zauberbuch, das sie mit eigenen Geschichten füttern muss …

Ein feinfühliges, charmantes Abenteuer mit kniffligen Verstrickungen und einem quirligen Schwesterntrio auf Reisen.


Rezension

Ein Jahr ist es her, dass Elfies, Magdas und Lunas Mutter in einem Feuer umkam. Deswegen leben die elfjährige Elfie und die zwölfjährige Magda bei ihrer Tante, die aber so ganz und gar nicht mit den beiden Schwestern, insbesondere Elfie, zurechtkommt. Das Leben der Schwestern ändert sich, als Luna das Sorgerecht bekommt und mit Elfie und Magda mit einem Bücherbus fortan durch Frankreich fährt und in entlegenen Orten ihre Zelte aufschlägt, um dort ihre Bücher zu verkaufen. Eines Tages kommen sie auf eine Insel in der Bretagne und geraten mitten in einen alten Familienstreit über eine verschollene Briefmarke. Elfie, abenteuerlustig wie sie ist, versucht zu helfen und dabei erhält sie unter anderem durch das letzte Geschenk ihrer Mutter Hilfe. - Ein Zauberbuch dessen Kräfte durch Geschichten regeneriert werden, die man in es hineinschreibt.

Immer wieder mal kommen einem Comics für Kinder unter die Augen, bei denen sofort klar ist, dass sie etwas ganz besonderers sind und sich ebenso an Erwachsene richten. Zarla, Crissis Tagebücher, Hilda oder auch Die magische Spieluhr sind sehr gute Beispiele hierfür und nun reiht sich Elfies Zauberbuch ein. Christophe Arleston, Audrey Alwett und Mini Ludvin haben mit Die verhexte Insel ein wunderbares Abenteuer geschaffen, welches irgendwie im positiven Sinne aus der Zeit gefallen scheint. Denn hier geht es nicht hektisch zu, die moderne Technik spielt so gut wie keine Rolle, sondern Phantasie und Kreativität stehen im Vordergrund der Ereignisse, die Elfie und ihre Schwestern erleben.
Die sind zwar nicht gerade wenige, vor allem, wenn man bedenkt, wieviel Informationen die Autoren hier auf den wenigen Seiten unterbringen, aber sie werden in einem ruhigen, unaufgeregten Tempo erzählt und trotzdem wird es immer mal wieder spannend. Dabei erzählen die Autoren Arleston und Alwett keine Geschichte über weltumspannende Ereignisse und große Bedrohungen, sondern es werden Probleme innerhalb zweier Familien gelöst. So langweilig dies klingen mag, so spannend ist es tatsächlich. Und vor allem ist es kein Drama. Elfies Zauberbuch kommt leichtfüßig, humorvoll und farbenfroh daher und verbreitet permanent gute Laune. Es macht einfach unglaublich großen Spaß der Geschichte der drei Schwestern zu folgen. Elfies magische Fähigkeiten stehen dabei nicht im Vordergrund, sondern sind ein Hilfsmittel die Geschichte zu erzählen und bringen das gewisse Etwas hinein, um Elfies Zauberbuch zu so einem zauberhaften Comic zu machen. Stattdessen ist der ganze Comic ein Plädoyer Kinder den Raum zu geben, ihre Kreativität auszuleben, für das Lesen und das Schreiben. Und dies auf eine überaus charmante Art und Weise, die sehr motivierend wirken kann. Denn Elfie ist sehr sympathisch und der Comic lädt zum Träumen ein, so dass man es ihr praktisch sofort gleichtun möchte. Elfies Zauberbuch hat alles, was auch andere sehr gute Geschichten für Kinder besitzen, nämlich einen gewissen Anspruch und ein Anliegen, das perfekt rübergebracht wird, ohne belehrend zu wirken. Und wie alle gute Kinderliteratur sind Elfie und ihre Schwestern ebenso für Erwachsene zum Lesen geeignet. Hier dürfte jeder etwas mitnehmen können.

Die beste Geschichte und die sympathischsten Charaktere nutzen bei einem Comic aber nichts, wenn die Zeichnungen nicht passen. Mini Ludvin jedoch beweist ein richtig gutes Händchen bei der Gestaltung des Comics. Ihre Zeichnungen sind hell und farbenfroh. Die Hintergründe lebendig, im richtigen Maße humorvoll und ausreichend detailreich. Die Charaktere sind allesamt individuell gestaltet und wirken lebendig. Ihr Stil ist dabei eine Mischung aus dem klassisch frankobelgischen und dem von japanischen Mangas. Herauskommt dabei eine charmante Mischung, die zu dieser wahrlich zauberhaften Geschichte viel beiträgt.


Fazit

Elfies Zauberbuch ist ein Liebesbrief an das Lesen, das Schreiben, die Kreativität und die Macht der Phantasie. Das Abenteuer der drei Schwestern ist phantasievoll, charmant und zauberhaft. Und das Beste ist, dass bereits weitere Abenteuer in den Startlöchen stehen.


Pro & Contra

+ auf seine Weise zeitlos
+ phantasievoll
+ transportiert die Faszination fürs Lesen und Schreiben
+ hell und farbenfroh

Bewertung: sterne4.5

Charaktere: 4,5/5
Handlung: 4,5/5
Zeichnungen: 5/5
Humor: 4/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 4/5