Star Trek – Lower Decks (Ryan North, Chris Fenoglio)

lower decks

Verlag: Cross Cult; (November 2023)
Softcover: 96 Seiten; 18 €
ISBN-13: 978-3-98666-266-0

Genre: Humor/ Science Fiction


Klappentext

Das Comic-Debüt der erfolgreichen Paramount+-Zeichentrickserie über die unerschrockenen Ingenieure der Sternenflotte

Kurz nachdem sie ihre Crew auf eine planetare Expedition geführt hat, die Brücken bauen und die Technologie der Föderation voranbringen soll, beschleicht Captain Freeman immer mehr die leise Ahnung, dass der fragliche Planet und seine Bewohner nicht das sind, was sie zu sein scheinen. Währenddessen vergnügt sich die Crew der Ingenieure um Mariner, Boimler, Tendi und Rutherford auf dem Holodeck und genießt eine dringend benötigte Auszeit – zumindet, bis ein blutrünstiger Besucher beschließt, sich ihren Spielen anzuschließen.

Der mit dem Eisner-Award ausgezeichnete Autor Ryan North (Adventure Time, The Unbeatable Squirrel Girl) und Zeichner Chris Fenoglio bleiben in ihrer Comic-Adaption von STAR TREK: LOWER DECKS ganz dem liebenswerten durchgeknallten Humor der Serie treu und nehmen die Crew des USS Cerritos mit auf eine planetarische Expedition von epischem Ausmaß.


Rezension

Die USS Cerritos bekommt den Auftrag einen Zweitkontakt mit den Qvanti durchzuführen. Diese haben zwar den Warpantrieb noch nicht entwickelt, dafür sind sie aber in vielen anderen Bereichen der Föderation technisch überlegen und damit gil die Oberste Direktive nicht als gebrochen. Als Captain Freeman allerdings mit Lieutenant Shax und Dr. T´ana auf dem Planeten landet, müssen sie feststellen, dass irgendwie ein Missverständnis vorliegt, denn die Bevölkerung scheint im Mittelalter zu leben und will sie als Hexen verbrennen. Und auch in der Umalufbahn des Planeten kommt es zu Problemen. Mariner, Tendi und Boimler wollen eigentlich nur einen Tag auf dem Holodeck verbringen, durch eine Störung in den Systemen der Cerritos, die durch ein Energiefeld um den Planeten der Qvanti ausgelöst wird, erschaffen sie ein sich bewusstes und intelligentes Hologramm. Das deswegen nicht geschlöscht werden darf. Und dieses Hologramm ist ausgerechnet Dracula!

Die Animationsserie Star Trek: Lower Decks hat etwas wirklich einzigartiges geschafft. Nicht nur ist sie eine weitere Star Trek-Serie, und neben Strange New Worlds vielleicht sogar die Beste der letzten Jahre, sondern sie ist gleichzeitig ein stückweit eine Parodie von Star Trek selbst. Und dennoch macht sie sich nicht platt lustig über Star Trek, auch wenn der Humor ab und an ziemlich durchgeknallt ist. Was den Machern bisher aber immer gelungen ist und was die Serie so gut macht, ist, dass sie typische Geschichten für Star Trek erzählt und sie dann gerade im richtigen Maße überspitzt, so dass Lower Decks immer noch Star Trek ist und nicht einfach nur eine Parodie. Dadurch hat die Serie Herz und einen ernsten Kern, weswegen so schnell keine Ermüdungserscheinungen auftreten können. Lower Decks ist eine Star Trek-Serie mit parodistischen Elementen, in deren Rahmen sich die Charaktere entwickeln dürfen, alte Charaktere auftreten und Geschichten aus Folgen anderen Star Trek-Serien aufgegriffen werden. Einer der beliebtesten Handlungsstränge in jeder Star Trek-Serie ist eine Folge über das Holodeck, bei dem man sich als Zuschauer immer fragt, warum es überhaupt noch auf einem Schiffe der Föderation zu finden ist, wenn es doch ständig Ärger macht.
Und genau da setzt Ryan North beim ersten Comicauftritt der Helden aus Lower Decks an und vermischt dies mit einem weiteren Klassiker für Geschichten des Star Trek-Universums, dem Bruch der Obersten Direktive. Die beiden zunächst sich unabhängig voneinander entwickelnden Geschichten werden von Ryan North am Ende perfekt zusammengeführt und präsentieren mit Dracula einen Helden, der zu Lower Decks absolut passt. Das ist echtes Star Trek, wie es sein soll. Selbstverständlich würzt er die Handlung mit dem aus Lower Decks bekannten und vollkommen funktionierenden Humor, der teilweise absurder nicht sein könnte. Und er nutzt die Möglichkeiten des Mediums Comic, um eine weitere Facette dem Humor hinzuzufügen. Auf fast jeder Seite gibt es Fußnoten, in denen das ein oder andere wahrhaft lustig kommentiert wird.
Und da Lower Decks immer Bezüge zu alten Serienfolgen hat, werden diese sogar nach jedem enthaltenen Heft auch aufgelistet, was den Spaß nur größer macht. Dazu kommen eine Covergalerie und ein paar Splashpages mit Anzeigen, die am Ende positioniert sind und den Band abrunden.

Viel lässt sich zu den Zeichnungen nicht sagen. Chris Fenoglio stellt Charaktere, Raumschiffe und Hintergründe genauso dar, wie sie auch in der Zeichentrickserie aussehen. Dies ist jedoch gut so, da so sofort die richtige Atmosphäre für den Wahnsinn auf den Seiten des Comics entsteht.


Fazit

Dieser Auflug in die Weiten des Alls mit der USS Cerritos ist irrwitzig und schreiend komisch. Boimler, Mariner und ihre Freunde und Vorgesetzten sind auch in Comicform bestes Star Trek und dies mit einer großen Portion Wahnsinn und Humor.


Pro & Contra

+ Dracula
+ urkomisch
+ hinter dem Humor versteckt sich echtes Star Trek

Bewertung: sterne4

Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Humor: 4,5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 5/5


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