Batman – Die Zukunft des weißen Ritters (Sean Murphy, Dave Stewart)

batman die zukunft des weissen ritters

Verlag: Panini; (Juni 2023)
Softcover: 268 Seiten; 30 €
ISBN-13: 9783741630323

Genre: Superhelden


Klappentext

Ein Batman für die Zukunft

Während der grau gewordene Bruce Wayne hinter Gittern sitzt, wurde Gotham City zum Polizeistaat, in dem der frühere Robin Dick Grayson der Leiter einer Antiterroreinheit ist und eine Armee aus Hightech-Batmen patrouilliert. Doch dann taucht ein neuer Batman auf, dessen Dress mit modernster Technik ausgestattet ist und der sogar fliegen kann! Bruce Wayne bricht aus dem Knast aus, um herauszufinden, wer dieser neue Batman ist, aber auch, um die Fehler geradezubiegen, die er als Dunkler Ritter begangen hat. Auf seinem neuen und vielleicht letzten Kreuzzug spielen die alleinerziehende Mutter Harley Quinn und der tote Joker ebenfalls eine Rolle …

Der mit dem Eisner Award prämierte Superstar Sean Murphy (THE WAKE) setzt seine eigenständige Alternativwelt-Saga über den Dunklen Ritter fort – und interpretiert diesmal die multimediale Erfolgsstory von Batman of the Future neu!


Rezension

Der Joker ist tot, Bruce Wayne hinter Gittern und die Welt hat sich weitergedreht. Allerdings hat sich nicht alles zum Besseren entwickelt. Gotham City ist nun mehr oder weniger ein Polizeistaat, in dem eine von Dick Grayson geleitete Antiterroreinheit, G.T.O. genannt, knallhart durchgreift und so die Verbrechensrate rapide gesenkt hat. Das GCPD und damit Barbara Gordon haben kaum eine Chance wahre Polizeiarbeit zu leisten, auch wenn sie es schafft, immer mal wieder Dick Grayson in seine Schranken zu verweisen. Zudem hat sich Bruce Waynes ehemaliger Geschäftspartner sich die Firma Waynes unter den Nagel gerissen und hat nun große Pläne für Batmans Technik. Dazu gehört auch Terry McGinnis, der mit Hilfe von Powers an einen Prototypen eines Batmananzugs gelangt und nun selbst zum Helden wider seines Willens werden muss. Derweil bricht Bruce Wayne aus und trifft auf seine alte Nemesis Joker, der eigentlich tot ist.

1999 betrat ein neuer Batman die Bühne. Terry McGinnis war die Hauptfigur der Zeichentrickserie Batman of the Future, die wie der Titel bereits verrät, in der Zunkunft spielt und in der Bruce Wayne als Batman zurückgetreten ist. Als Terry bei ihm einbricht, beschließt er, ihn zum nächsten Batman zu machen und unterstützt ihn fortan aus der Bathöhle. Die Serie wurde zurecht enorm populär und immer wieder fordern Fans einen Batman of the Future-Realfilm, der leider immer noch auf sich warten lässt, obwohl ein solcher die Möglichkeit bieten würde ausgetretene Pfade des Superheldengenres zu verlassen.
Wie dem auch sei, bis dahin werden sich Fans von Terry McGinnis damit begnügen müssen, dass er nun zumindest in Sean Murphys White Knight-Universum zu Ehren kommt. Und wie immer hat dieser seine ganz eigene Herangehensweise an den Charakter. Er nimmt die einzelnen Zutaten, schüttelt sie durch und liefert etwas Eigenes ab, dass deutlich frischer daherkommt als gedacht. Die Charaktere bleiben im Kern, wer sie sind, nur sind die Voraussetzungen dann doch sehr anders. Dieses Vorgehen hat schon bei den Vorgängern von Die Zukunft des weißen Ritters funktioniert und geht erneut auf, ohne Abnutzungserscheinungen zu zeigen. Allerdings ist die Geschichte dieses Mal nicht ganz so stark und etwas näher an anderen Superheldencomics. Dafür fangen Sean Murphy und das ihn umgebende Autorenteam diese Nähe zu üblichen Konventionen gleich durch mehrere Dinge auf. Zum einen ist da die Handlung um Harley Quinn und ihre Kinder, die zusätzliches und nachvollziehbares Drama in die Handlung bringt und dazu führt, dass Harley in einem Batman inspirierten Kostüm zu sehen ist. Diese ganze Nebenhandlung hat vollkommen ihre Berechtigung und ist sinnvoll eingegliedert. Gleiches gilt für den Auftritt des Jokers, der manchem vielleicht sauer aufstößt, aber extrem wichtig für Bruce Waynes Entwicklung ist. Ohne ihn würde die Handlung nur halb so gut funktionieren. Zudem bringt er den dringend benötigten schwarzen Humor hinein, wodurch nie die Gefahr besteht, dass Die Zukunft des weißen Ritters zu einer Parodie ihrerselbst verkommen kann. Dieser Band mag zwar nicht ganz so stark sein, wie seine Vorgänger, aber er ist immer noch ein wirklich sehr guter Batman-Band, der die Figuren frisch und neu interpretiert. Und mit der Andeutung von zukünftigen Neuzugängen in weiteren Geschichten dieses Erzähluniversums machen Sean Murphy und die anderen Autoren neugierig auf das, was noch kommen mag.

Der unter anderem durch B.U.A.P. bekannte Dave Stewart hat die Zeichnungen übernommen. Und sein Stil ist unverkennbar. Rau und kantig bringt er die Charaktere zu Papier und dies passt zu der harten und düsteren Stimmung der Geschichte - und auch bei den Zeichnungen ist der Joker für den Humor zuständig. Aber nicht nur, da auch in seiner zeichnerischen Darstellung eine gewisse Tragik zu sehen ist.
Und an wenigen Stellen scheint dann auch die B.U.A.P. durch.


Fazit

Nicht ganz so stark wie seine Vorgänger, ist Die Zukunft des weißen Ritters dennoch eine sehr gute Adaption des Batman of the Future in Sean Murphys Erzähluniversum. Und der Ausblick auf kommende Dinge macht bereits jetzt neugierig.


Pro & Contra

+ Terry McGinnnis wird eingeführt
+ Handlung um Harley und die ihre Kinder
+ Batman und Joker als Team

Bewertung: sterne4

Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4,55/5
Preis/Leistung: 4,5/5


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