Doctor Strange (2023) Bd.1 – Liebe, Magie und Finsternis (Jed MacKay, Pasqual Ferry u.a.)

Doctor Strange 1 2023

Verlag: Panini; (Januar 2024)
Softcover: 132 Seiten; 16 €
ISBN-13: 9783741634154

Genre: Superhelden


Klappentext

Magischer Neuanfang

Dr. Strange ist aus dem Reich der Toten zurück und wieder der Oberster Zauberer! Gemeinsam mit seiner großen Liebe Clea berät er fortan die Superhelden in Sachen Magie und andere Dimensionen – zudem beschützen die beiden die Welt der Menschen vor allen übersinnlichen Gefahren und reisen durch alle Sphären. Doch ein großes Unheil naht, wie die magischen Agenten um Wong wissen. Noch unheilvoller als Dormammu, Stephens Erzfeind und Cleas Onkel der zu Besuch kommt. Der Start einer neuen Ära, inszeniert von Jed MacKay (MOON KNIGHT: WÄCHTER DER NACHT, AVENGERS), Pasqual Ferry (THOR) und anderen.


Rezension

Wie alle Superhelden war Dr. Strange für einige Zeit tot und seine große Liebe Clea hatte für ihn kurzzeitig übernommen. Nun also ist Stephen Strange zurück und erneut Oberster Zauberer und an seinen Pflichten hat sich nichts geändert. Jed McKay, der Marvels Allzweckwaffe zu sein scheint, wenn es um die etwas anderen Superhelden geht, ist für Dr. Stranges Abenteuer in diesem Band verantwortlich. Mit einer Ausnahme. Unheimliche Begegnung der strangen Art wurde von Amy Chu verfasst. Und so beginnt eine neue Dr. Strange-Ära, in der Stephen Strange vermutlich die wildesten Abenteuer erleben wird.

Das Leben des Dr. Strange

Stephen Strange ist zurück und nimmt wieder seine Pflichten wahr, unter anderem als Beschützer und Berater in magischen Angelegenheiten. Und so beschäftigt er sich mit den unterschiedlichsten Problemen der magischen Welt und der Superhelden. Höhepunkt ist die Verhandlung mit Aggamon aus der violetten Dimension. Und bei dieser Verhandlung sind sich Clea und Stephen nicht gerade einig.
Das Leben des Dr. Strange ist eine relativ leichtfüßige Geschichte, um Stephen Strange neu zu etablieren und seinem Leben etwas Normalität zu geben, bevor diese dann in weiteren Geschichten erschüttert werden kann. Die Saat dafür legt Jed McKay bereits in dieser Geschichte.

Zum Ausflippen!

Wong ist mit Pandora Peters, der einzigen Agentin W.A.N.D.s neben ihm, unterwegs, um Freaky Dr. Zee aufzuhalten und ihn vielleicht sogar bei W.A.N.D. aufzunehmen.
Nett ist wohl der passende Ausdruck. Wäre nicht gerade das Ende, hätte man die Geschichte auch weglassen können.

Böse Träume

Moon Knight sucht Dr. Strange auf und bittet ihn um Hilfe. Die kleine Esther wacht nicht mehr auf. Dr Strange stellt schnell fest, dass ihre Astralgestalt fehlt und hat sofort einen Verdächtigen im Kopf. Clea und er reisen in das bizarre Reich von Nightmare und dort wartet eine böse Überraschung auf sie. Als sie zurückkehren, wartet allerdings bereits die nächste schlechte Nachricht.
Wo Moon Knight mit dabei ist, lässt der Horror nicht lange auf sich warten. Selbst wenn er nur kurze Auftritte hat, wie es hier der Fall ist. Böse Träume ist eine düstere Geschichte in der Welt Nightmares und treibt im Hintergrund die Rahmenhandlung voran.

Ein Tag mit Dormammu

Der Tag des Dialogs steht an. Einmal im Jahr treffen sich Dr. Strange und Dormammu, um miteinander zu reden. Sie unterhalten sich dabei über die Vergangenheit, die Gegenwart und auch die Zukunft. Und wie jedes Jahr versucht Strange Dormammu eine Seele zu entreißen.
Ein Tag mit Dormammu ist die beste Geschichte im Band und besitzt alles, was man sich wünscht. Etwas Tiefe, eine originelle Idee und scharfe Dialoge mit Witz.

Unheimliche Begegnung der strangen Art

Anschließend versucht Dormammu den Stab von One einer jungen Zauberin zu entreißen. Glücklicherweise steht ihr Dr. Strange zur Seite.
Die Geschichte hat zwar einen gewissen Witz, aber insgesamt nicht viel zu bieten. Mit den wenigen Seiten ist sie ein reiner Lückenfüller mit einer nicht so recht passenden Mangaoptik.

Uxo

W.A.N.D. ist auf der ganzen Welt unterwegs und in Hongkong stoßen sie auf Billy und seine Jiangshi. Durch ihn erfahren sie von Morden an mystischen Bösewichten. Die Leichen stapeln sich schnell. Wong muss also nicht nur die Morde aufklären, sondern auch W.A.N.D. weiterhin aufbauen, wenn er eine Chance haben will, etwas zu bewirken.
Uxo ist etwas vom Humor geprägt, was der an sich relativ zahmen Geschichte, die auch kein Ende besitzt, gut tut. Denn hier werden nur zukünftige Konflikte angelegt und dies mehr als offensichtlich. Uxo geht in Ordnung, aber man hätte das auch eleganter und mit ein paar mehr Seiten machen können.

Die infernale Hochzeit

Cleas Mutter, Umar, heiratet Tiboro, den Herrn des schwelenden Vulkans, Geist des Zerfalls etc.. Und ausgerechnet Dormammu hält die Zeremonie. Und wie es sich für eine zünftige Hochzeit bei Warlords und Dämonen gehört, bricht selbstverständlich Gewalt und Chaos aus.
Alleine für Dormammus Auftritt lohnt sich das Lesen von Die infernale Hochzeit. Dieser ist einfach zu witzig. Ansonsten gibt es das Übliche und der Mörder wird enthüllt, was weitere Fragen aufwirft.

Von den Zeichnungen ist Liebe, Magie und Finsternis biederer Durchschnitt, teilweise sogar am unterem Ende befindlich. Gesichter und Posen sind einfach viel zu steif und einfach dargestellt. Wirkliche Emotionen sind kaum zu finden, wenn so etwas mal transportiert wird, dann nie subtil, sondern immer übertrieben. In den 70er und 80er Jahren mag das vielleicht gerade noch so ok gewesen sein, aber für einen modernen Comic aus dem Hause Marvel ist das enttäuschend. Nur Tokitokoros Beitrag Unheimliche Begegnung der strangen Art überzeugt vollkommen. Seine Bilder zeigen im Mangastil, wie die Wildheit und das Chaos der Magie in Bildern eingefangen werden können und geht dabei auch freier mit der Panelaufteilung um. Pasqual Ferry, der für den Großteil des Bandes verantwortlich ist, ist da viel starrer und einfallsloser.


Fazit

Dr. Strange legt einen soliden bis guten Start hin. Dies verdankt er vor allem dem Autor Jed McKay, der eine relativ interessante Rahmenhandlung sich erdacht zu haben scheint und Dr. Strange erstmal kürzere Abenteuer erleben lässt, die Dr. Strange in den Mittelpunkt stellen und an den richtigen Stellen Humor bieten.


Pro & Contra

+ Ein Tag mit Dormammu
+ generell der wohldosierte Humor

- Zeichnungen sind größtenteils bestenfalls Mittelmaß

Bewertung: sterne3.5

Handlung: 3,5/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 3/5
Lesespaß: 3,5/5
Preis/Leistung: 4/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln mit Doctor Strange:

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Rezension zu Dr. Strange (2018) Bd.1 – Der oberste Zauberer der Galaxie
Rezension zu Dr. Strange (2018) Bd.2 – Der doppelte Doktor
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Tags: Superhelden, Magie, Doctor Strange