Hayabusa (März 2023)
ca. 180 Seiten, 8,00 EUR
ISBN: 978-3-551-62316-4
Genre: Drama, Shonen-Ai
Klappentext
Der 29-jährige Ayumu Isuzu ist hochgradig schwerhörig und führt als Investor. Eines Tages trifft er auf den 19-jährigen Toka Mibu, einen talentierten Violinisten, der jedoch wegen seines einzelgängerischen Charakters und andersartigen Spielstils ein Außenseiter an der Uni ist. Der mit Selbstzweifeln kämpfende Toka findet in Isuzu einen ungewöhnlichen Gesprächspartner und merkt schnell, dass seine Empfindungen über Freundschaft hinausreichen. Toka konfrontiert den sehr auf seine Unabhängigkeit bedachten Isuzu mit seinen Gefühlen, doch dieser reagiert verwirrt und bleibt rigoros…
Eindrucksstarke Liebesgeschichte über das gegenseitige Verstehen von Mitsuaki Asou, Erfolgsautorin von RENAISSANCE!
Rezension
Ayumu Isuzu ist hochgradig schwerhörig. Soweit hat er sich das Leben so eingerichtet, dass er damit klarkommt, aber trotzdem gibt es einige Situationen, die ihm Probleme bereiten. Eines Tages trifft er zufällig auf den wesentlich jüngeren Toka Mibu. Relativ stürmisch rauscht er in Isuzus Leben. Natürlich fällt es ihm am Anfang schwer, sich an gewisse Einschränkungen zu gewöhnen, aber gleichzeitig ist er nicht nur offen, sondern auch neugierig auf Isuzus Welt. So kommt es, dass die beiden sich anfreunden, was beiden sehr gut tut. Doch ist es Freundschaft, was die beiden wirklich brauchen? Welche Schwierigkeiten werden noch auf die beiden warten, auch unabhängig von Isuzus Behinderung?
„The Most Distant Love” ist ein sehr ruhiger Manga, nicht nur wegen dem schwerhörigen Protagonisten, sondern wegen der sanften Erzählweise. Da Isuzu so gut wie nichts hören kann, wird viel schriftlich kommuniziert. Was in einem Manga natürlich kein Problem darstellt, aber Mitsuaki Asou hat es geschafft, dass es wirklich still wirkt, während man in der Geschichte versinkt. Der Manga öffnet einem die Augen, wie viele Barrieren es im Alltag gibt, die man selbst, wenn man nicht betroffen ist, ganz selbstverständlich nimmt. So macht man sich im Alltag keine Gedanken darüber, dass Durchsagen in der Bahn nur über Ton durchgegeben werden. Während man den Protagonisten folgt, werden einem diese Dinge klar und es wird wieder deutlich, wie unsere Gesellschaft Menschen abhängt, die nicht in die Masse passen.
Der erste Band konzentriert sich ganz auf das Kennenlernen der beiden und die Entwicklung der Freundschaft. Dabei taucht der Leser in den Alltag der beiden ein und erlebt damit ihre Probleme, aber auch Freuden. Toka ist etwas unbeholfen und fast schon tollpatschig. Für andere kommt er ruppig rüber. Aber Isuzu schafft es, hinter diese äußere Schale zu blicken.
Die Zeichnungen sind sauber und sehr detailliert. Die Charaktere sind sehr gut zu unterscheiden und Bewegungen kommen gut rüber. Gerade in Momenten der stummen Unterhaltungen wurde mit wenigen Schattierungen gearbeitet, diese Farblosigkeit bringt die Stille nochmal besser rüber.
Fazit
„The Most Distant Love” erzählt keine neue Geschichte, aber mit neuen Problemen der Protagonisten und öffnet damit eine für viele unbekannte Welt auf bezaubernde Weise.
Pro & Contra
+ schöne Zeichnungen
+ guter Transport der Stille
+ interessante Charaktere
+ sanfte Erzählweise
Bewertung:
Handlung: 5/5
Charaktere: 5/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 4/5