Verlag: Cross Cult; (März 2013)
Taschnbuch: Seiten; 12,80 €
ISBN-13: 978-3-86425-080-4
Genre: Thriller
Klappentext
Die klassischen JAMES BOND 007-Romane von Ian Fleming – erstmals in ungekürzter und originalgetreuer Übersetzung.
JAMES BOND 007
Dr. No, ein bösartiger Einsiedler mit mechanischen Scheren anstelle von Händen und einer sadistischen Faszination für Schmerz, hält Bond fest in seinem stahlharten Griff gefangen. Bond und Honey Rider, seine wunderschöne und verletzliche Begleiterin, wurden beim unerlaubten Betreten von Dr. Nos abgeschiedener karibischer Insel erwischt. Dr. No, der seine geheime Operationen um jeden Preis vor dem britischen Secret Service beschützen will, erkennt seine Gelegenheit, sich eines Feindes zu entledigen und seine diabolischen Forschungen weiterzuführen. Schon bald müsssen Bond und Rider in Dr. Nos mörderischem Spiel um ihr Leben kämpfen …
Rezension
Ein Routineauftrag. Eigentlich Urlaub. So beschreibt M Bonds neueste Mission. Der Secret Service hat den Kontakt mit seinem Mann auf Jamaika, Commander John Strangways, und seiner Sekretärin Mary Trueblood verloren. Da Strangways durchaus als Frauenheld bekannt war und der Gouverneur schnell alles unter den Teppich kehren wollte und Jamaika auch kein so wichtiger Standort ist, wird von einem durchgebrannten Liebespaar ausgegangen. Selbst M schließt sich dem an. Nur sein Stabschef stört der letzte Kontakt mit Strangways, der durch Trueblood zustande kam und abbrach. Deswegen beschließt M, Bond einen erholsamen Auftrag zu erteilen und ihn die Geschichte mit dem Liebespaar überprüfen zu lassen. Doch sobald Bond Jamaika betritt, steht er unter Beobachtung und jemand versucht ihn zu töten. Die Spur führt zur Privatinsel Dr. Nos, der dort Guano abbaut, damit viel Geld verdient und sich und seine Männer vollkommen von der Außenwelt abkapselt. Bond bricht zur Insel Crab Key auf. Ihn begleitet Quarrel, dem er schon einmal begegnete. Auf der Insel trifft er auf die etwas naive, aber starke Honey Rider. Gemeinsam sehen sie sich bald Dr. No und seinen Männern gegenüber und der hat etwas ganz besonderes mit ihnen vor.
Auch wenn Dr. No erst der sechste Bond-Roman ist, so hat James Bond in den Geschichten Ian Flemings bereits einen weiten Weg zurückgelegt. Er wurde mehrfach gefoltert, lebensgefährlich verletzt und vergiftet. Dies muss unweigerlich Spuren an seiner Psyche hinterlassen, wie auch der Arzt des MI6 eingangs erwähnt und weswegen ihn M auf eine „Urlaubsmission“ schickt. Bond selbst sieht es natürlich anders, er ist am Anfang noch der junge Mann, der auf Abenteuer aus ist, während der Ereignisse von Dr. No zeigen sich jedoch erste Risse. Vor allem das Ende gestaltet Ian Fleming so, dass Bond unweigerlich ins Zweifeln kommen muss. Hier beginnt also eine Entwicklung die Ian Fleming immer weiter ins Spiel bringen wird, bishin zum letzten von ihm geschriebenen Bond-Roman Der Mann mit dem goldenen Colt.
Bis dahin ist es aber noch ein ganzes Stück zu gehen und Bond darf in Dr. No sein übliches Wesen an den Tag legen, bis er schließlich auf Dr. No trifft, der ihm sehr viel mehr abverlangt als gedacht und vor allem als erster seiner Gegenspieler eigentlich kein Interesse daran hat, ihn zu brechen, um an Informationen zu kommen, sondern ihn leiden lassen will, um der Leiden willen. Dr. No ist von Ian Fleming als diabolischer, gewissenloser psychpathischer Technokrat und Forscher erschaffen worden. Und das macht ihn angsteinflößender als manch anderer von Bonds Gegenspieler. Und dafür hätte es die Armprothesen nicht gebraucht, denn seine Faszination für Schmerz und wieviel ein Mensch aushalten kann, ist mehr als genug, ihn zu einem mehr als würdigen Gegenspieler zu machen.
Und auch Honeychile Rider ist nicht einfach die Jungfrau in Nöten. Sie besitzt eine unheimlich große innere Stärke, die aus ihrer Vorgeschichte leicht zu erklären ist. Und auch wenn sie etwas naiv wirkt, so ist sie für Bond doch auf ihre Weise eine Partnerin auf Augenhöhe.
Die Stärke des Romans liegt in seiner Charakterisierung und der Tatsache das Bond zunächst eine richtige Ermittlung in einem Krimnalfall durchführen muss, bevor der Roman zu einen phantastischen Abenteuer wird. Denn dies gehört auch zu diesem Roman. Ian Fleming gestaltet Bonds Gegenspieler zum ersten Mal wirklich überlebensgroß und mit dem Ende der Flucht durch dessen Tunnelsystem kommt ein übertreibendes Element hinein, das ansonsten eher nur in den Verfilmungen zu finden ist und selbst dafür wohl zuviel wäre. So blieb es aus dem ersten Bondfilm verbannt und dies dürfte der Reihe gut getan haben. Trotzdem ist Dr. No ein spannender Thriller, der alle Stärken eines guten Bond-Romans besitzt. Bond und seine Helfer verhalten sich intelligent, genau wie ihre Gegner und der Plan Dr. Nos ist nachvollziehbar und gut durchdacht. Dennoch erreicht er nicht ganz die Klasse von den ihn einrahmenden Liebesgrüße aus Moskau und Goldfinger. Aber das ist sowieso nicht so leicht. Dr. No steht praktisch genau in der Mitte zwischen den beiden Romanen, chronologisch und auch inhaltlich.
Fazit
Dr. No ist ein erstklassiger Bond-Roman mit kleinen Schwächen am Ende, jedoch mit einem wahrhaft diabolischen Gegenspieler und einer intensiven Fluchtszene Bonds. Dr. No ist damit spannend und bietet kurzweilige Unterhaltung
Pro & Contra
+ Dr. No
+ Bonds Charakterentwicklung
+ Honeychile Rider
+ Dr. Nos Labyrinth
Bewertung:
Handlung: 4/5
Charaktere: 4,5/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 4,5/5
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