Moon Knight – Die Stadt der Toten (David Pepose, Marcelo Ferreira, Sean Damien Hill)

Verfasst von Markus.

moon knight stadt der toten

Verlag: Panini; (August 2024)
Softcover: 120 Seiten; 13 €
ISBN-13: 9783741638442

Genre: Superhelden

Klappentext

Der Mondritter im Jenseits

Marc Spector ist Moon Knight, Faust des Khonshu und Beschützer aller Nachtschwärmer. Um den Geist des jungen Khalil zu retten, der in New York von der Gang Sons of the Jackal schwer verletzt wurde, muss der Antiheld in die Stadt der Toten reisen. Im Jenseits trifft er nicht nur seine Ex Layla El-Faouly, die zu Scarlet Scarab wurde, sondern auch den gnadenlosen Jackal Knight, der eine Gruppe von Moon Knights toten Feinden versammelt.
Ein abgeschlossener Band mit Marvels Mondritter, in Szene gesetzt von Autor David Pepose (Savage Avengers) und Zeichner Marcelo Ferreira (Spider-Man).

Rezension

Moon Knight kann nicht verhindern, das einer seiner jungen Schützlinge namens Khalil von der Gang Sons of the Jackal schwer verletzt wird. Er bringt ihn zu Dr. Badr, Hunter´s Moon, und der kann zwar dessen Körper retten, aber nicht seine Seele. Die ist bereits in der Stadt der Toten. Also begibt sich Moon Knight trotz der großen Gefahren dorthin, um Khalil zu retten.

Jed MacKay weiß derzeit mit seinem Moon Knight: Wächter der Nacht voll und ganz zu überzeugen. Seine Geschichten über den Mondritter sind packend und intelligent erzählt. Nun also versuchen David Pepose als Autor und Marcelo Ferreira als Hauptzeichner Jed MacKays Erzählwelt mit einer eingeschobenen Geschichte zwischen Kapitel 28 und 29 und damit kurz vor Moon Knights Tod zu erweitern. Nur leider fällt direkt auf den erste Seiten auf, dass sich insbesondere Autor David Pepose daran sichtlich verhebt. Während Jed MacKay seinen Charakteren Tiefe verleihen und sogar den ein oder anderen Gedankenanstoß geben kann, kommt David Pepose leider nie über eine oberflächliche Charakterisierung und Weisheiten, die von einem Kalenderblatt stammen könnten, hinaus. Das alles ist einfach zu platt, als den Leser auf eine emotionale Reise mitzunehmen zu können, die sich gerade bei der möglichen Handlung anbietet. Schließlich befindet sich Moon Knight in der Stadt der Toten und damit an einen Ort, der auf Gefühle und Gedanken reagiert. Es hätte also ein spannender, wahnwitziger Trip werden können, bei dem man auch als Leser zu keinem Zeitpunkt weiß, was gerade eigentlich wirklich passiert. Diesen Weg geht David Pepose jedoch nicht. Er hat sich für eine einfache, actionhaltige Rachegeschichte entschieden, in der die Möglichkeiten der Prämisse dafür genutzt werden, mal hin und wieder eine Mauer zu verschieben. Ebenso versteht er es nicht, Scarlet Scarab dafür zu nutzen, Moon Knight in einen Gewissenskonflikt zu stürzen. Sie ist einfach nur eine Superheldin, die halt hier ihren Auftritt hat und mal die Freundin von Marc Spector war. Welche Konsequenzen sich daraus ergeben, gerade weil dieser sich in Wächter der Nacht auf Tigra eingelassen hat, ignoriert David Pepose. Auch sonst hätte sie mit kleinen Anpassungen auch weggelassen werden können. Und das ist zu bedauern, denn eigentlich könnte hier eine recht interessante Figur eingeführt worden sein. Auch der Plan von Moon Knights Gegner ist etwas enttäuschend, da er nicht unbedingt neu wirkt.

Immerhin sehen dafür die Zeichnungen ganz gut aus. Auch wenn sie längst nicht so atmosphärisch sind wie in Wächter der Nacht und gerade bei der Gestaltung der Stadt der Toten und ihrer Verwurzelung in der ägyptischen Mythologie vieles liegengelassen wird.

Fazit

Die Stadt der Toten wirkt wie ein Schnellschuss, der auf den Erfolg von Wächter der Nacht aufspringen will. Im Vergleich ist dies hier allerdings nur Actionfastfood mit sehr wenig Tiefe.

Pro & Contra

+ ganz gute Zeichnungen

- viele Plattitüden
- ist sich seiner Möglichkeiten nicht bewusst
- Scarlet Scarab ist eigentlich überflüssig

Bewertung:

Handlung: 2/5
Charaktere: 2,5/5
Zeichnungen: 3,5/5
Lesespaß: 2,5/5
Preis/Leistung: 3/5

Literatopia-Links zu weiteren Titeln mit Moon Knight: