Verlag: Panini; (Juli 2024)
Softcover: 128 Seiten; 16 €
Genre: Superhelden
Klappentext
Jäger gegen Mutant:
Es werden Wetten angenommen!
Einer kommt aus dem Weltraum und ist ein wilder, unaufhaltsamer Krieger. Der andere ist von der Erde und seine Homo-superior-Mutation verleiht ihm neben anderen Kräften nahezu absolute Unverwundbarkeit. Das Ziel des Predators besteht darin, seine Jagdfähigkeiten zu testen (oder dabei zu sterben). Das Ziel des Erdlings ist jedoch, dass ihn niemand stört. Ein Ziel, das verständlicherweise nicht leicht zu erreichen ist, wenn man ein blutrünstiges und schwer bewaffnetes Wesen im Nacken hat … Wolverine muss also mehr als einmal – und zwar viel mehr als einmal – seine Krallen zücken und gegen den Yautja kämpfen, der in ihm die perfekte Beute sieht!
Ben Percy (Wolverine) lässt zusammen mit Ken Lashley (X-Men Gold) und anderen Künstlern eine Kinoikone gegen den berühmtesten aller X-Men antreten!
Rezension
Er ist der Beste in dem was er tut: Wolverine. Seit Jahrzehnten kämpft und leidet er. Und nun kommt es in der Gegenwart zum Abschluss seines größten Kampfes und zum Ende einer Jagd, die bereits zu Wolverines Zeit in Alaska um 1900 begann. Wolverine muss sich dem Predator stellen, dem ultimativen Jäger aus dem All und der will endlich seine Beute erlegen, die er seit hundert Jahren jagt.
Was passiert, wenn man zwei der ultimativen Kampfmaschinen aufeinander hetzt? Diese Frage dürfte sich Ben Percy gestellt haben und schickt zwei der ikonischsten Figuren der Popkultur gegeneinander in den Kampf: Wolverine und den Predator. Nun könnte man einwenden, dass die Idee nicht gerade neu ist. Schließlich hat sich der Predator bereits mit anderen Comicsuperhelden angelegt. Unter anderem durfte Batman ihm entgegentreten. Aber diese Geschichten kamen meist über die übliche Action nicht hinaus. Selten bis gar nicht hatten die Autoren in solchen Fällen wirklich eine Geschichte zu erzählen, die auch etwas über die Charaktere aussagt. Der Superheld war der Superheld auf das Wesentliche hinuntergebrochen und der Predator der Jäger aus dem Schatten. Das heißt nicht, dass die Geschichten schlecht waren, sie waren durchaus spannend und konnten eine komplexe Handlung haben, aber sie bezogen sich hauptsächlich auf die Jagd und die Action.
Nun aber hat Benjamin Percy Predator vs. Wolverine geschrieben und er verfolgt mit seiner Prämisse schon mal einen interessanten Ansatz. Anstatt sich auf den Kampf zwischen Wolverine und Yautja zu einen bestimmten Zeitpunkt zu konzentrieren, geht er durchs Wolverines Leben und lässt die beiden immer wieder aufeinanderkrachen. Er verknüpft die Geschichte des Kampfes der beiden Urgewalten mit der Geschichte Wolverines. Und dies bietet gleichzeitig Einblicke in Wolverines Charakter und in den des Predators. Dieser ist hier nicht nur einfach ein Schrecken aus den Schatten, sondern bekommt reichlich Charakterzüge, die sonst größtenteils vernachlässigt werden. Während Wolverine eigentlich nur seine Ruhe haben will und immer wieder durch die Hand anderer kämpfen und leiden muss, ist der Predator hier angetrieben von Wut und Gier. Denn Wolverine ist die eine Beute, die sich ihm wirklich und immer wieder widersetzt. Der Predator bekommt eine Persönlichkeit und das tut der Auseinandersetzung der beiden Gegener richtig gut.
Dazu verzahnt Benjamin Percy die Handlung des Comics mit der Historie Wolverines. Wer einen Film mit ihm gesehen oder einen Comic gelesen hat, dürfte gleich mehrere wichtige Punkte in Wolverines Leben erkennen, die direkt vom Predator beeinflusst werden.
Ebenso gibt es sehr gut eingebaute Verweise auf unter anderem den ersten Predator-Film mit Arnold Schwarzenegger.
Benjamin Percy hat also nicht den leichten Weg genommen, sondern erzählt eine Handlung mit Einfluss auf seine Figuren und damit kann er vollkommen überzeugen und überraschen.
Nicht ganz so gut sind die Zeichnungen. Wobei eigentlich nur ein Abschnitt wirklich hässlich anzusehen ist. Ken Lashley, der die Handlung der Gegenwart illustriert, liefert bildgewaltige Zeichnungen ab und auch der Großteil der anderen Zeichner, die jeweils einen Lebensabschnitt Wolverines gestalten, sind gut. Dann ist da allerdings Gavin Guidry, der zwar sicher gut zeichnen kann, dessen einfacher Stil aber zum Rest des Comics einfach nicht passt. Vor allem sein Predator kann in seiner Einfachheit nicht überzeugen.
Fazit
Predator vs. Wolverine macht Spaß und überrascht mit einer gut entwickelten Geschichte, die den Figuren ausreichend Tiefgang verleiht. Dieses Crossover ist mehr als nur Action und sticht aus ähnlichen Crossovern heraus.
Pro & Contra
+ Referenzen auf die Filme
+ Geschichte Wolverines wird eingearbeitet
Bewertung:
Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 5/5