Verlag: Panini; (April 2024)
Softcover: 300 Seiten; 35 €
ISBN-13: 9783741637667
Genre: Superhelden
Klappentext
Der Gipfel des Wahnsinns
Der neu errichtete Arkham Tower ragt wie ein Leuchtturm der Hoffnung aus der Finsternis von Gotham City. Denn Chefarzt Dr. Wear verspricht, die wahnsinnigen Kriminellen der Stadt in seiner Anstalt nicht nur wegzusperren, sondern zu heilen! Doch als gefährliche Killer wie die Superschurken Scarecrow und Mr. Freeze die Kontrolle an sich reißen, müssen sich Batman, Nightwing, Batwoman, Oracle, Robin und die Batgirls dem brutalem Terror im Tower entgegenstellen.
Die Komplette Batman-Saga Der Turm von Arkham auf fast 300 Seiten!
Inszeniert von der mit dem Eisner Award ausgezeichneten Autorin Mariko Tamaki (Wonder Woman), Blockbuster-Zeichner Ivan Reis (Aquaman) und anderen großartigen Künstlern.
Rezension
Das Arkham Asylum ist geschlossen und nun wird in Gotham der Arkham Tower eröffnet, der unter der Führung von Dr. Wear ein Zeichen der Hoffnung sein soll. Denn hier soll ein Ort entstehen, der seine Patienten heilt und nicht nur wegsperrt. Und es sieht auch alles ganz gut aus. Niemand weiß zwar, wie genau Dr. Wear seine Erfolge erzielt, aber sie sind existent. Dementsprechend steht es im Prinzip außer Frage, dass Bürgermeister Nakano die Förderung für das Projekt bewilligen wird. Aber ist wirklich alles gut? Oracle, Batwoman, Nightwing und ihre Verbündeten finden Hinweise darauf, dass der Arkham Tower irgendwie mit dem Pinguin und den Party Crashern in Verbindung steht. Und kurz darauf bricht die Hölle im Turm aus.
Mariko Tamaki kann sich im Vergleich zu Fundamente des Schreckens und ihren anderen Beiträgen zu Batman in diesem Band deutlich steigern. Das liegt unter anderem auch daran, dass sie sich an Filmklassikern wie Die Hard oder auch Flammendes Inferno orientiert. Die Ähnlichkeiten in der Grundsituation, Menschen sind in einem Hochhaus gefangen und kämpfen ums Überleben, sind nicht zu übersehen. Der klar begrenzte Schauplatz hilft Mariko Tamaki dabei ihre Geschichte zu entwickeln und zu fokussieren. Statt eine komplexe Handlung erzählen zu müssen, kann sie sich ihren Charakteren widmen.
Und das ist Stärke und Schwäche zugleich. Die Stärke ist offensichtlich, denn Mariko Tamaki stellt die Frauen der Bat-Familie in den Mittelpunkt und lässt sie alle ihren mehr oder wenigen großen Auftritt haben. Sie bekommen die Gelegenheit zu glänzen und werden dabei nicht von der Präsenz Batmans erdrückt, denn dieser hat erst ganz am Ende seinen Auftritt. Den ganzen restlichen Band ist er abwesend. Dies stört absolut nicht, denn Batwoman, Huntress und die Batgirls zusammen mit Nightwing sind ein mehr als guter Ersatz für ihn und können vollkommen überzeugen, ohne das dabei überbetont wird, wie stark sie sind. Sie sind einfach Menschen und Helden ungeachtet ihres Geschlechts, wie einst Ellen Ripley in Alien, und das lässt Der Turm von Arkham herausstechen.
Dummerweise ist die fehlende Notwendigkeit einer komplexen Handlung gleichzeitig auch eine Schwäche. Denn die eigentlich Handlung ist nicht gerade überragend und auch nicht nicht wirklich gut erzählt. Mariko Tamaki verschenkt mal wieder viel Potenzial, indem sie sehr früh enthüllt, wer und was hinter allem steckt. Von da an geht es den überwiegenden restlichen Teil des Bandes darum, wie die Menschen aus dem Turm kommen. Das ist zwar auch spannend erzählt und hat seine Momente, aber es wäre viel viel mehr möglich gewesen, wenn sich Mariko Tamaki bei der Handlung und ihrer Erzählung mehr Mühe gegeben hätte. Es hätte ein Comic werden können, der sehr lange in Erinnerung bleibt, so ist es leider nur ein guter, mit tollen Charaktermomenten und einer sehr guten Atmosphäre, die eben an Die Hard und Flammendes Inferno erinnert. Hätte sie nicht mal wieder für ihren Handlungsverlauf den einfachsten Weg gewählt, hätte hier etwas Besonderes entstehen können.
Etwas anderes steht dem ebenfalls im Weg. Das dauernde Vor- und Zurückspringen, wodurch die Handlung zersplittert und anstrengend zu lesen wird. Und was daran noch mehr stört, ist der Fakt, dass sie dadurch die Auflösung des Ganzen zu früh Preis gibt.
Die Zeichnungen von Der Turm von Arkham sind durch die Bank wirklich gut. Keiner Der Zeichner um Ivan Reis bricht nach oben oder unten aus. Dadurch fehlen zwar die ganz großen visuellen Momente, aber das stört nicht, da sich alle in den Dienst der Geschichte stellen und eine Atmosphäre schaffen, die über manche Schwäche der Handlung hinwegsehen lassen.
Opulent wird es dann im Bonusteil des Bandes, denn hier sind die Alternativcover von Lee Bermejo zu sehen und die enttäuschen wie immer nicht. Bermejo weiß einfach, wie man ikonische Bilder schafft und so Lust auf einen Comic macht. Aber auch die anderen Coverkünstler zeigen, was sie können und das ist viel.
Fazit
Der Turm von Arkham hätte Mariko Tamaki die Möglichkeit gegeben sich komplett für die letzten Bände zu rehabilitieren. Leider gelingt es ihr nur zum Teil, da sie sich mal wieder selbst im Weg steht. Eine stringentere Erzählung und etwas mehr Komplexität und Der Turm von Arkham wäre ein Kandidat zu den großen Batmanstorys gezählt zu werden. So ist er gut, aber eben nicht sehr gut.
Pro & Contra
+ die Frauen der Bat-Familie stehen im Fokus
+ starke Charaktermomente
+ interessanter Handlungsort
- Struktur der Erzählung
- zu einfach gestrickte Handlung
Bewertung:
Charaktere: 4,5/5
Handlung: 3,5/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5
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