Percy Pickwick - Der letzte der Pickwicks (Turk & Zidrou)

der letzte der pickwicks

Splitter (2024)
Übersetzung von Max Murmel
Hardcover, 48 Seiten, 14,95 EUR
ISBN: 978-3-95839-931-0

Genre: Comic


Klappentext

Percy H. W. Pickwick ist ausgesprochen stolz auf seine wertvolle Sammlung von Zigarrenbauchbinden, aber noch stolzer ist er auf seinen Namen und seine Abstammung. Doch eine jahrhundertealte Dynastie bringt auch finstere Familiengeheimnisse mit sich! Durch die Schuld eines seiner Vorfahren muss sich der Ex-Colonel mit einer mit einer mysteriösen Bande von Attentätern herumschlagen, die fest entschlossen ist, die Pickwicks ein für allemal auszulöschen! Holy Cow!


Rezension

Percy H. W. Pickwick ist sehr, sehr stolz auf seine wertvolle Sammlung von Zigarrenbauchbinden. Noch stolzer ist er allerdings auf seinen Namen und damit auf seine Abstammung. Dann muß er aber feststellen, dass seine jahrhundertealte Dynastie auch finstere Familiengeheimnisse mit sich bringt. Einer seiner Vorfahren ist daran schuld, dass sich der Ex-Colonel mit einer mysteriösen Bande von Attentätern herumschlagen muss. Die Kontinentaleuropäer sind fest entschlossen, die Pickwicks ein für alle Mal auszulöschen.

So berichtet es der hintere Buchklappentext. Um den vorliegenden Band gut einordnen zu können, sei ein Blick in die literaturwissenschaftliche Sekundärliteratur erlaubt.

Die ursprünglich französischsprachige Pickwick-Serie wurde 1959 von Raymond Macherot (1924 – 2008) für das belgische Tintin–Magazin entwickelt.

Pickwick ist dabei ein früherer britischer Oberst und Geheimagent des MI5, des britischen Inlands-Geheimdienstes. Er hat sich zwar formal zur Ruhe gesetzt, muss aber immer wieder für die britische Regierung oder Scotland Yard knifflige Fälle übernehmen. Ihn zeichnen dabei eine Mischung aus Gelassenheit, Jähzorn und Humor aus.

Pickwick lebt in Puddington in der Nähe von London. Begleitet wird er von Miss Partridge, seiner langjährigen Haushälterin. Die Dame ist für ihr Gulasch mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden. Pickwick fährt einen roten MG TD, der in fast allen Geschichten sehr zu leiden hat, aber immer wieder liebevoll repariert und restauriert wird. Zu den Freizeitbeschäftigungen von Pickwick zählen auch die Pfadfinder sowie seine Katzen. Pickwick ist eingefleischter Junggeselle. In diesem Band wird er immer wieder darauf angesprochen, daß Miss Partridge seine Ehefrau sein könnte.

Mit der Figur des verbrecherischen Franzosen „Napoleon XI“ gibt es Querverweise zum Band23 „Percy Pickwick und die Geisterfahrer“, die Figur des Oliver verweist auf den Band „Kuss der Kobra“. Eine gewisse Vertrautheit mit der Serie sollte beim Leser also schon vorhanden sein.

Eine Besprechung:

Der sprichwörtliche „britische Humor“ ist unübersehbar, beispielsweise bei den Namen der Figuren, dem Dauerregen oder der Abneigung gegen Kontinentaleuropa.

Beim verbesserungsbedürftigen britischen Gesundheitssystem sowie dem Brexit schimmert deutliche Kritik am Zeitgeschehen durch.

Was ist von der Geschichte zu halten? Vernachlässigt man die leichten Anflüge von Brutalität, ist die Handlung unterhaltsam geschrieben. Der Leser möchte wissen, ob und wie es die Hauptperson schafft, die Attentatsversuche zu überstehen. Inspektor Haig erinnert dabei an Peter Sellers und seinen rosaroten Panther. Von diesen Querverweisen abgesehen ist die Geschichte gut lesbar. Auch wenn Comics oft als Literatur für Kinder angesehen werden, ist dies hier schon etwas oberflächliche Unterhaltung für Erwachsene.


Dies ist eine Gastrezension von Andreas Rüdig, herzlichen Dank!

Rezension zu Percy Pickwick Bd.1

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