Punisher – Mission Fury (Garth Ennis, Jacen Burrows)

punisher mission fury

Verlag: Panini; (Februar 2025)
Softcover: 136 Seiten; 18 €
ISBN-13: 9783741639111

Genre: Kriegsaction


Klappentext

Vietnam, 1971. Colonel Nick Fury wird vom Vietcong im Dschungel gefangen genommen. Für die CIA ist das ein großes Problem, denn kaum jemand weiß so viel über deren streng geheime Operationen wie der Kriegsheld. Deshalb wird Captain Frank Castle vom Geheimdienst und von seinem Vorgesetzten in Saigon mit einer klaren Mission betraut: Er soll Fury finden – und eliminieren.
Comic-Superstar und Punisher-Legende Garth Ennis (The Boys, Preacher) kehrt mit Zeichner Jacen Burrows (Punisher: Soviet, Providence) für eine brutale neue Kriegsgeschichte über die beiden hartgesottenen Antihelden in Vietnam zurück.


Rezension

Im hohen Alter erzählt der ehemalige vietnamesische General Letrong Giap von einem Einsatz des Punishers. Dieser wurde 1971 nach Hanoi geschickt, um den dort gefangengehaltenen Nick Fury zu töten, da die CIA befürchtete, dass Fury geheime Informationen der US-Streitkräfte unter Folter verraten könnte. Aber die CIA hat Castle nicht die ganze Wahrheit gesagt und auch Frank Castle hat gemeinsam mit Nick Fury ganz eigene Ziele.

Vollmundig wird auf der Rückseite damit geworben Mission Fury wäre der provokanteste Comic für Erwachsene den Marvel seit Jahren veröffentlicht hat. Allerdings fehlt eine wichtige Einschränkung und zwar, dass dies nur für Personen gilt, die die letzten fünfzig Jahre unter einem Stein gelebt haben oder ein Anhänger der Ultrakonservativen in den USA sind, die gerne alles verdrängen, was ihnen nicht passt. Für alle anderen ist hier eigentlich nichts zu finden, was nicht bereits in den Actionreißern der 80er zu sehen war - unter anderem in Lethal Weapon I. Die CIA und das Desaster in Vietnam sind nun einfach Themen, die sich anbieten. Und das Antihelden nicht immer heldenhaft handeln, ist auch keine schockierende oder provokante Tatsache.
Apropos 80er. Wäre Mission Fury in ihnen verfilmt worden, hätte Arnold Schwarzenegger direkt in Mexiko am Set von Predator bleiben können, um mit Dolph Lundgren weiterzufilmen. Herausgekommen wäre ein Film, der genau wie dieser Comic ist. Ein Actiongewitter mit vorgeblichen Pseudoanspruch, was auch den schauspielerischen Fähigkeiten der beiden damals entsprochen hätte, und mit kaum vorhandener Charakterisierung. Das ist per se nichts schlechtes und dieser Comic macht genau wie die alten 80er Jahre-Actionfilme Spaß, aber bei solch einem Zitat erwartet man einfach mehr.
Gerade beim einem Garth Ennis. Ihm fällt aber leider nicht so viel ein, um Frank Castle eine neue Facette abzugewinnen oder ihn überhaupt weitreichender zu charakterisieren und über Nick Fury deckt man besser den Mantel des Schweigens, da er eh nur die Rolle des harten Soldaten ausfüllen soll. Dabei gibt es sogar Ansätze dies etwas zu ändern, aber Garth Ennis ist leider die Action, das Töten und die Gewalt wichtiger, als sich mit seinen Figuren in Extremsituationen auseinanderzusetzen. Am Ende bleibt ein Comic, den man lesen kann, wenn gerade kein stumpfer Actionfilm wie Phantom-Kommando zur Verfügung steht, der dennoch Mission Fury in allen Belangen überlegen ist. Wer die Wahl zwischen Ennis letzter Punisher Miniserie Punisher: Soviet und dieser hier hat, sollte jedoch eher zu Punisher: Soviet greifen, dieser ist deutlich besser.

Wie bereits bei Punisher: Soviet sind Jacen Burrows Zeichnungen recht starr, die Gesichter recht einfach gehalten und teilweise fast ausdruckslos. Wirkliche Dynamik gibt es nicht, alles wirkt auf seltsame Art und Weise eingefroren. Dafür ist es dann wenigstens übersichtlich und klar. Das hilft allerdings nicht, um Atmosphäre oder wirkliche Spannung zu erzeugen. Nur die Brutalität, die den Comic wirklich nichts für Kinder macht, ist so klar zu erkennen.


Fazit

Harte Männer, kämpfen sich in einem brutalem Krieg durch eine Horde von Feinden und es gibt viel Blut und abgerissene Körperteile - nur eine wirklich sinnvolle Handlung leider nicht. Dennoch macht Mission Fury bei ausgeschalteten Gehirn irgendwie Spaß zu lesen und reicht für nette Unterhaltung für Zwischendurch.


Pro & Contra

0 es gibt viel Action und grausame Morde

- verschenkt die wenigen Möglichkeiten, sich mit den Charakteren wirklich auseinanderzusetzen
- Handlung ist ein Hauch von Nichts und eigentlich nur ein Alibi für die Action
- vollkommen irrelevant, dass die Hauptfiguren Frank Castle und Nick Fury heißen

Bewertung: sterne2.5

Handlung: 2/5
Charaktere: 2/5
Zeichnungen: 3/5
Lesespaß: 2,5/5
Preis/Leistung: 2,5/5


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