Magyria - Das Herz des Schattens (Lena Klassen)

Penhaligon (Dezember 2009)
Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag
Seiten: 560, 18,95 EUR [D]
ISBN: 978-3-7545-3044-0

Genre: Dark Fantasy


Klappentext

Ein Jahr als Au-pair in Budapest – das klingt für die junge Deutsche Hanna nach einer schönen und aufregenden Zeit. Wie aufregend ihr Aufenthalt in der ungarischen Hauptstadt tatsächlich werden soll, ahnt sie allerdings erst, als sie den rätselhaften Mattim kennenlernt. Die Geschichte,die er Hanna erzählt, klingt unglaublich: Mattim und sein Bruder Kunun sind Vampire - und sie stammen aus der Welt Magyria, die parallel zu der unseren existiert. Aber während Kunun,sich ganz der Finsternis ergeben hat, versucht Mattimmit aller Kraft, das Gute in sich zu bewahren.  Um nicht von der Dunkelheit in seinem Inneren überwältigt zu werden, braucht er einen starken Halt auf der lichten Seite – den nur Hanna ihm geben kann. Doch Kununs Pläne sind weit reichender und bösartiger, als sie es sich jemals hätten vorstellen können. Und schon bald muss Hanna sich fragen, ob sie bereit ist, für ihre Liebe zu Mattim alles aufzugeben. Sogar ihre Menschlichkeit …


Rezension

Hanna war schon immer fasziniert von Budapest und beschließt für ein Jahr als Au-pair in ihre Herzensstadt zu reisen. Mit ihrer Gastfamilie versteht sie sich auf Anhieb. Nur die 14-jährige Réka gibt sich sehr verschlossen. Nach und nach kommt Hanna hinter ihr Geheimnis, Réka ist einem Mann verfallen, der viel zu alt für das Mädchen zu sein scheint und den eine dunkle Aura umgibt. Es gibt allerdings ein Problem, die Gastschwester kann sich nie an die Treffen mit ihrem Angebeteten erinnern. Hanna beschließt sie während eines Treffens mit Kunun zu beobachten, dabei wird ihr klar, dass Réka in großer Gefahr schwebt. Der Mann, den sie so liebt, ist ein Vampir.

Akink, die Hautstadt Magyrias, wird von Schatten und Schattenwölfen belagert. Diese wollen die Stadt zu Fall bringen. Mattim, der letzte Prinz des Lichts, ist selbst in der Nachtwache, um sein zukünftiges Reich vor den dunklen Wesen zu schützen. Die Schatten trinken das Blut von Menschen und verwandeln sie so in Wölfe. Außerdem verfügen sie über spezielle Kräfte, die es ihnen ermöglicht, durch Wände zu gehen. Nur der Fluss der Lichts, der Donua, hält sie davon ab, die Burg für sich einzunehmen und das Land in Dunkelheit zu stürzen. Mattim versucht verzweifelt gegen das drohende Ende Akinks anzukämpfen und den König der Schatten, seinen Bruder Kunun zu töten. Doch muss er bald feststellen, dass die Schatten zu viele Geheimnisse haben und immer mächtiger zu werden scheinen. Nur ein Spion unter den dunklen Wesen kann die Rettung bringen.

Der Anfang von Magyria – Das Herz des Schattens ist wirklich sehr gut gelungen. Die abwechselnde Erzählweise ist nicht irritierend. Im Gegenteil, man fiebert in beiden Geschichtssträngen mit den Charkteren mit und kann nur Vermutungen anstellen, wie beide Welten miteinander verknüpft sind. Hier gibt es einen großen Kritikpunkt in Bezug auf den Klappentext. Dieser verrät viel zu viel, sodass dadurch die ersten wunderbar geschriebenen 200 Seiten zu Nichte gemacht werden, da man schon weiß, was passieren wird. In der Mitte entstehen einige langatmige Längen, die auf das Ende hinführen sollen, aber doch zu sehr ausgetreten werden. Der Schluss kann sich wieder sehen lassen. Es kommt viel Spannung auf, die den Leser mitfiebern lässt. Trotzdem bleiben einige Fragen ungeklärt.

Die Charaktere sind sehr facettenreich und decken, von Gut bis Böse, alle Klischees ab.
Hanna hat gerade ihr Abitur hinter sich gebracht und möchte nun die Welt entdecken. Sie ist ein sehr selbstbewusstes und verantwortungsvolles Mädchen, das sich sehr um ihre Gastgeschwister sorgt. Nicht zuletzt da ihre Gasteltern mehr mit sich selbst, als ihren Kindern beschäftigt zu sein scheinen. Immer auf das Wohl der anderen bedacht, gibt sie sich sehr aufopferungsvoll und liebevoll.
Mattim ist ein übermütiger 17-jähriger, der weder Gefahr noch Tod fürchtet. Als Prinz ist er sich auch nicht zu schade Patrouille am Fluss zu laufen. Durch sein draufgängerisches Wesen gerät er in die Krallen seines Bruders. Die Wut auf Kunun zerfrisst Mattim, da dieser so unfassbar böse und dunkel zu sein scheint. Der Prinz des Lichts gibt aber nicht auf und glaubt fest an das gute in der Welt.
Kunun ist durch und durch böse. Seine Seele besteht nur noch aus Dunkelheit und so sind ihm alle Menschen um ihn herum gleichgültig. Ehrgeizig versucht er sein Ziel zu erreichen, koste es was es wolle. Denn er möchte über Akink herrschen und die Dunkelheit über die Land bringen.

Die Liebesgeschichte von Hanna und Mattim verspricht anfangs sehr schön zu werden. Sie schreitet aber so rasant voran, dass keine erkennbare Entwicklung stattfindet. Plötzlich sind die zwei nicht mehr voneinander zu trennen, obwohl sie sich eben erst kennen gelernt haben. Die Autorin hätte hier etwas mehr Feingefühl mit einbringen müssen, um den Lesererwartungen zu entsprechen.

Lena Klassen gelingt es Budapest und seine Parallelwelt farbenreich und eindrucksvoll zu beschreiben. Durch ihre detailreiche Sprache, entwickelt der Leser schnell das Gefühl diese Orte tatsächlich selbst zu kennen. Erzählt wird in der dritten Person, wobei zwischen den verschiedenen Charakteren abgewechselt wird. So kann die Geschichte aus allen Blickwinkeln betrachtet und verstanden werden.


Fazit

Magyria- Das Herz des Schattens ist eine Mischung aus Dark und High Fantasy. Wunderbar detailreich werden zwei so unterschiedliche und doch zusammenhängende Welten beschrieben, in denen sich Mattim und Hanna kennen und lieben lernen. Bis auf einige Längen ist das Buch durchweg spannend, so dass der Leser mit den facettenreichen Charakteren mitfiebert.


Pro und Kontra

+ farbenreiche Beschreibung der Welten
+ eindrucksvoller Anfang
+ packendes Ende
+ facettenreiche Charaktere

- Längen im Mittelteil
- zu rasch entwickelte Liebesbeziehung
- Klappentext verrät zu viel

Beurteilung:

Handlung 3,5/5
Charaktere: 4/5
Lesespaß: 3,5/5
Preis/Leistung: 3,5/5