Nikol Verlag (Hamburg 2016)
139 Seiten, antiquarisch erhältlich
ISBN: 978-3-86820-325-7
Genre: Horror
Kappentext
Charles Dexter Ward ist ein junger Mann aus einer bekannten Familie, der sich mit seiner Familiengeschichte beschäftigt. Dabei stößt er auf seinen in Verruf geratenen Vorfahren Joseph Curwen, der sich mit Alchemie und dämonischen Mächten eingelassen hat. Seine beharrlichen Nachforschungen wecken Kräfte, die besser verborgen geblieben wären ... H.P. Lovecraft wird nicht umsonst als Meister des Horrors bezeichnet und beeinflusste viele Werke zeitgenössischer Autoren dieses Genres. Seine subtile Beschreibung von Schrecklichem, mehr angedeutet als konkret beschrieben, erweckt in jedem Leser Fantasien, die genau diesen Horror ausmachen.
Rezension
Charles Dexter Ward stammt aus einer vornehmen, bekannten und alteingesessenen Familie, die in Providence, Rhode Island, lebt. Er beschäftigt sich ausschließlich mit der Geschichte seiner Familie. Der junge Mann stößt dabei auf Joseph Curwen, einen Vorfahren, der in Verruf geraten war und "totgeschwiegen" wurde, weil er sich mit dämonischen Kräften und Mächten sowie Alchemie beschäftigt hatte. Die beharrlichen Nachforschungen von Charles Dexter Ward wecken Kräfte, die besser verborgen geblieben wären...
Lovecraft gilt, früh verstorben, als einer der Gottväter der Horrorliteratur und wird allmählich wiederentdeckt. Seine Kunst besteht darin, den Horror eher anzudeuten und ihn in der Phantasie der Leser entstehen zu lassen. Obzwar schon 1927 geschrieben, ist der vorliegende Roman erst 1941, also posthum veröffentlicht worden.
Die Handlung spielt teils in den 1920er Jahren, teilweise im 18. Jahrhundert. Der Leser muss schon konzentriert lesen, um mitzubeiommen, wann die Wechsel stattfinden. Auffäliig ist: Direkte Rede kommt nicht vor. Lovecraft zitiert stattdessen öfters aus (fiktiven) Büchern und Briefen.
Die Handlung verbindet Seelenwanderung, Wiedergängertum, Vampirismus, Okkultismus, Nekrophilie und schwarze Magie. Wie oben schon gesagt: Lovecraft deutet an und regt so die Phantasie des Lesers an. Das Buch mag für Erwachsene geschrieben sein: Wirklich Ekelhaftes, Abstoßendes wird ihnen nicht zugemutet.
Etwas gewöhnungsbedürftig ist der Beginn: Etwas zäh und umständlich wird hier zu dem eigentlichen Thema, nämlich den Forschungen Wards hingeleitet. Je weiter die Handlung voranschreitet, desto spannender wird die Geschichte. Am Ende gibt es zwar eine Art Auflösung all der Geheimnisse des jungen Mannes. Ich persönlich hätte mit dabei aber mehr Action und Kampf gewünscht.
Gut zu lesen ist das Buch aber trotzdem. Als Einstieg in die Horrorliteratur und Lovecraft ist es durchaus geeignet.
Dies ist eine Gastrezension von Andreas Rüdig, herzlichen Dank!
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