Verlag: Panini; (August 2022)
Softcover: 176 Seiten; 16 €
ISBN-13: 9783741637681
Genre: Thriller
Klappentext
Die Rückkehr des Pinguins
Als der Pinguin war Oswald Cobblepot jahrelang einer von Batmans Erzfeinden und einer der größten Gangsterbosse Gotham Citys. Dann hat er seinen Tod vorgetäuscht und ein neues, einfaches Leben als unscheinbarer Blumenhändler begonnen. Doch die Regierungsbeamtin Espinoza will, dass er sein altes Imperium zurückerobert. So wird Oswald erneut zum brutalen, berechnenden Pinguin.
In Rückblenden wird dabei das komplizierte Verhältnis von Batman und dem Pinguin analysiert, und es kommen Details ans Licht, die so niemand erwartet hätte.
Ein kriminell gutes Comic-Solo für den eiskalten Verbrecher – von Eisner Award-Gewinner und Bestsellerautor Tom King (Batman) sowie den Zeichnern Rafael De Latorre (Daredevil) und Stevan Subic (Der Riddler: Das erste Jahr).
Rezension
In Metropolis verbringt Oswald Cobblepot ein ruhiges Leben. Vorbei sind die Zeiten des Pinguins und der Gewalt. Selbst eine neue Familie hat er gegründet. Aber nun tritt die Regierung in sein Leben und verlangt von ihm, sich sein Unterweltimperium in Gotham zurückzuholen. Und auf diese Weise wird er zurück in die Welt des Verbrechens gezogen. Sein erster Anlaufpunkt ist dabei der Helfer, der eigentlich genau wie der Pinguin einfach nur noch seinen Ruhestand genießen wollte. Gemeinsam versammeln sie weitere skrupellose Männer und Frauen, um Gotham zu erobern.
Tom King möchte gerne ein großer, anerkannter Autor sein. Zumindest für Comics. Und das Ding ist, dass er dies durchaus sein könnte, wenn er es nicht so vehement versuchen würde, indem er eigentlich gelungene Stilmittel wählt, diese dann aber überproportional und dann aus Prinzip eben nutzt. Bei Killing Time war es das Aufbrechen der zeitlichen Struktur, was eigentlich interessant hätte sein können, durch seine überzogene Nutzung aber dann nur noch nervte. Und beim Auftakt seiner Reihe über den Pinguin ist es nun der inflationäre Einsatz des inneren Monologs, den praktisch wirklich jede Figur in diesem Comic besitzt. Die Absicht davon ist klar. Durch die inneren Monologe anderer Charaktere soll der Pinguin durch ihre Augen charakterisiert werden. Etwas, das durchaus neue Facetten hervorbringen kann. Das Problem ist nur, Tom King benutzt dieses eigentlich sinnvolle Stilelement zu einem Extrem, dass es nur noch nervt. Punktuell eingesetzt könnte es eine sinnvolle Ergänzung zu dem Geschehen und den Dialogen auf den Seiten sein, so inflationär wirkt es aber wie ein Erklärbär, der wirklich auch dem letzten Leser beibringen soll, was da gerade warum passiert. Eine eigene gedankliche Leistung traut Tom King seinen Lesern nicht zu – und das stört und nervt gewaltig.
Ansonsten bietet der erste Band zu Pinguin eine durchaus gelungene, interessante und spannende Geschichte. Vor allem der erste Teil in der Gegenwart präsentiert den Pinguin auf eine Weise, die zumindest ungewöhnlicher ist und ringt ihm die ein oder andere Facette ab, die so bisher mit Sicherheit nicht in den Köpfen der Fans war. Der zweite Teil, der sich auf seine und Batmans Anfänge bezieht, fällt dann bereits ab, da er einen Pakt zwischen Batman und dem Pinguin in den Mittelpunkt stellt, der zumindest am Ende nicht so recht zum Dunklen Ritter passt. Der Schlusspunkt ist jedoch gut gesetzt und verspricht Verwicklungen in der Gegenwart. Es bleibt abzuwarten, ob Tom King die hier angelegten Anlagen voll nutzen kann. Allzu häufig ist er schon gut in eine Serie gestartet, an deren Ende ihm dann leider die Luft ausging.
Die Zeichnungen stammen von Rafael De Latorre und Stevan Subic. De Latorre zeichnet gut, wenn auch manchmal etwas zu vereinfacht, und vor allem wirkungsvoll. Die durchgehend düstere, niederdrückende Stimmung passt sehr gut zum Pinguin und zieht den Leser in die Geschichte. Stevan Subic ist zwar auch kein schlechter Zeichner, aber er macht er sich dann doch zu einfach. Seine Gesichter sind praktisch ausdruckslos, da sie kaum wirkliche Züge besitzen und viel zu einfach gezeichnet sind. Das Gesicht des Pinguins erinnert häufig genug nur an einen deformierten Kreis und nicht an ein Gesicht, mit dem sich etwas ausdrücken ließe. Ironischerweise passt diese Darstellung sehr gut zu Batman, der in seinem Teil vermehrt auftritt. Mit Subics Stil bleibt er mysteriöser als bei anderen Auftritten.
Fazit
In Auferstanden von den Toten trifft eine an sich gute Idee und Geschichte auf die falsche Wahl der Erzählung oder besser; auf den übermäßigen Einsatz eines eigentlich sinnvollen Stilmittels, dass die Geschichte leider hinunterzieht. Trotzdem lohnt es sich Der Pinguin zu lesen.
Pro & Contra
+ spannende Handlung
+ interessante Haupt- und Nebenfiguren
- übermäßiger und wahlloser Einsatz des inneren Monologs
Bewertung:
Charaktere: 3,5/5
Handlung: 4/5
Zeichnungen: 3/5
Lesespaß: 2,5/5
Preis/Leistung: 3/5
Literatopia-Links zu weiteren Titeln mit dem Pinguin:
Rezension zu Der Pinguin Bd.1
Rezension zu Pinguin- Schmerz und Vorurteil