Anaconda Verlag (2019)
Gebunden, 192 Seiten, 4,95 EUR
ISBN: 978-3730608029
Genre: Science Fiction / Horror
Klappentext
Auf einer Insel hört ein Schiffbrüchiger grässliche Schreie, dann begegnet er bizarren Mischwesen aus Mensch und Tier. Was treibt Dr. Moreau, der Herrscher über dieses abgelegene Reich, hinter den Mauern seines Labors? Die Wahrheit ist grausam und rüttelt an den Grundfesten der Zivilisation.
Rezension
Der Privatier Edward Prendike ist im Jahre 1887 mit seinem Schiff im Südpazifik unterwegs, als er Schriffbruch erleidet. Als einziger Überlebender wird er von dem Schoner Ipacacuanha aufgegabelt, gerettet und zu einer einsamen Insel gebracht. Dort betreibt Dr. Moreau, ein Biologe, eine "biologische Station". Prendick muss schnell feststellen, dass ein Geheimnis diese Station umgibt.
Das englischsprachige Original ist im Jahrte 1896 erschienen. Der phantastische Roman weist auch Elemente einer Autobiographie, eines Abenteuerromans, eines Reiseberichts, von Science Fiction sowie Horror auf. Der Sekundärliteratur zufolge wurde der Stoff inzwischen bereits verfilmt, als Comic verarbeitet und als Hörspiel vertont.
Inhaltlich geht es um Vivisektion, also die Erprobung von Operationszwecken. Diese Operationszwecke sollen hier den Zweck erfüllen Tiere mittels Chirurgie, Chemie und anderen Mitteln in Menschen umzuformen. Wells gilt als einer der Wegbereiter der modernen Science Fiction; es sei einmal dahingestellt, ob die VIviektion im hier beschriebenen Sinne dabei oftmals vorkommt.
Die vorliegende und hier besprochene Handlung wird aus der Sicht eines "Ich"-Erzählers geschildert. Dies sorgt natürlich für eine gewisse Lebendigkeit und Anschaulichkeit. Ganz peu-a-peu lernt der Leser das ganze Entsetzen kennen, das sich auf dieser entlegenen Insel abspielt. Wie aktuell ist Vivisektion heute? Bietet nicht allein die Molekulargenetik ganz andere Ansätze, beispielsweise wie ein eingefrorener Dinosaurier wieder aufgetaut und zum Leben erweckt wurde? Oder gezielt in das Erbgut eingegriffen wird, um gänzlich neues Leben zu schaffen? Soweit war man damals noch nicht. Wells nutzt phantasievoll den naturwissenschaftlichen Sachverstand seiner Zeit, um eine Geschichte daraus zu konstruieren.
Wer die Klassiker kennen möchte, sollte auch zu diesem Buch greifen.
Dies ist eine Gastrezension von Andreas Rüdig, herzlichen Dank!