Verlag: Dantes; (März 2025)
Softcover: 192 Seiten; 22 €
ISBN-13: 978-3-68902-017-0
Genre: Samurai/ Abenteuer/ Eastern/ Drama
Klappentext
In den in diesem Band zusammengefassten Episoden bekommt Usagi es mit Spitzeln und Agenten zu tun … und mit gleich zwei neunschwänzigen Füchsen.
Zu seinem Glück hat der Rammler-Ronin seinen stets griesgrämigen Freund, das Kopfgeldjägernashorn Gen an seiner Seite. Auf ihrem Weg muss das ungleiche Paar seine ständigen Auseinandersetzungen um Abkürzungen und Geld ein ums andere Mal hintanstellen, um sich mit schöner Regelmäßigkeit auftauchenden Herausforderungen und Bedrohungen zu stellen. Außer den bereits erwähnten Kitsune treffen Usagi und Gen auf eine peitschenschwingende Spielerin und auf einen gesuchten Verbrecher. Nachdem Usagi wieder allein unterwegs ist, bekommt er es nicht nur mit mehreren Ninja-Gruppen zu tun, sondern auch mit einem Fürsten auf einem Himmelfahrtskommando.
Rezension
Jei-san stand ganz im Zeichen von Usagis großen Gegner Jei, dem er sich in Spatzen ein weiteres Mal stellen musste. Nach diesen fordernden und tragischen Ereignissen, ist er wieder mit Gen gemeinsam unterwegs und er kann zumindest in Bezug auf Jei wieder etwas Luft holen. Denn Stan Sakai lässt ihn in Fuchsjagd kleinere Abenteuer am Wegesrand erleben, die jedoch schon auf größere Ereignisse durchaus hinweisen.
Kitsunegari
Miyamoto Usagi und Gen reisen zusammen. Da Gen auf ihrer Wanderung unbedingt eine Abkürzung nehmen will, werden Usagi und er deswegen getrennt. Auf dem Weg zum vereinbarten Treffpunkt findet Gen eine weitere Abkürzung und noch so einiges mehr.
Nicht Usagi, sondern Gen steht im Mittelpunkt der Geschichte und der bärbeißige Kopfgeldjäger macht die Erfahrung, dass Freundlichkeit manchmal doch sehr ratsam ist. Eine gelungene Geschichte über Demut und Freundlichkeit.
Sakura
Gen und Usagi treffen auf Gens alte Bekannte Sakura. Diese stammt aus einer untergegangen alten Samurai-Familie und ist auf der Suche nach ihrem Bruder, der einst an einen Schirmladen verkauft wurde. Die mit einer Peitsche sehr gut umgehende Spielerin, beschließt in einem kleinen Ort für Boss Kaneko zu arbeiten. Doch das Arbeitsverhältnis besteht nur kurz, denn sie beschließt die kleine Momo aus dessen Händen zu befreien und damit müssen sich auch Usagi und Gen bald mit der Bande von Boss Kaneko auseinandersetzen.
Sakura ist in mehr als einer Hinsicht ungewöhnlich. Das Ende ist vergleichsweise ungewohnt brutal und Sakura scheint eine äußerst interessante Persönlichkeit zu besitzen, hinter der noch viel mehr steckt, als nur eine mitfühlende Frau, die ihren Bruder sucht. Zudem sticht sie durch ihre Meisterschaft mit der Peitsche heraus. Stan Sakai holt mal wieder das Beste aus einer einfachen Grundkonstellation heraus.
Die Petze
Usagi und Gen benötigen Geld, deswegen beschließen sie den Dieb Murakuni gegen ein Kopfgeld zu fangen. Nur sind sie nicht die Einzigen, die diesen Gedanken haben. Auch Streuner ist hinter dem Kopfgeld her. Ein Umstand, den ein nur zu gut bekannter Spitzel zu nutzen weiß.
Die Petze hat ihre komischen Momente und zeigt die Kopfgeldjagd auf originelle Art und Weise. Darüber hinaus hat sie sogar eine Überraschung und das perfekte Ende zu bieten.
Saya
Durch einen dummen Zufall berührt Usagis Schwertscheide die eines anderen Samurais. Dieser ist ein Hitzkopf und fordert Usagi deswegen zu einem Duell, dem Miyamoto Usagi nur widerwillig zustimmt.
Saya ist eine kleine, aber nichtsdestotrotz großartige Geschichte, in der Usagi ein Duell nicht nur auf bemerkenswerte Art und Weise gewinnt, sondern seinem Gegner auch eine wichtige Lektion erteilt.
Der Bettler
Auf seinen Reisen fällt Usagi immer wieder ein Bettler auf. Als der von Neko-Ninja angegriffen wird, hilft Usagi ihm zwar, will nun jedoch wissen, wer er wirklich ist.
Was vergleichsweise ruhig beginnt, wird gegen Ende äußerst spannend und Stan Sakai fügt eine neue Facette des feudalen Japans seiner Erzählung hinzu. Zugleich dürfte er den nächsten großen Handlungsbogen hier anlegen.
Wer nach dieser Geschichte, den Band ein weiteres Mal liest, wird übrigens feststellen, dass Stan Sakai sehr geschickt vorausplant.
Die Festung
Fürst Wakame ist tot und eine seiner Besitzungen, die Burg zur Roten Wolken, ist an Fürst Awase gefallen. Allerdings nur wenn er sie persönlich in Besitz nimmt. Davon ahnt Usagi nichts, als er auf Chizu trifft. Die erzählt ihm nicht nur von Fürst Awase, sondern auch, dass Neko-Ninja auf der Lauer liegen, um diesen zu töten. Denn Fürst Hikiji hat großes Interesse an der Burg und will die Inbesitznahme durch Fürst Awase verhindern.
Chizu und Usagi sind wie immer ein tolles Gespann, aber auch die Handlung, die auf einer bitteren Note endet, ist sehr gut.
Der Gesuchte
Gen ist mit Streuner unterwegs. Gemeinsam sind sie hinter dem Kopfgeld für den Mörder Taniguchi her. Um ihre Chancen für dieses zu erhöhen, trennen sie sich. Als Gen Taniguchi findet, muss er sich nicht nur gegen andere Kopfgeldjäger durchsetzen, sondern sich auch mit plötzlichen Zweifeln an der Richtigkeit seines Tun herumplagen.
Gen steht selten alleine im Fokus einer Geschichte. Das ist eigentlich schade, denn wie sich in Der Gesuchte erweist, ist er ein sehr faszinierender Charakter, der sich durch die Freundschaft mit Usagi etwas geändert hat. Der Gesuchte endet zwar auf einer tragischen, fast deprimierenden Note, aber es hätte kein besseres Ende geben können. Denn Stan Sakai stellt hier eine der Tugenden der Samurai, Jin, in den Mittelpunkt der Geschichte.
Fazit
Fuchsjagd besteht aus sieben Kurzgeschichten, die alle ihren eigenen Schwerpunkt besitzen und die Welt von Usagi Yojimbo auf ihre Art bereichern. Es ist ein Wunder, dass Stan Sakai nach so langer Zeit nicht die Ideen ausgehen, um Usagi Yojimbo frisch und interessant zu halten. Und dann liefert er mit Saya und Der Gesuchte noch zwei besonders gute Geschichten ab.
Pro & Contra
+ Gen steht mehr im Zentrum
+ viele verschiedene Ideen und Geschichten
+ Saya und Der Gesuchte stechen heraus
Bewertung:
Handlung: 4,5/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 4,5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 5/5
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