Das Gesetz der Zeit – Die Revolution (Genevieve A. Königsberg)

das gesetz der zeit band2

XOXO-Verlag (März 2025)
Print-Ausgabe, 494 Seiten, 16,90 EUR
ISBN: 978-3967522198

Genre: Roman / Dystopie


Klappentext

30 Jahre in die Zukunft transportiert findet sich Sophia langsam unter den »Irrlichtern« zurecht. Mit dem Rebellionsanführer und gleichermaßen besten Freund Mark versucht sie einen Weg zurück in die Vergangenheit zu finden. Doch die Suche nach der Zeitmaschine gestaltet sich schwieriger als gedacht, da die Bevölkerung anfängt in Marks Namen gegen die Regierung aufzubegehren und Sophia diese Welt und diesen Mark lieben lernt. Wird Sophia es zurück in ihre Zeit schaffen, um all das zu verhindern? Und was wird mit ihr und Mark? Das Gesetz der Zeit - Die Dilogie Teil 1 - Der Funke Teil 2 - Die Revolution


Rezension

Mit „Das Gesetz der Zeit – Die Revolution“ bringt Genevieve A. Königsberg ihre Dilogie zu einem Abschluss, der sich wirklich sehen lassen kann. Nachdem der erste Band „Der Funke“ uns in eine spannende, wenn auch stellenweise noch etwas holprige Zeitreise-Dystopie entführt hat, gelingt es der Autorin nun, viele der Schwachstellen auszubügeln und die Geschichte zu einem befriedigenden Ende zu führen.

Handlung: Ein Kampf zwischen Vergangenheit und Zukunft

Die Geschichte setzt genau da an, wo „Der Funke“ aufgehört hat: Sophia steckt 30 Jahre in der Zukunft fest. In einer Welt, die von der Regierung kontrolliert und unterdrückt wird, hat sie sich mittlerweile mit den „Irrlichtern“, einer Widerstandsgruppe, arrangiert. Ihr Ziel ist es weiterhin, einen Weg zurück in ihre eigene Zeit zu finden, um die Zukunft zu verhindern, die sie gerade erlebt. Doch genau das wird komplizierter als gedacht. Ihr bester Freund und Anführer der Rebellion, Mark, wird zur Schüsselfigur des Widerstands, und je weiter sich der Aufstand entfaltet, desto schwerer wird es für Sophia, eine Rückkehr überhaupt in Betracht zu ziehen.

Denn nicht nur, dass sie sich mit der Welt um sie herum anfreundet – sie entwickelt auch tiefere Gefühle für diesen Mark. Doch genau da stellt sich die entscheidende Frage: Kann sie sich wirklich dazu durchringen, das, was ihr nun ans Herz gewachsen ist, auszulöschen? Und selbst wenn sie es versucht – wird sie es überhaupt schaffen?

Charaktere: Deutlich stärker gezeichnet

Einer der größten Kritikpunkte, die ich an Band 1 hatte, war, dass einige Figuren zu blass geblieben sind. In „Die Revolution“ hat sich das spürbar verbessert. Sophia wirkt präsenter, nachvollziehbarer und zugänglicher für mich. Ihr Zwiespalt zwischen der Zukunft, die sie verhindern will, und der Realität, die sie lieben lernt, ist glaubhaft dargestellt und verleiht ihr eine starke und authentische Ebene.

Auch Mark ist wesentlich komplexer geworden. Der sanfte Junge aus der Vergangenheit ist in dieser Zukunft zu einem entschlossenen Anführer herangereift, der bereit ist, alles für seine Leute zu riskieren. Dabei bleibt er aber ein greifbarer Charakter mit Zweifeln und inneren Kämpfen.

Die Beziehung zwischen ihm und Sophia nimmt in diesem Band zwar eine größere Rolle ein, aber sie bleibt im Rahmen – nicht zu überladen, nicht zu kitschig, genau passend zur Geschichte. Auch die restlichen Nebenfiguren bekommen etwas mehr Tiefe, man merkt ganz klar, dass die Autorin hier bewusst nachgebessert hat, was am Ende der Geschichte sehr zuträglich ist.

Erfrischend kompakt: Der Stil und die Länge

Ein weiterer Pluspunkt ist die Straffung der Handlung. „Der Funke“ war stellenweise etwas zu ausschweifend, wodurch mein Lesefluss schon ab und an ins Stocken geriet. In „Die Revolution“ wurde das korrigiert: Die Geschichte ist kompakter, entschlackter und kommt schneller auf den Punkt. Das sorgt für mehr Tempo und weniger Längen, was der Spannung definitiv zugutekommt, das hat mir außerordentlich gut gefallen.

Der Schreibstil bleibt angenehm zugänglich. Königsberg erzählt flüssig, ohne sich in unnötigen Beschreibungen zu verlieren. Die Dialoge wirken natürlicher als im ersten Band, und insgesamt liest sich das Buch dadurch runder.

Das Finale: Stimmig und zufriedenstellend

Das Ende einer Dilogie ist immer ein heikler Punkt – schließlich erwartet man nicht nur eine logische Auflösung, sondern auch ein befriedigendes Ende. „Die Revolution“ liefert beides. Ohne zu spoilern: Die offenen Fragen aus Band 1 werden beantwortet, die Konflikte konsequent aufgelöst. Dabei bleibt es spannend bis zum Schluss, und auch wenn nicht jede Entscheidung vorhersehbar war, wirkt keine erzwungen oder unlogisch.

Ob man die letztendliche Entscheidung von Sophia und Mark mag, ist sicher Geschmackssache. Doch was wichtig ist: Es fühlt sich rund an. Es bleibt kein Gefühl, dass etwas fehlt oder offenbleibt – und das konnte mich schon sehr überzeugen. 


Fazit: Eine starke Fortsetzung mit gelungenem Abschluss

Mit „Das Gesetz der Zeit – Die Revolution“ hat Genevieve A. Königsberg einen würdigen Abschluss ihrer Dilogie geschrieben. Sie hat sich den Schwächen des ersten Teils angenommen, die Charaktere stärker ausgearbeitet und die Handlung gestrafft, sodass das alles insgesamt stimmiger und intensiver geworden ist.

Die Mischung aus Zeitreise, Dystopie und Rebellion wird spannend umgesetzt, und auch wenn die Romanze Geschmackssache ist, drängt sie sich nicht zu sehr in den Vordergrund. Wer also gerne dystopische Geschichten mit starken Figuren und einer Prise Zeitreise mag, sollte sich diese Dilogie nicht entgehen lassen.


Pro & Contra

+ Spannende, durchdachte Handlung
+ Charaktere sind stärker ausgearbeitet
+ Flüssiger, kompakter Schreibstil

- Romanze könnte Geschmackssache sein
- Teilweise vorhersehbare Entwicklungen

Bewertungsterne5

Handlung: 4/5
Charaktere: 5/5
Lesespaß: 5/5
Preis / Leistung: 5/5