
176 Seiten, 14,99 EUR
ISBN: 978-3-89705-928-3
Genre: Regional-Krimi
Klappentext
1965: Martha Gerlach ist einer der ersten Pastorinnen in Dortmund. Keine leichte Aufgabe, denn nicht alle Gemeindemitglieder respektieren "das Fräulein" auf der Kanzel. Da wird - ausgerechnet am Ostersonntag - ihr Kollege Pastor Hanning tot in seinem Pfarrhaus gefunden. Bald ist klar: Der Tote hatte brisante Geheimnisse, und mehr als nur eines von Marthas Schäfchen ist verdächtig. Die Pastorin beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln - und sticht in ein gefährliches Wespennest.
Rezension
Martha Gerlach ist im Jahre 1965 eine der ersten Pastorinnen in Dortmund. Da nicht alle Gemeindemitglieder "das Fräulein" auf der Kanzel respektieren, ist dies keine einfache Aufgabe. Dann passiert die Katastrophe: Ausgerechnet am Ostersonntag wird ihr Kollege, der vornamenlose Pastor Hanning, tot in seinem Pfarrhaus aufgefunden. Schnell ist klar, dass der Verstorbene Geheimnisse mit ins Grab genommen hat. Einige von Marthas Schäfchen machen sich verdächtig.
Koppetsch wurde 1963 in Werdohl / Sauerland geboren. Die ausgebildete evangelische Theologin lebt und arbeitet seit dem Jahre 2000 selbst in Dortmund. Bei diesem ihrem ersten historischen Kriminalroman kann sie also inhaltlich aus dem Vollen schöpfen.
Der Roman ist ein Regionalkrimi. Was nicht nur daran liegt, dass er in Dortmund spielt und die örtliche Kirchengeschichte sowie die Borussia miteinbezieht. Die Autorin spielt auch mit Klischees. Der Bergbau und seine Umweltverschmutzung, die Zuwanderung aus dem Osten, die Trinkhallen-Kulturen sowie die Wohnungsnot nach dem verlorenen Krieg sind Beispiele dafür; die Öffnung des Pfarrberufs in der evangelischen westfälischen Landeskirche sowie das Schicksal einer jüdischen Familie im Dritten Reich haben einen realen Hintergrund.
Hört sich an, als sei die Handlung inhaltlich überfrachtet. Ist sie aber keineswegs. Die oben genannten Klischees sind eher unmerklich integriert und werden erst durch ein Kapitel mit historischen Zusatzinformationen (am Ende des Budhes) offenbart.
Ein Fazit ist schnell gezogen: Das Buch bietet gut lesbare Unterhaltung.
Dies ist eine Gastrezension von Andreas Rüdig, herzlichen Dank!