Der Tod von Superman (Dan Jurgens, Tom Grummett, Roger Stern, Jon Bogdanove, Louise Simonson u.a.)

superman tod

Verlag: Panini; (2025)
Softcover: 184 Seiten; 25 €
ISBN-13: 9783741642944

Genre: Superhelden


Klappentext

Die größte Superman-Story aller Zeiten!

Nichts kann den stählernen Helden Superman aufhalten – außer vielleicht der Tod in Gestalt des monströsen Doomsday, der eine Schneise der Vernichtung durchs Land schlägt! Als selbst die versammelte Justice League unter den Fäusten des gnadenlosen Monstrums fällt, stellt sich Superman Doomsday in den Weg. Der verheerende Kampf zieht sich bis nach Metropolis und der Mann aus Stahl wird bis an seine Grenzen gehen müssen, um seinen Gegner aufzuhalten – und vielleicht noch darüber hinaus …

Das berühmteste Schlacht des Stählernen! Ein ewiger Klassiker, in Szene gesetzt von Dan Jurgens, Tom Crummett, Roger Stern, Louise Simonson und John Bogdanove!


Rezension

Irgendwo in den USA bricht etwas aus seinem Gefängnis aus. Fortan zieht es eine Schneise der Verwüstung und des Todes quer durch die Staaten. Jeder Held, der versucht es aufzuhalten scheitert spektakulär. Anscheinend kann niemand das Wesen, dem der Name Doomsday gegeben wurde, besiegen. Die letzte Hoffnung ist Superman, der sich Doomsday stellt und mit ihm einen Kampf ausfechtet, der bis nach Metropolis führt, wo Superman eine Entscheidung treffen muss. Aufgeben oder vielleicht sterben!

Was macht man, wenn die Verkaufszahlen sinken? Richtig, man bringt seine Hauptfigur um. Zumindest im Bereich des Superheldencomics ist das mittlerweile geradezu ein Reflex. Nur selten sind die Tode der Helden nicht an diesen Umstand gekoppelt. Und das trifft auch auf den Tod von Superman zu. Allerdings stellt dieser dann doch etwas besonderes dar. Denn Superman galt und gilt praktisch als unbesiegbar. Er kann nicht sterben, nicht in einem einfachen Kampf. Dafür benötigt es Kryptonit und selbst damit sind alle gescheitert, die es versucht haben. Superman war 1992 als der Comic zum ersten Mal veröffentlicht wurde, bis dahin ohne Unterbrechung erschienen. Nun kam also die Zäsur und die sorgte damals tatsächlich für mächtig Wirbel. Nicht nur waren Superheldentode noch nichts alltägliches, sondern es traf eben den größten Helden der Comics.
Selbst in den Nachrichten wurde sein Tod erwähnt. Damit ging der Plan DCs auf. Die Comicverkäufe schnellten wieder nach oben und kurz darauf sollte auch schon mit Knightfall ein weiterer zukünftiger Klassiker folgen, der ebenso die Verkäufe ankurbelte.
Der Schock von Supermans Tod saß also tief. Aber wie ist der Weg dorthin ausgefallen?
Nun, kurz gesagt, es ist eine einzige Prügelorgie mit einem Gegner, der kein bisschen Charakter über seine Wut und seinen Hass hinaus bekommt. Wer er ist, woher er kommt, wird alles nicht geklärt. Damit ist dann auch eigentlich genug gesagt, oder nicht?
Nicht ganz. Denn Der Tod von Superman beweist eins eindeutig. Wenn sich wirklich gute Autoren an eine an sich banale Geschichte setzen, kann trotzdem etwas verdammt unterhaltsames entstehen. Das sogar, obwohl des vorbestimmten Endes, ganz spannend ausfällt.
Dieses Kunststück gelingt Dan Jurgens und seinen Mitstreiter auf eine einfache, aber effektive Art und Weise. Sie konzentrieren sich darauf, Doomsday als eine Welle der Zerstörung ohne Gnade zu inszenieren, an der die Mitglieder der Justice League of America scheitern und gegen den selbst Superman mit deren Hilfe zunächst keine Chance hat. Die Gefahr wird so erhöht und ebenso was auf dem Spiel steht. Und genau das macht diesen Comic aus. Er zeigt Superman in einer Situation, in der er eben nicht allmächtig ist, eben nicht alles einfach lösen kann, sondern fordert ihn, verlangt alles von ihm ab und reduziert ihn am Ende auf seine Ideale und seine Willenskraft. Er wird menschlicher. Und genau deswegen funktioniert dieser Comic noch heute, obwohl er im Kern nur aus einer großen Actionszene besteht. Aber diese ist eben unglaublich gut inszeniert und gestaltet, unter anderem weil sie klarmacht, dass niemand vor Doomsday sicher ist. Und genau deswegen braucht dieser eben auch keine weitere Erklärung für seinen Charakter. Er ist die Antithese zu Superman und damit ist alles gesagt, was es für diesen Comic braucht.
Dazu wirkt der Comic in keinem Augenblick schlecht gealtert, da er eben sehr gut geschrieben wurde. Der einzige etwas negative Punkt ist der Umstand, dass sich viele sicher fragen werden, wieso Lex Luthor Haare hat und warum Supergirl an seiner Seite ist. Aber selbst die genaue Erklärung hierfür ist nicht notwendig, und wer die genauen Umstände wissen will, dem hilft ein Blick ins Internet.

Die Zeichnungen sind deutlich ein Kind ihrer Zeit und Superman und Doomsday haben manchmal eine geradezu fast lächerlich wirkende Anatomie, die hier jedoch ganz passend ist, kämpfen doch zwei Naturgewalten gegeneinander. Generell sind die Kämpfe sehr rasant und sehr gut inszeniert, spielen mit Perspektiven und Ausschnitten. Und letztendlich kommt es genau hierauf an.

Bis auf die regulären Heftcover, drei Illustrationen und eine kurze Einleitung gibt es leider kein Bonusmaterial, wobei es sich bei diesem Comic angeboten hätte und ein Muss gewesen wäre.


Fazit

Der Tod von Superman liest sich genauso gut wie vor dreißig Jahren. Hier prallen zwei nahezu allmächtige Gegner aufeinander und die Handlung ist, obwohl sie praktisch nur aus Action besteht, geradezu episch. Nach wie vor ist dieser Comic einer der besten Comics mit Superman.


Pro & Contra

+ Doomsday
+ unheimlich gut erzählt
+ gute Zeichnungen

Bewertung: sterne4.5

Handlung: 4/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 4/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln mit Superman:

Rezension zu Superman – Psi-War
Rezension zu Superman – Die letzten Tage von Superman
Rezension zu Superman Anthologie
Rezension zu Superman – Secret Origin
Rezension zu Superman – Ein Held fürs ganze Jahr
Rezension zu All-Star Superman