Verlag: Panini; (März 2025)
Softcover: 264 Seiten; 35 €
ISBN-13: 9783741642722
Genre: Superhelden
Klappentext
Ein neuer Blick auf Batmans Geschichten
Alles beginnt im Gotham City des Jahres 2030, wo sich der altgewordene Bruce Wayne an sein Leben erinnert: An das Jahr 1957, in dem seine Eltern sterben. An seine Ausbildung und Missionen im Vietnam-Krieg. An seine ersten Begegnungen mit Superman und Catwoman in den 1970er-Jahren und auch an seine folgenschweren Auseinandersetzungen mit dem Joker und Ra´s al Ghul …
Eine Batman-Origin wie keine andere! Die komplette Serie von Top-Autor Mark Russell (Batman: Urban Legends, The Flintstones) und der preisgekrönten Comic-Legende Michael Allred (iZombie, Silver Surfer) in einem Band!
Rezension
1957 werden Bruce Waynes Eltern ermordet. Jahre später landet der verantwortungslose Bruce Wayne im Gefängnis, bevor es für ihn nach Vietnam geht. Nach Gotham zurückgekehrt nimmt er als Batman den Kampf gegen das Verbrechen und den Vorstand von Wayne Enterprises auf. Doch das Jahr 1985 bringt eine Gefahr mit sich, die selbst für den Dunklen Ritter zu groß ist.
Wenn ein Superheld alt genug wird, wird seine Origin häufiger umgeschrieben oder auch neu interpretiert. Und da gibt es auch durchaus immer wieder interessante Ansätze, wie allein bereits das Black Label von DC beweist. Nun also hat Mark Russell sich an die Arbeit gemacht und Bruce Wayne/ Batman eine neue Origin oder besser eine neue Lebensgeschichte verpasst. Dafür lässt er die Geschichte zwar wieder mit dem Tod von Bruce Waynes Eltern beginnen, allerdings nun im Jahr 1957 und nicht in den 30er Jahren. Und damit nicht genug, endet sein Comic im Jahr 1985 mit der Crisis on Infinite Earths, wenn man die Rahmenhandlung im Jahr 2030 außer Acht lässt. Batman wird bei Mark Russell also älter und Batman entwickelt sich.
Diese Idee, den Superhelden altern zu lassen, ist nicht neu. Bereits Chip Zdarsky exerzierte sie mit Spider-Man – Geschichte eines Lebens vor Jahren durch. Und da muss man leider sagen, auch klar besser. Denn Chip Zdarsky nahm Spider-Man und passte ihn nur behutsam an, um eine durchgehende Lebensgeschichte zu erhalten. Die war spannend erzählt und warf einen frischen Blick auf Spider-Man, ohne bemüht zu wirken.
Und genau daran krankt Batman – Dark Age. Mark Russell ist zu bemüht, es anders zu machen, etwas neues zu finden und dabei merkt er nicht, dass er es am Ende eigentlich gar nicht mehr mit Batman zu tun hat. Den beraubt er aller wichtigen einschneidenden Ereignisse in seinem Leben. Ja, Bruce Waynes Eltern werden getötet, aber die Psyche und Motivation von ihm, sind im Prinzip völlig anders und das bricht der Geschichte sozusagen das Genick. Den spannend ist das nicht. Die ganze Geschichte plätschert vor sich hin. Hin und wieder zaubert Mark Russell einen bekannten Gegner Batmans aus dem Hut, der dann aber auch völlig verändert wird. Ra´s al Ghul könnte jeder sein, aber der Kopf des Dämons ist er nicht. Und dies gilt eigentlich für alle Figuren. Was er mit dem Joker macht, den er offensichtlich nicht verstanden hat, ist praktisch eine Frechheit.
Dazu kommt dann ein gewolltes Finale mit der Crisis on Infinite Earths, das gerade im finalen Kampf langweiliger nicht sein könnte. Hier möchte Mark Russell einen kleinen Cliffhanger haben, nur funktioniert der nicht. Das Ende im Jahr 2030 soll versöhnlich sein, trägt aber zu dick auf. Dark Age ist das Schlimmste, was passieren konnte, nämlich absolut mittelmäßig und langweilig. Wäre er richtig schlecht, wäre zumindest das Gefühl da, Mark Russell hätte etwas probieren wollen, aber er komm nicht über durchschnittliche Fanfiction hinaus.
Wer Michael Allreds Arbeit schon mal gesehen hat, weiß, dass sein Stil an die Pop-Art angelehnt ist. Das heißt, alles ist recht bunt für den Dunklen Ritter und recht statisch. Da die Geschichte selbst aber auch nicht recht vom Fleck kommt, passt das durchaus.
Fazit
Langweilige Fanfiction mit guten Zeichnungen beschreibt Batman – Dark Age am Besten. Mark Russells alternative Geschichte Batmans ist nett, mehr nicht.
Pro & Contra
+ Michael Allreds Zeichnungen
- plätschert vor sich hin
- enttäuscht bei den Charakteren
- neue Ideen funktionieren nicht
Bewertung:
Charaktere: 2/5
Handlung: 2/5
Zeichnungen: 3,5/5
Lesespaß: 3/5
Preis/Leistung: 3/5