Message Buch 2 – Disconnect (Christin Wendt)

message2

Verlag: Cross Cult; (August 2025)
Gebundene Ausgabe: 80 Seiten; 20 €
ISBN-13:

Genre: Endzeit/ Dystopie/ Science Fiction


Klappentext

Der Kampf Mensch gegen Künstliche Intelligenz geht in die zweite Runde!

KIEM … einst geschaffen, um das Klima unserer Erde wieder in Balance zu bringen, hat diese KI nun ihr Fadenkreuz auf die größte Bedrohung für unseren Planeten geheftet: die Menschheit selbst.
Auch im zweiten Band lässt Soldat Avarus sich nicht beirren – weder Feind noch Freund wird ihn davon abhalten, das Schicksal seines Bruders Victor in Erfahrung zu bringen. Ob im Diesseits oder gefangen im kollektiven Bewusstsein einer Maschine: Aufgeben ist keine Option. Zudem bleibt die brennende Frage: Was geschah wirklich in Dock Seven?

In Teil zwei der Cyberpunk-Saga bringt uns Christin Wendt fantastische Artworks und spannende Enthüllungen!


Rezension

Avarus wurde bei der Arbeit an einem der Generatoren der Stadt von den Exekutoren der KI KIEM angegriffen. Nun befindet er sich in einer prekären Lage. Einer der Exekutoren hat sich mit ihm verbunden und er befindet sich in deren kollektivem Bewusstsein und sich daraus herauszukämpfen gelingt nicht jedem. Deswegen gibt Admiral Zarus den Befehl Avarus ID zu löschen. Avarus Supporter, der Avarus die Anweisungen gibt, protestiert, doch dies scheint nichts zu nützen. Doch Avarus schafft es den Exekutor zu besiegen, und erhält von dem Menschen innerhalb der Maschine eine Warnung. Zurück in der Stadt wird er zur Gebietsmarkierung eingeteilt, etwas zu dem normalerweise keine Scouts sondern Techniker herangezogen werden. Aber dann trifft ein Notruf ein und Avarus begibt sich zu den Koordinaten - wo eine Überraschung auf ihn wartet.

Message – Loading erschien 2019 und Disconnect sollte bereits im Jahr 2020 folgen. Nun, sechs Jahre später, ist endlich so weit. Disconnect ist da und führt die Geschichte um Avarus und dem Krieg zwischen der Menschheit und der KI KIEM weiter. Eine große Änderung dabei ist schon mal, dass Christin Wendt bei Band 2 von Message alleinverantwortlich für Geschichte und Zeichnungen ist. Ronja Büscher ist nicht mehr dabei. Das tut der Sache aber erstmal keinen Abbruch, denn Message hat sich bereits in Loading mehr auf die Bilder als auf den Text verlassen und auch in Disconnect stehen die Zeichnungen erneut im Vordergrund, auch wenn es gefühlt mehr Text als im Vorgänger gibt.
Ansonsten hat sich jedoch nicht viel geändert. Message wird weiterhin mit einem hohem Tempo von Christin Wendt erzählt und es gibt mehrere Actionsequenzen. Nur in der Mitte gibt es etwas Zeit zum Luftholen. Dieser Teil spielt in der Stadt und fügt etwas mehr Hintergrund zu den bisherigen beiden Hauptcharakteren, Avarus und Quinn, hinzu, so dass der Leser etwas besser nachvollziehen kann, warum sie so handeln, wie sie handeln. Das ist zwar nicht mit besonders viel Tiefe von Christin Wendt gemacht, sondern entspricht mehr gängigen Erwartungen, aber immerhin bleiben die Charaktere dieses Mal nicht ganz so blass, wie bei Loading.
Zudem sind ihre Inspirationsquellen weiterhin klar erkennbar. Terminator trat bereits offensichtlich zutage, nun wird auch klar, dass sie sich etwas bei Matrix bedient. Gerade eine Szene könnte direkt aus dem Film stammen. Hinzukommt dann noch ein gewisser Horroranteil, der das Gesamtbild abrundet. Denn eins muss auch deutlich gesagt werden. Auch wenn es offensichtliche Inspirationsquellen gibt, so setzt Christin Wendt diese doch gut in ihrer Geschichte ein und um, so dass etwas eigenes entsteht. Leider bleibt die Geschichte weiterhin recht nebulös und Disconnect liest sich weiterhin mehr wie ein Prolog, als das es wirklich voran geht. Allerdings scheint der nächste Band da mehr zu versprechen, denn Disconnect bricht an einer spannenden Stelle ab, deren Auflösung hoffentlich Licht ins Dunkel bringen wird. Immerhin hat Christin Wendt noch drei angekündigte Bände Zeit und wenn sie es schafft, das hohe Erzähltempo zu halten und es mit Inhalt zu unterfüttern, könnte Message richtig gut werden. Dafür muss nur das angedeutete Potential abgerufen werden. Und ebenso hoffentlich dauert es nicht wieder sechs Jahre bis zum nächsten Band.

Die Zeichnungen waren bei Loading bereits sehr gut und bei Disconnect sind sie noch besser. Sie wirken noch filmischer und nicht mehr ganz so steril. Es gibt mehr Details bei Charakteren als auch bei Hintergründen. Aber vor allem ist es Christin Wendts Anordnung der Panels, die einen in die Geschichte zieht. Ihr Seitenaufbau ist immer auf den Inhalt abgestimmt und die düstere postapokalyptische Atmosphäre kommt dieses Mal mehr zum Tragen. Optisch ist dies mehr als gelungen.

An Bonusmaterial gibt es nicht viel, außer einen kleinen Galerie, einer Vorschau auf das Cover von Band 3 – Dissonance und Hintergrundinformationen zu den Exekutoren auf zwei Seiten.


Fazit

Disconnect macht direkt da weiter, wo Loading aufgehört hat. Christin Wendt erzählt weiterhin mit hohem Tempo ihre Geschichte über den Kampf gegen die KI und dies unterhält wirklich gut und ist spannend. Wer den ersten Band mochte, sollte auch zu diesem greifen.


Pro & Contra

+ stimmungsvolles, passendes Cover
+ Zeichnugnen
+ Erzähltempo
+ spannend

- weiterhin wenig Tiefe

Bewertung: sterne4 

Handlung: 3,5/5
Charaktere: 3,5/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Christin Wendt:

Rezension zu Message Bd.1