Fear Street - Teuflische Freundin: Du entkommst ihr nicht (R.L. Stine)

fear street teuflische freundin

Loewe (2009)
Originaltitel ‏ : ‎ The Best Friend 2
Übersetzt von Sabine Tandetzke
Gebundenes Buch, 160 Seiten
ISBN: ‎978-3785566350

Genre: Jugendbuch / Thriller


Rezension

Becka ist neu an der Waynesbridge Highschool. Auf den ersten Blick lebt sie sich gut ein. Sie findet schnell eine Freundin und kommt wieder mit Eric, ihrem Ex-Freund, zusammen. Doch das junge Glück währt nicht lange. Denn Beckas teuflische Freundin Honey ist aus der Psychiatrie entsprungen – und auf dem Weg zu ihr.

Das englischsprachige Original stammt aus dem Jahre 1997, ist also schon bald ins Deutsche übersetzt worden.

Robert Lawrence Stine wurde 1943 in Columbus, Ohio geboren. Er stammt aus einer jüdischen Familie. Er schrieb sich an der Ohio State University ein und schloss sein Studium mit einem Bachelor -of-Arts-Abschluss ab. Seit 1965 lebt er in New York City, war als Lehrer tätig und gab zehn Jahre lang das Humor-Magazin Bananas heraus. 1969 heiratete er seine Kollegin Jane Waldhorn. Stine schrieb und schreibt immer noch unter den Pseudonymen Eric Affabee und Zachary Blue. Er hat einen Sohn.

1986 begann Stine Horror -Bücher für Jugendliche und Kinder zu schreiben und drei Jahre später gelang ihm mit Fear Street der Durchbruch in den Vereinigten Staaten. Der weltweite Durchbruch gelang ihm 1992 mit der Gruselbuchreihe Gänsehaut (Goosebumps).

Ob der Erfolg so groß und vor allem so nachhaltig wie der von Enid Blyton sein wird, muss sich erst noch zeigen.

Blicken wir nun auf die Fear-Street-Jugendbuchreihe. Die Romane, meist den Genres Horror/ Thriller / Krimi zugeordnet, spielen meistens in der fiktiven amerikanischen Stadt Shadyside und handeln von Jugendlichen, die in der Fear Street wohnen oder Freunde haben, die dort leben. Ein Merkmal der Geschichten ist, dass sie meistens von Gruppen Jugendlicher handeln, es aber nur eine wirkliche Protagonistin oder einen Protagonisten gibt. Im Laufe der Handlung sterben oft Freunde oder Bekannte, aber nicht die Hauptperson selbst. 

So ist es in der literaturwissenschaftlichen Sekundärliteratur nachzulesen. Doch trifft das auf die Praxis in den Büchern zu?  Machen wir einen Vergleich mit dem vorliegenden und hier besprochenen Exemplar.

Klar: Shadyside mit seiner Fear Street kommt vor. Ein Teil der Handlung hat Bezüge zu ihr. Die Handlung hat den Charakter eines zielgruppengerechten Psycho-Thrillers. Sie wird aus der Sicht einer Ich-Erzählerin dargestellt; die Spannung baut sich ganz allmählich bis zum dramatischen Ende auf.

Stine schreibt mit kurzen, einfachen Sätzen; fast jeder Satz bildet einen eigenen Absatz. Er betreibt hier ein gewisses Verwirrspiel. Es ist nicht immer klar, wer hier gerade das „Ich“ ist. Beakar Norwood? Honey Perkins? Oder irgendjemand anders?

Honey ist die (heimliche) Hauptperson; sowohl die Handlung wie auch die Gedanken der handelnden Personen kreisen sich um sie.

In der Geschichte stirbt tatsächlich jemand. Der Mord wird auch in realistischer Weise geschildert, ohne grausam zu sein – der Leser weiß, wer ihn begangen hat, oder dass der Täter (oder die Täterin) gefasst wird.

Wie schon oben gesagt: Dies ist zielgruppengerechte Unterhaltung für Jungen und Mädchen ab 13. Jahren.

Oben war Enid Blyton angesprochen worden. Ein Vergleich mit ihr hinkt. In jedem Stine`schen Buch kommen andere Kinder und Jugendliche vor. Sie haben keine Haustier und lösen keine „Kriminalfälle“: Die einzelnen Charakter haben keinen Wiedererkennungswert – Stine schreibt einfach viel zu oberflächlich, um wirklich zeitlos zu sein.


Dies ist eine Gastrezension von Andreas Rüdig, herzlichen Dank!