Batman – Full Moon (Rodney Barnes, Stevan Subic)

batman full moon

Verlag: Panini; (September 2025)
Softcover: 152 Seiten; 20 €
ISBN-13: 9783741645785

Genre: Horror/ Superhelden


Klappentext

Der Werwolf-Fluch

Eine uralte, übernatürliche Macht treibt in den Straßen von Gotham City ihr Unwesen. Als das Labor von Wayne Pharmaceuticals zerstört wird und mehrere Mitarbeiter auf grausame Weise sterben, glaubt Batman zunächst an einen brutalen Mörder. Doch bei einem Einsatz im Park wird die Polizei angegriffen und Batman wird, beim Versuch einzuschreiten, von einem Werwolf angefallen. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn der Dunkle Ritter will nicht nur die blutrünstige Kreatur fassen, sondern muss auch befürchten, sich bald selbst in eine solch barbarische Bestie zu verwandeln …

Der mit Preisen bedachte Fernseh- und Comic-Autor Rodney Barnes (Alle hassen Chris, Marvel´s Runaways, Star Wars: The Mandalorian) und Stevan Subic (Der Riddler: Das erste Jahr) liefern eine atmosphärische, actiongeladene Story ab, auch für Fans klassischen Horrors.


Rezension

Ein Labor der Wayne Pharmaceuticals wird zerstört und Mitarbeiter zerfleischt. Und auch danach gibt es immer wieder Angriffe auf Menschen, die durch ein ungemein großes Tier stattzufinden scheinen. Batman ermittelt und sieht sich etwas gegenüber, an das er nicht glauben will. Ein Werwolf ist in der Stadt und scheinbar nicht aufzuhalten. Dann wird auch Batman mit Lykantrophie infiziert und seine einzige Hoffnung besteht darin, dass Zatanna, John Constantine und Kirk Langstrom einen Weg finden, den Fluch zu heilen. Doch statt in Gotham City endet alles in Rumänien.

Full Moon ist ein weiterer Beitrag zu DCs Black Label und das verspricht schon mal Gutes, haben die Autoren unter diesem Label deutlich mehr Freiheiten und wissen diese zu nutzen. Rodney Barnes ist hier keine Ausnahme. Seine Wahl, um eine Horrorgeschichte mit Batman zu erzählen, fiel auf den Mythos des Werwolfs und dies ist durchaus klug gewählt. Zunächst kommt der Werwolf gar nicht mal so häufig in der Popkultur vor. Vampire sind da eher das Thema. Meist zentriert sich die Geschichte dann auch auf die Einsamkeit eines unsterblichen Wesens, das in den Schatten lebt. Werwölfe hingegen sind da ganz das Gegenteil. Statt sich groß zu verstecken, lassen sie ihrer Wut freien Lauf. Und genau diesen Aspekt stellt Rodney Barnes in den Mittelpunkt und betrachtet die Wut und ihre Ursachen aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Während Christian Talbot, zwar Vergebung sucht, aber der Wut erliegt, erweist sich in Bruce Waynes Fall, dass sein Verlangen nach Gerechtigkeit zwar aus der Wut geboren ist, diese ihn aber nicht bestimmt. Diesen Gegensatz stellt Rodney Barnes immer wieder in den Mittelpunkt der Geschichte. Wobei dann auch zentrale Fragen, wie Vergebung und wie man seine Wut beherrschen kann, hinzukommen. Aber statt dadurch eine grüblerische Erzählung aus seiner Grundidee zu machen, ist Full Moon schnell und spannend mit mehreren Actionszenen, die diesen Namen auch verdienen.
Dass es nicht zu grüblerisch wird, liegt auch an der Tatsache, dass John Constantine auftaucht, dessen zynischen Kommentare an den richtigen Stellen sitzen und der zumindest hier, die Puzzleteile zusammensetzen darf, wer Batman eigentlich ist. Dazu macht er sich auch etwas über die Unfähigkeit von Gordon und Dr. Langstrom lustig, dies zu erkennen. Full Moon ist inhaltlich und erzählerisch stark.

Stevan Subic Artwork ist fiebrig, manch einer würde es als krakelig bezeichnen und für Menschen und Umgebung ist es wirklich nicht gut geeignet, da es einfach nicht gut und zu grob aussieht. Gesichter bestehen nur aus wenigen Strichen und sind fast emotionslos und etwas unförmig. Gerade bei den Männern fällt dies auf, die häufig immer etwas anders aussehen und wirken. Was also im Großen und Ganzen ein Nachteil ist, ist bei den Horroranteilen des Comics ein wirklicher Vorteil. Stevan Subics Werwölfe sind Monster, die in der Nacht auftreten und wirklich angsteinflößend sind. Ebenso passt sein Stil zu Batman, der dadurch ebenso zu einer Bedrohung aus den Schatten wird. Wenn Monster und Batman aufeinandertreffen, dann hat es genau die Wirkung, die diese Horrorgeschichte braucht und der Kampf von Werwolf gegen Werwolf ist großartig von Stevan Subic inszeniert - blutig, brutal und mit einer großen Wucht. Beim Betrachten des Comics fällt auf, dass es vermutlich eine gute Entscheidung gewesen wäre, Stevan Subic nur die Teile mit den Monstern zeichnen zu lassen, denn die kann er großartig gestalten, und jemand anderen, dessen Stil „netter“ und detailverliebter ist, den Rest machen zu lassen. Auf diese Weise hätten die Horroranteile eine noch viel deutlichere Wirkung und würden diese atmosphärisch intensivieren.


Fazit

Wer einen Comic für die dunkle Jahreszeit sucht, wird bei Full Moon fündig. Batmans Kampf gegen den Werwolf ist nicht nur einfacher Horror, sondern hat, wie jede gute Horrorgeschichte, ebenso eine weitere Ebene. Stevan Subic hat dafür einen furchteinflößenden Werwolf geschaffen.


Pro & Contra

+ John Constantine
+ gut durchdachte Handlung mit bitterem Ende
+ Stevan Subics Darstellung von Batman und den Monstern

- Stevan Subics Zeichnungen, wenn es um Menschen geht

Bewertung: sterne3.5

Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 3/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5

Tags: Horror