Hack/Slash Bd.1 (Tim Seeley, u.a.)

hackslash1

Cross Cult (Oktober 2007)
Hardcover, Seiten: 154
Preis 19,80€
ISBN: 978-3936480627

Genre: Horror


Klappentext

Sexy-Slasher-Action für alle Genre-Film-Fans!

In jedem Slasher-Film gibt es ein Mädchen, das am Ende übrig bleibt. Die einzige Überlebende. Cassie Hack ist eine von ihnen. Sie überlebte einst den Angriff des brutalen Killers „The Lunch Lady“. Nun reist Cassie mit ihrem monströsen Partner, Vlad, durchs Land, immer auf der Jagd nach Slashern und perversen Mördern, um sie daran zu hindern, weiter Blut und Terror zu verbreiten.

DAS SLASHER-OPFER SCHLÄGT ZURÜCK!

HACK/SLASH ist beste Genre-Unterhaltung mit einer sexy Heldin und ein augenzwinkernder Blick auf das beliebte Horror-Untergenre der Schlitzer-Filme (NIGHTMARE ON ELM STREET, HALLOWEEN, SCREAM) mit all seinen psychopathischen Killern. Erdacht wurde die Serie von Tim Seeley (Zeichner von DUNGEONS & DRAGONS bei Panini) mit Artwork von Stefano Caselli & Federica Manfredi. Der erste Band enthält zahlreiche Skizzen, Pin-Ups und eine Einführung von Craig Thompson (BLANKETS). Eine Verfilmung ist in Vorbereitung (Rogue/Universal)!


Rezension

Cross Cult tut es wieder und versieht eine coole Comicreihe mit einem verdienten Hardcover, das für eine lange Haltbarkeit sorgt. Dies ist auch nötig, denn "Hack/Slash: Der erste Schnitt" macht auch nach mehrfachem Lesen noch Spaß. Der erste Band beinhaltet drei Comics, einen kurzen Ausflug in die Lyrik in einer Weihnachtsgeschichte und exklusive Skizzen und Statements des Zeichners.

Die Grundpfeiler jeder Geschichte sind Cassie und ihr Begleiter Vlad. Cassie ist ein ungemein sexy Vamp mit einer düsteren Vergangenheit. Ihre Mutter war ein bestialischer Killer, genannt: die Lunch-Lady, der ungeliebte Schüler zu Gulasch verarbeitete und sie dann in der Mensa ausschenkte. Bis Cassie die Sache selbst in die Hand nahm und ihrer Slasher-Mutter ein Ende bereitete. Von ihrem schlechten Gewissen geplagt und in Angst lebend, irgendwann als Slasher aus dem Grab zu steigen, macht sie sich auf den Weg, um eben solche zu töten, in der Hoffnung, sich selbst von diesem Schicksal zu schützen. Die Comics erzählen von den bizarren Jagden auf die Killer.

Da sich bei „Hack/Slash: Der erste Schnitt“ um mehrere Comics handelt, die in ihrer Qualität beeindruckend weit auseinanderdriften, lohnt sich ein detaillierter Blick:

Eingeschläfert

Ein im Streich ermordeter Veterinärsgehilfe, der herzlos im Wald neben den eingeschläferten Tieren verbuddelt wurde, kehrt zurück, um sich an seinen Mördern zu retten. Im Gepäck hat er untote Tiere, die ein Blutbad anrichten. Nebenbei werden noch die Jugendjahre der Protagonistin aufgedeckt.

Für den Auftakt zeichnet sich (wortwörtlich) Stefano Caselli verantwortlich. Die Zeichnungen sind genial. Sie sind detailreich, dynamisch und vermitteln exakt die Gefühle, die sie sollen. An Blut und Action wird nicht gespart und der Erotikfaktor, der von Cassie ausgeht, ist enorm. Außerdem werden einem die Charaktere sehr gut nahegebracht.

Girls gone dead

Vor dem prickelnden Hintergrund des in Amerika alljährlichen stattfindenden Spring Breaks, werden paarungswillige Jugendliche abgeschlachtet. Es dauert nicht lange bis Cassie und Vlad dem Slasher auf die Spur kommen, doch er ist nicht allein.

Leider ist schon der zweite Teil nicht mehr von Caselli sondern Frederica Manfredi illustriert. Verglichen, können diese Zeichnungen nicht mehr mithalten. Die Fähigkeiten der zwei Künstler könnten kaum weiter auseinander sein. Nichtsdestotrotz sind die Zeichnungen nett anzusehen und gelegentlich gelingen die Bilder hervorragend. Inhaltlich ist „Girls gone dead“ aber besser als „Eingeschläfert“, denn die feminine Note Manfredis sorgt dafür, dass Cassie eine stärkere emotionale Seite bekommt.

Das Comic-Messen-Massaker

Steve Niles (der tatsächliche Zeichner von Freaks of the heartland) und seine Kollegen haben einen Gastauftritt. Auf einer Comicmesse stellen sie eine neue Version des Comics „Wunderkind“ vor. Doch nach und nach werden sie alle, wie ein Stück Vieh geschlachtet. Das schreit nach einem Fall für Cassie.

Auch der dritte Ausflug in die Slasherwelt wurde von Frederica Manfredi illustriert und somit treffen die oben erwähnten Punkte zu. Die Story ist zwar die schwächste, dafür bringt sie einen erinnerungswürdigen Schlitzer hervor.

Schlitzen durch den Schnee

Schlitzen durch den Schnee ist ein Weihnachtsgedicht der anderen Art und erzählt von einem Slasher im Weihnachtsmannkostüm. Illustriert ist das Ganze mit vier Bildern. Eine kleine Nettigkeit, aber nicht der Rede Wert.

Alles in allem ist Hack/Slash ein würdiger Genrevertreter, der alles bietet, was einen Slasher ausmacht: Wütende und rachelustige Untote, die es auf gut gebaute und üppig ausgestattete Collegegirls abgesehen haben, eine Heldin, die, ebenfalls sexy, eben jene bizarren Mörder jagt und natürlich genügend Blut – in Litern. Zeichnerisch überzeugt nur Caselli in der ersten Geschichte so richtig. Bleibt die Hoffnung, dass in den Folgebänden hauptsächlich er den Stift in der Hand hält.


Fazit

Cassie und ihr Kumpel Vlad metzgern sich durch die Schlitzerbrut und das gekonnt und enorm amüsant. Der erste Schnitt ist ein cooler erster Band, der zeichnerisch nicht durchweg überzeugt, aber dafür mit Ideen und Sexappeal punktet. Kaufen!


Pro und Kontra

+ fantastische Zeichnungen im ersten Teil
+ cooler Genrevertreter
+ Sexy Hauptdarstellerin
+ blutig
+ hochwertige Aufmachung

- durchwachsene Zeichnungen

Beurteilung:

Handlung 4/5
Charaktere: 5/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 4/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Tim Seeley:

Rezension zu Hack/Slash Bd. 2
Rezension zu Hack/Slash Bd. 3
Rezension zu Dungeons & Dragons: Die Legende von Drizzt Sammelband 1