Mainzer Stadtschreiber 2010: Josef Haslinger

Neuer Mainzer Stadtschreiber gewählt: Josef Haslinger Träger des Literaturpreises von ZDF, 3sat und der Stadt Mainz

Josef Haslinger, 1955 in Zwettl, Niederösterreich, geboren, wird der Mainzer Stadtschreiber des Jahres 2010. Haslinger ist der 26. Träger des Preises. Er wird – wie seine Vorgängerin Monika Maron – gemeinsam mit dem ZDF eine Dokumentation nach freier Themenwahl produzieren und die Stadtschreiberwohnung im Mainzer Gutenbergmuseum beziehen. Die Verleihung des mit 12 500 Euro dotierten Preises findet im Februar 2010 in Mainz statt.

Josef Haslinger ist einer der herausragenden Schriftsteller Österreichs, der Gesellschaftskritik mit einer Erzählweise verbindet, die mit ihrer kunstvollen, lakonischen Sprache eine regelrechte Sogwirkung entfaltet. Zudem hat sich Haslinger als leidenschaftlicher, politischer Essayist einen Namen gemacht. Als Professor für literarische Ästhetik lehrt er am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig, dessen geschäftsführender Direktor er ist.

Berühmt wurde Haslinger 1995 mit seinem Roman "Opernball", der in Form eines Politthrillers einen Giftgasanschlag Rechtsradikaler auf den Wiener Opernball beschreibt. Eine packend geschriebene Gesellschaftsdiagnose, in der machtgierige Politiker und sensationslüsterne Medien die Hauptrollen spielen. Der Bestseller ist erfolgreich verfilmt worden. 2000 erschien Haslingers zweiter Roman "Vaterspiel", in dem es um österreichische Familiengeschichten geht, die schicksalhaft mit der Nazizeit verbunden sind. Auch dieses Buch ist verfilmt worden und wird, mit Ulrich Tukur und Christian Tramitz in den Hauptrollen, am 26.November 2009 in die Kinos kommen. Hochgelobt wurde der Erzählband "Zugvögel" (2006), eindringlich und berührend verarbeitete Haslinger in "Phi Phi Island" (2007) seine persönlichen Erlebnisse während der Tsunami-Katastrophe in Thailand, bei der er und seine Familie fast ums Leben gekommen wären.


(Quelle: Fischer-Verlag)