B.U.A.P. Bd. 3 - Die Toten (Mike Mignola u.a.)

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Verlag: Cross Cult; Auflage: 1 (18. Juli 2007)
158 Seiten, Hardcover Din A5, 19,80€
ISBN-13: 978-3936480221

Genre: Horror / Mystery


Klappentext

Eine sturmgepeitschte Nacht in Neuengland, USA. Auf den Spuren seiner Vergangenheit durchstreift Abe Sapien die unheimliche Ruine einer Villa, die sich einsam an die schwarzen Klippen der Steilküste klammert. Als anhänglich soll sich auch die Herrin des Hauses erweisen, eine zart besaitete Wasserleiche, die sämtliche Register der Gastfreundschaft zieht, damit Abe sich bei ihr ganz wie zuhause fühlt …

Währenddessen gerät die mysteriöse Froschplage im Land endgültig außer Kontrolle. Kurzerhand wird die „Behörde zur Untersuchung und Abwehr Paranormaler Erscheinungen“ ins Herz des Sturms umgesiedelt: Man bezieht Quartier in einem maroden Forschungskomplex des Militärs hoch in den Rocky Mountains. Doch anstatt der Froschwanderung Einhalt zu gebieten, bekommen es Liz Sherman, Roger der Homunkulus und Johann Kraus in den schier endlosen Katakomben der riesigen Anlage mit verrückten Nazi-Wissenschaftlern, der Heiligen Lanze und einem schaurigen Tor zum „Paradies“ zu tun. Als noch unattraktiver erweist sich lediglich ihr neuer Vorgesetzter, „Captain Zombie“ …


Rezension

Geheimnisse der Vergangenheit, so könnte man den dritten Band rund um die B.U:A.P. auch betiteln, denn genau darum geht es in den beiden Handlungssträngen, rund um Abe Sapien und sein Team. In der ein oder anderen Form muss sich jeder der Beteiligten mit Vergangenem beschäftigen.
Dabei verlässt die Geschichte die übergeordnete Haupthandlung um die Froschplage, die im Band zwei der B.U.A.P. ihren Anfang nahm, und konzentriert sich auf persönlichere Erfahrungen der Teammitglieder.

Das Team selbst wird von den beiden Autoren Mike Mignola und John Arcudi aufgesplittet. Abe Sapien geht zusammen mit Kate Corrigan Hinweisen auf seine Herkunft nach und Liz Sherman, Roger der Homunkulus, und Johann Kraus sehen sich mit einer neuen Situation in der Behörde konfrontiert, die weitreichende Folgen haben wird.
So zweigeteilt wie das Team ist auch die Stimmung in den beiden Handlungsfäden, wobei beide immer noch dem Horror-/Gruselgenre zuzuordnen sind, auch wenn die Handlung um Abe Sapien sich dem Drama annähert.
Abe Sapien begibt sich zur Küste Neuenglands und trifft dort in einem alten abgelegenen Haus auf den „Geist“ einer Frau. Dieser Teil atmet förmlich den Stil und die Atmosphäre eines Edgar Allen Poe. Tragik und klassischer Grusel verbinden sich hier und das Ende ist durchaus als bittersüß für Abe zu bezeichnen. Man erfährt viel über Abe Sapiens Vergangenheit und ebenso viele neue Fragen werden aufgeworfen, so dass die Frage, wer er wirklich war/ist, spannend bleibt.

Während der eine Teil sich also mehr an eine lang zurückliegende Epoche in der Literatur orientiert, ist der Teil um das restliche Team mehr mit dem Horror der Neuzeit verbunden. 
Unweigerlich wird man bei der Geschichte, die in dem neuen Hauptquartier der B.U.A.P. spielt, an „The Thing“ und „Alien“ erinnert.
Noch vor dem Umzug der B.U.A.P., der stattfinden soll, damit man näher am Zentrum der Froschplage ist, stellt sich ein neuer Teamleiter vor. Captain Daimio, oder auch von Liz Sherman liebevoll „Captain Zombie“genannt, der selbst so manches Geheimnis mit sich herumträgt, unter anderem, wie es ihm gelungen ist aus dem Reich der Toten zurückzukommen. Doch dies ist nicht das einzige, dass es zu lösen gilt. Tief in den Bergen gelegen ist das neue Hauptquartier ein anscheinend gottverlassener Ort, durchsetzt mit einem riesigen Stollensystem. Und eben dieses bringt die Geschichte ins Rollen. Ein ehemaliger Naziwissenschaftler, der für die Regierung der USA gearbeitet hat, wird in den Tiefen des Gebäudes entdeckt und bringt Unheil mit sich. Eins, das er so nicht geplant hatte und bei dessen Beseitigung Johann Kraus von unerwarteter Seite Hilfe bekommt. Die von Guy Davis dargestellte Enge des Schauplatzes und die rätselhaften Ereignisse, die immer wieder Agenten das Leben kosten, erinnern an die erwähnten Filmklassiker. Und das ist beileibe kein Nachteil. Geschickt spielen Mignola und Arcudi mit den einzelnen Versatzstücken ihrer Geschichte. Dabei geben sie sich nicht völliger Schwarz-Weiß-Malerei hin, denn letztlich helfen die Geister deutscher Wissenschaftler der B.U.A.P. das Problem zu lösen.

Guy Davis Zeichnungen sind auch in diesem Band wieder einfach passend zu den Geschichten und er fängt die einzelnen Stimmungen in seinen Bildern perfekt ein. Beim ersten Blick auf das Haus an der Küste Neuenglands läuft einem ein wohliger Schauer über den Rücken und bei dem Blick in die Gänge der B.U.A.P. kann man die Beklemmung der Teammitglieder mehr als nur nachvollziehen.
Dave Stewarts Farbgebung wirkt ein Mal mehr sehr gut auf die Geschichte und die Bilder abgestimmt und hilft damit Stimmungen und Gefühle aufzubauen. Für die B.U.A.P. stellt er einen echten Glücksfall dar. 

An Zusatzmaterial gibt es dieses Mal ein Vor- und Nachwort von jeweils einem der beiden Autoren, ein Sketchbook zum vorliegendem Band und ein Interview mit dem B.U.A.P.-Zeichner Guy Davis.


Fazit

Ein großes Luftholen bevor es wieder mitten hinein in den Kampf gegen die Froschplage geht. Doch diese Atempause hat es in sich. Alte Geheimnisse werden gelüftet und neue gefunden und dazu mit dem neuen B.U.A.P. Hauptquartier ein Schauplatz etabliert, der noch viele spannende und gruselige Abenteuer in den eigenen vier Wänden erwarten lässt.


Pro & Contra

+ Captain Daimio
+ Abe Sapiens Herkunft wird immer mysteriöser
+ Johann Kraus und die anderen Teammitglieder treten aus dem Schatten von Liz und Abe hervor.
+ Guy Davis Zeichnungen und Dave Stewarts Farbgebung

Bewertung:

Handlung: 4/5
Charaktere: 5/5
Zeichnungen: 4,5/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 4,5/5


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