Walter-Hasenclever-Literaturpreis geht an Ralf Rothmann

Der Walter-Hasenclever-Literaturpreis der Stadt Aachen geht in diesem Jahr an den Berliner Schriftsteller Ralf Rothmann. Die mit 20 000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 31. Oktober im Ludwig-Forum für Internationale Kunst verliehen, wie ein Sprecher der Stadt am Donnerstag mitteilte.

Rothmann verfüge über die Gabe, in seinen Figuren Einsichten in strukturelle Änderungen unserer globalisierten Lebens- und Arbeitswelt aufblitzen zu lassen, hieß es zur Begründung. Seine Erzählhaltung wurzele im Humanen, und aus dieser Herkunft entspringt seine Fähigkeit, lebendige, schräge und absurde Dialoge zu schreiben, erklärte die Jury weiter.

Rothmann wurde 1953 in Schleswig geboren und wuchs im Ruhrgebiet in der Nähe von Oberhausen auf. Nach der Volksschule folgten eine Lehre als Maurer sowie diverse Gelegenheitsjobs. Seit 1976 lebt er in Berlin, wo 1984 sein literarisches Debüt, der Gedichtband «Kratzer», erschien. 1991 erregte Rothmann mit seinem ersten Ruhrpott-Roman «Stier» große Aufmerksamkeit. Seither hat er ein halbes Dutzend Romane und zwei weitere Bände mit Erzählungen veröffentlicht und ist mit mehreren bedeutenden Literaturpreisen ausgezeichnet worden.

Der Walter-Hasenclever-Literaturpreis der Stadt Aachen wird alle zwei Jahre verliehen. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem Peter Rühmkorf, Oskar Pastior, Herta Müller und zuletzt Christoph Hein.

Walter Hasenclever wurde am 8. Juli 1890 in Aachen geboren. Mit seinen Schauspielen zählte er zeitweise zu den meist gespielten Dramatikern des deutschen Sprachraumes. Seine Werke wurden 1933 in Deutschland verboten. Hasenclever nahm sich am 21. Juni 1940 in einem südfranzösischen Internierungslager das Leben.


Quelle: Yahoo.de