Nahe Null (Natan Dubowizki)

Im März 2010 wird der Roman Nahe Null von Natan Dubowizki im Berlin-Verlag erschienen:

Käufliche Rechtssprechung, Vetternwirtschaft, Korruption, Auftragsmorde: Dieser Roman über die russische Realität ist gangsta fiction gogolscher Tradition, ein Husarenritt entlang der Abgründe postsowjetischer Illusionen. Aufgrund seines authentischen Stils ist er eine literarische Entdeckung, durch den Autor nicht weniger als eine politische Sensation. Denn hinter dem Pseudonym Dubowizki steht wohl niemand geringeres als Wladislaw Surkow, Kreml-Chefideologe und „dritter Mann“ im russischen Staat.

Jegor ist „Verleger“, Vater einer Tochter, die er nicht lieben kann, und hält sich eine Freundin, die sich für ihn nur dadurch von einer Gummipuppe unterscheidet, dass sie nicht aus Gummi ist. Seit dem Ende der Sowjetunion hat er in einem der korruptesten Länder der Welt Ansehen und Wohlstand mit Copyright-Piraterie und als Ghostwriter für anerkennungssüchtige Politiker erlangt. Sein tägliches Einkommen bestreitet er in den überaus lukrativen Geschäftszweigen Bestechung, Erpressung und Nepotismus.

Damit steht Jegor sinnbildlich für die russische Haute-Volée und deren Egomanie, Charakterlosigkeit und Niedertracht. Doch Natan Dubowizki zeichnet in seinem Roman nicht nur ein karnevalesk-schauriges Sittenbild der Reichen und Mächtigen, sondern dekonstruiert auch den russischen Mythos schlechthin: die vielbeschworene russische Volksseele. Denn hier erscheint auch das einfache Volk nicht weniger dumm, verdorben, selbst- und rachsüchtig als seine Führer.

„Man spürt, wie grausam das Buch in tiefere Schichten der Wahrheit über unser Leben eindringt. Da wurde voll ins Schwarze getroffen — und alles hell beleuchtet vom unheimlichen Widerschein eines traurigen Wissens.“ (Viktor Jerofejew in der FAZ)

„Es kommt selten vor, dass ein Strippenzieher aus dem innersten Zirkel der Macht einen Enthüllungsroman schreibt, in dem er vor dem Untergang eines Systems warnt, das er selbst erschaffen hat.“ (DER SPIEGEL)


Über den Autor:
Über Natan Dubowizki ist wenig mehr bekannt, als dass er Kolumnist des Lifestyle-Magazins „Russki pioner“ ist. Zwar rätselte die russische und internationale Presse monatelang über die Autorschaft seines Aufsehen erregenden Romans „Nahe Null“, doch wünscht sich der Autor eigentlich nicht, dass die Menschen über seine Identität spekulieren. Vielmehr hofft er, dass der Roman als künstlerische und literarische Kostbarkeit für sich selbst steht.

Buchdetails:
Aus dem Russischen von Ganna-Maria Braungardt
Gebunden, 223 Seiten
22,00 € [D]
ISBN-13: 978-3-82700-947-0


Quelle: Berlin-Verlage