Hack/Slash Bd.2 (Tim Seeley, u.a.)

Cross Cult (Juli 2008)
Hardcover, Seiten: 160
Preis 19,80€
ISBN: 978-3-936480-63-4

Genre: Horror


Klappentext

Die Jagd geht weiter!

In LAND DER VERLORENEN SPIELZEUGE, von Seeley und Zeichner Dave Crosland, bekommen es Slasher-Jägerin Cassie und Vlad mit einer Furcht einflößenden Traumwelt zu tun, in der aus harmlosen Kuscheltierchen und Action-Figuren alptraumhafte Monstrositäten werden. In der zweiten Episode geraten die patente Rächerin und ihr ungewöhnlicher Sidekick in die Fänge einer skrupellosen Kosmetikfirma, die mittels Untersuchung der untoten Slasher einen Durchbruch in der Anti-Aging-Forschung zu erzielen versucht und den beiden freiberuflichen Killer-Jägern ein verlockendes Angebot macht: Sollte Cassie ihre Talente als Slasher-Expertin in den Dienst des Schönheitswahns stellen, winkt als Belohnung eine plastische OP für den körperlich entstellten Vlad. Und noch eher Cassie und Vlad abwinken können, zeigt sich, warum ein Versuchslabor voller gemeingefährlicher Slasher nicht gerade als sicherer Arbeitsplatz bezeichnet werden kann...
Außerdem: 6 „Trailer“ in denen Cassie und Vlad sich in allseits beliebten Kino-Klischees tummeln.


Rezension

Schon im ersten Teil von Hack/Slash – „Der erste Schnitt“ mischten Cassie und ihr unansehnlicher Kumpel Vlad die verschworene und untote Slashergemeinschaft so richtig auf. In Band 2, „Tödliche Fortsetzung“, geht die Jagd weiter. Im gewohnten Hardcover von Cross Cult befinden sich zwei Episoden des ungleichen Duos und zum Ausklang werden sechs Trailer obendrauf gelegt.

Land der verlorenen Spielzeuge

Ein Traumslasher treibt sein Unwesen im unruhigen Schlaf der Menschen, am Ende jedoch wachen die Besuchten nicht mehr auf. Im Stile von Freddy Krueger werden die Opfer in ihrem Traum abgemurkst. Da sich der Killer nicht manifestiert, muss Cassie dem Slasher da entgegentreten, wo sie ihn finden kann: im Schlaf. Doch im Reich der Träume ist es der Slasher, der die Fäden in der Hand hält und Cassie bekommt es mit einer Schar von Spielzeugmonstern zu tun, die nach Blut dursten – egal wie flauschig sie aussehen.

Die erste Episode ist zugleich die stärkere. Dave Crosslands Stil bringt frischen Wind in die zeichnerische Vielseitigkeit der Reihe. Der cartoonartige Pinselstrich, der an Invader Zim erinnert, bietet zwar keinen Erotikfaktor bei Cassie , dafür sind die zum Teil surrealistisch verzerrten Längenverhältnisse von Körperteilen stimmungsvoll und passen ideal zur Story. Wenn sich Cassie He-Man gegenübersieht, kann man sich einfach nur amüsieren. Zusätzlich wird Vlads Vergangenheit zu Tage befördert, die wieder einige Fragen zu dem ungleichen Paar beantwortet. Insgesamt eine Bereicherung für die Hack/Slash-Reihe.

Stich langsam

In der zweiten Folge, „Stich langsam“, handelt es sich um ein Sequel von „Land der verborgenen Spielzeuge“. Zeitlich unweit platziert, werden Cassie und Vald hinters Licht geführt und geraten auf ungemütliche Art und Weise in einer Kosmetikfirma, die aus den Slashern Profit schlagen möchte. Cassie soll für die Firma arbeiten und dafür würde Vlad ein neues Gesicht bekommen. Doch mit Slashern ist nicht gut Kirschen essen und Cassie und Vald müssen es mit einer Übermacht aufnehmen, so groß wie nie zuvor.

Stich langsam“ scheitert gleich an zwei Fronten. Die, selbst für Hack/Slash Verhältnisse, abstruse Story hinkt an fehlenden Informationen und unsympathischen Charakteren. Das ganze ist verworren und trotz der Verbindung zum ersten Teil, wirkt die Geschichte zusammenhangslos. Selbst wenn man sich mit dem Inhalt anfreunden kann, wird man von der stilistischen Vielfalt der Zeichnungen erschlagen. Das Experiment, mehrere Zeichner an ein und der selben Geschichte zu beteiligen, geht gründlich in die Hose. Dass man sich bei jeder Folge immer aufs Neue auf einen anderen Stil einlassen muss, ist eine Sache, aber auf jeder zweiten Seite ist das zuviel. Zumal ein „Künstler“ schlechter ist als der andere (mit einigen wenigen Ausnahmen). Cassie sieht zum Teil aus wie ein Kerl und das ist unverzeihlich!

Die Extras

Da es leider nur zwei Comics in den Cross-Cult-Band geschafft haben, wird dies durch die sechs Trailer kompensiert. Trotz der nur wenigen Seiten langen Kurzfassungen, kommt hier das Besondere von Hack/Slash zur Geltung: der morbide und absolut durchgeknallte Humor. Sehr unterhaltsam reichen wieder zahlreiche Künstler den Zeichenstift weiter und liefern eine tolle Arbeit ab. Ein Wehrmutstropfen bleibt: Die Hommagen ans Trash-Kino werden wohl nie komplett umgesetzt werden. Schade.
Neben den Trailern finden sich noch Akten über die Slasher, wie schon im ersten Teil, und eine Covergalerie.


Fazit

Auch wenn Cross-Cult wie immer einiges für sein teures Geld bietet, überzeugt Hack/Slash: Tödliche Fortsetzung nur wenig. Während „Land der verborgenen Spielzeuge“ noch Spaß bereitet, hätte man sich „Stich langsam“ sparen können. Die Extras sind ein nettes und gerngesehenes Plus, aber als Gesamtpaket für immerhin fast 20€, erwartet den Leser eine Enttäuschung. In Anbetracht des dritten Bandes, der wieder einen merklichen Aufschwung bieten soll, sollten zumindest Sammler wieder zugreifen.


Pro und Kontra

+ erste Geschichte
+ Trailer
+ gewohnte Cross-Cult-Qualität

- Misslungenes Experiment bei der 2. Geschichte
- schlechte Zeichnungen („Stich langsam“)

Beurteilung:

Handlung 2,5/5
Charaktere: 3/5
Lesespaß: 2,5/5
Preis/Leistung: 3,5/5

 


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Tim Seeley:

Rezension zu Hack/Slash Bd. 1
Rezension zu Hack/Slash Bd. 3
Rezension zu Dungeons & Dragons: Die Legende von Drizzt Sammelband 1