Torsten Sträter (30.07.2008)

Interview mit Torsten Sträter 

Literatopia: Hallo Torsten, schön, wieder ein Interview mit dir zu machen! Stell dich doch mal allen vor, die dich noch nicht kennen.  

Torsten Sträter: Hallo. Ich bin Torsten Sträter, aus Waltrop, dem Twin Peaks des Ruhrgebiets, 5 KM von Dortmund entfernt. Ich schreibe Zeug, Geschichten zumeist, die fast alle hier im Pott spielen. In meinem Bauchladen befinden sich viele schöne Dinge: Der Tod, absurde Dialoge, ein paar Pfund Metaphern und jene glitzernde Form von Verzweiflung, die außerhalb des Ruhrgebiets „Humor“ genannt wird. Ich bin 41, habe einen kleinen Sohn und schreibe täglich zwei Stunden. Zur Entspannung. Gelegentlich kann man das Endprodukt verwerten.  


Fragen zu Brainspam 

Literatopia: Wie bist du dazu gekommen nach deinen humoristischen Horrorbüchern etwas über den alltäglichen Wahnsinn zu schreiben?  

Torsten Sträter: Damit hatte ich begonnen, bevor ich mich dem Horror zuwandte; es liegt mir einfach, herum zu schwadronieren - und dementsprechend vermittelte der erste Ausstoß den irritierenden Ton eines Tagebuchs. Es fing alles in einem Internetforum an (Kurzgeschichten.de). Ich postete einige Geschichten – verdammt lange noch dazu – und stellte fest, wie reizend es ist, wenn man Menschen kennenlernt, die den eigenen Humor teilen. War schon klasse. Aufgrund der Verkaufszahlen der Jack-Geschichten-Bände ließ der Verlag sich dann breit schlagen, Brainspam zu machen. 

Literatopia: Basieren viele (oder gar alle?) Geschichten in Brainspam auf wahren Begebenheiten oder ist alles gänzlich frei erfunden? Musste gar Familie und Freunde als Vorlagen für Charaktere herhalten?  

Torsten Sträter: Ja. Alle Geschichten haben ihre Wurzeln in der Realität; ich füge gelegentlich nur hier und da ein paar Überspitzungen hinzu - eine Art humoristischen Stacheldraht. Egal obs um die Cranger Kirmes geht, meinen Onkel Erwin, dubiose Jobs und Exen – das war im Wesentlichen so. Die eigentliche Arbeit besteht nur daraus, das Bizarre etwas zu überhöhen. 

Literatopia: Wenn ja, was sagen die dazu?  

Torsten Sträter: Es wird ignoriert. Im großen Stil.  

Literatopia: Wie bist du auf die Idee gekommen, die Kurzgeschichten in Brainspam selbst zu bewerten? Glaubst du, dass das allgemein gut ankommt oder würdest du sagen, es war eher eine schlechte Idee? 

Torsten Sträter: Astreine Frage. Nachdem wir das Buch »zusammen gekloppt« hatten, begann ich natürlich auch, es zu beurteilen. Man hockt da, der Kaffee dampft wenig hilfreich herum, und man fragt sich: Ist das jetzt die totale Scheiße oder lustig ... oder, Gott bewahre, beides?Also war es nur konsequent, die Geschichten auch gleich selbst zu bewerten. Sinnig vor allem, da es ein Kriterium „Sex“ gibt, aber keinen Sex im Buch. Ich konzentriere mich gerade wirklich, aber echt: Keinen Dunst, was ich mir dabei genau gedacht habe. So im Detail. Entschuldigung. Ich denke man sollte mit den Bewertungen leger umgehen. Was immer ich auch damit meine. 

Literatopia: Haben sich die Brainspam-Geschichten leichter geschrieben als Jacks Gutenachtgeschichten oder gar schwerer? Du selbst gibst den Geschichten bei Anspruch wenige Punkte – doch wie schwer ist es eigentlich etwas „Anspruchsloses“ richtig gut zu verpacken? 

Torsten Sträter: Ja klar! Viel leichter. Meinen Onkel gibt’s schon - er läuft rum, benimmt sich satirewürdig und ich lauf hinterher und schreibe mit. Den Werwolf im Dortmunder Norden, Killer im Pornokino und die Abtreibungswelt hinter der Kühlschranktür musste ich mir ausdenken. Mit dem Anspruchslosen ist das so eine Sache – auch Anspruchslosigkeit ist ein Standard, dem man erst mal gerecht werden muss. Kann ja nicht jeder Paul Auster sein. Ich bin eine Kleinverlagsnase – echtem Anspruch stehe ich nicht ablehnend gegenüber. Ist wie mit einer ungewollten Vaterschaft: Wenn’s passiert, passierts. Aber ich treibe mich literarisch in komischen Ecken herum, und jede Veredelung meiner Geschichten in Richtung Anspruch oder Subebene geschehen versehentlich, sozusagen unterwegs. Ich möchte ansprechen. Wer mich besser kennt, ahnt: Sträter gibt nicht den Kant. Höchstens sich selbst mal die Kante.Ich begreife mich am liebsten als Erbe der Twilightzone-Tradition und der Horror-Comics. Ach Blödsinn, Erbe. Ich steh einfach drauf, und 7,95 für ein Buch sind ein kalkulierbares Risiko für Leute, die vielleicht auch drauf stehen. 


Allgemeine Fragen 

Literatopia: Wie wir wissen arbeitest du an einem Roman. In welchem Genre ist dieser anzusiedeln? Ist er vielleicht sogar schon fertig? Wenn ja, wann dürfen wir mit dem Erscheinen rechnen?  

Torsten Sträter: Horror. Mit den üblichen Elementen von „Mit dem Typ stimmt doch was nicht“. Angesiedelt in Deutschland, beginnend in Dortmund. Ein Roadmovie auf Papier. Zwei Loser auf der Suche nach drei Steintafeln, gehetzt von durchaus praktisch orientierten Killeranwälten – geh nicht über los, zieh keine 2000 Euro ein. Besorg diese Tafeln oder dein Vater stirbt. Besorgst du sie, lebt er allerdings vielleicht ewig, und nicht nur er – kein schöner Anblick vielleicht, aber was habt ihr schon für eine Wahl?Ich bin fast fertig. Wird nicht dünn, das Buch. Momentan recherchiere ich noch über einige Ecken in Leipzig und habe noch einen Termin mit einer Firma, die animatronische Effekte für Filme herstellt. Es wird um Micro-Hydraulik und so gehen. Künstliche Haut. Sowas. Ich arbeite daran und habe Spaß. Dieses Jahr wirds noch was. 

Literatopia: Was schreibt sich deiner Meinung nach leichter: ein Roman oder Kurzgeschichten? 

Torsten Sträter: KURZGESCHICHTE, brüllte er. Und nicht nur meiner Meinung nach. Ein Roman gleicht einem Ozeandampfer. Du schraubst hinten was an, während du vergisst, ob du vorn eigentlich schon den Rumpf zu ende gestrichen hast. Eine Kurzgeschichte ist eher ein Schlauchboot. Pump auf, geh kurz drum rum. Wenn’s einen guten Eindruck macht, ab ins Wasser. Komischerweise geht den Ozeanriesen eher die Luft aus. Ich glaub, mein Buch „10.000 hirnrissige Metaphern“ sollte auch noch dieses Jahr erscheinen.  

Literatopia: Wie wir zufällig erfahren haben, hattest du ein paar Probleme mit deinem Computer – wie ist euer Verhältnis jetzt? Ist das Vertrauen komplett im Arsch? Wie geht ein gestandener Autor mit Computerproblemen um?  

Torsten Sträter: Distanz schafft Frieden. Er war ein treuer Freund, eine Art R2D2 mit DVD-Brenner, und ich hoffe, da wo er jetzt ist, kriegt er Updates. Das Scheißding. Ich habe mir einen neuen gekauft, und prompt prallten zwei Welten aufeinander. Ich sage nur Windows Vista: Der Klaus Kinski unter den Betriebssystemen. Ein kurzer Abriss: 

Freitag habe endlich ich einen neuen Rechner bekommen. Die Seele dieses Dings nennt sich Windows Vista, und nach einer Stunde weiß ich, dass die Leute von Microsoft mich für einen aus Inzest resultierenden Dorftrottel halten. Man geht gemeinhin nicht davon aus, dass ich irgendeinen Ablauf wie das Öffnen eines Word-Dokuments im Kopf behalte und billigt mir die Erinnerungsspanne eines Goldfisches zu.

DOKUMENT WIRKLICH ÖFFNEN?

Ja. Klick.

DOKUMENT WIRKLICH ÖFFNEN?

Wirklich. Klick.

WUSSTEN SIE SCHON, DASS MAN MIT WINDWOWS WORD GANZ EINFACH DURCH DRAG und DROP DOKUMENTE, GRAFIKEN UND WIEDERGABELISTEN EINFÜGEN KANN, AUCH WENN Letzeres VÖLLIG HIRNRISSIG IST?

Im Ernst? Klick.

WUSSTEN SIE SCHON, DASS MAN MIT WINDOWS WORD DOKUMENTE ERSTELLEN, BRIEFKÖPFE GESTALTEN UND INTERVIEWS IN DIE LÄNGE ZIEHEN KANN?

Ja. Klick. Dann entdeckt man das kleine Kästchen am Ende des Textes. Diesen Tipp nicht mehr anzeigen – dafür einen der anderen 6.000 sinnlosen Hinweise. Klick. Haken dran.

DOKUMENT HEUTE ÖFFNEN? ODER ÖFFNUNGSZEITRAUM PLANEN? 

Ich ahne allmählich, warum Bill Gates sich aus dem operativen Geschäft zurückgezogen hat: Er versteckt sich wie Salman Rushdie im Sudan, damit ihm VISTA Nutzer nicht die Eier wegtreten. Ich klicke erneut.

JETZT ÖFFNEN!

Ja. Klick.

OHNE WITZ?

Ja.

WUSSTEN SIE SCHON, DASS EIN HÄKCHEN NIX NÜTZT, WENN SIE KEINE TIPPS MEHR LESEN WOLLEN?

Ich weiß immerhin, wo mein Spiralblock liegt, deswegen rege ich mich darüber nicht auf. Dann gibt’s eben einen Geschäftsbrief auf kariertem Papier mit Warsteiner-Werbung. Word braucht man ohnehin nicht so häufig. Eher das Netz. Den Ort der Entspannung. Ich klicke auf das blaue E und erhalte folgenden Hinweis:

KEINE INTERNETVERBINDUNG MÖGLICH. ONLINE NACH LÖSUNGEN SUCHEN?

Ich bin eine zu VISTA inkompatible Anwendung auf Kohlenstoffbasis. Dabei sollte ich froh sein. Wehe, das Internet funktioniert. Denn entweder blockiert die Firewall alles und isoliert mich besser von der Außenwelt als es dem Mann mit der eisernen Maske unterlief, was Meldungen zu folge hat wie: Ja.

DIESE SEITE VERWENDET BILDER! ANZEIGEN? 

Klick.

DIESE SEITE VERWENDET TEXT! ANZEIGEN?

Doch. Klick.

DIESE SITE VERWENDET FRAGWÜRDIGE HINHALTE! FORFFAHREN?

Ja. Klick.

Sie verlassen den sicheren, von Windows auf Kindertauglichkeit durchgelutschten Kuschelbereich – in die nicht zertifizierte Vorhölle des digitalen Zeitalters wechseln und James Ojewusus afrikanische Pishingsite aufrufen?

Nein, verdammt. Klick. Ich habe DSL. Aber dadurch, dass ich permanent von der Seite vollgelullt werde, wirkt im Vergleich die Geschwindigkeit einer Modem-Verbindung wie die einer Feststoffrakete. Oder aber Vista übernimmt meine Vormundschaft.

ANDERE SEITE AUFRUFEN?

Ja. Klick.

Und während ich mich frage, welche Site jetzt genau aufgerufen wird, geht’s auch schon los. Kein Mensch und kein Tier fragen, ob ich Bilder oder Text im Aufbau betrachten möchte:

www.REKTAL-Terror.com 

Ich blicke einen Moment in den Enddarm einer Mittvierzigerin, was ich nicht sofort erkenne und denke: Die lassen das Bernsteinzimmer ja ganz schön verkommen. Dann kreische ich auf und klicke auf schließen.

Eine Meldung erscheint:www.Rektal-Terror.Com/SlashGudrun/Meckpomm

hat eine Schutzverletzung verursacht. Bericht an Microsoft senden, Sträter, du alte Sau?

Ich reiße den Netzstecker aus dem Gehäuse. Kommunikation mit Maschinen. Ich erinnere mich an meine Lieblingsfernsehsendung, als ich klein war: Robbie, Tobbie und das Fliewatüt. Damals spannend und toll. Wenn allerdings heute Nacht bei mir ein Roboter durchs Fenster klettern würde, um mich zu wecken, weil er irgendeinen Doofmann braucht, der ihm bei seiner Scheiß-Roboterprüfung unter die Arme greift, würde ich ihn, die Unterhose noch am Leib, ausweiden und zu einem Schuhschrank umfunktionieren, und zwar einen, wo nur die Schorken reinkommen, an denen dieser Zentner Kuhkacke klebt, den man sich immer bei Osterfeuern einfängt. 

Jeder Androide, jede kommunikationsfähige Maschinerie hat bereits im Vorfeld verschissen. Außer vielleicht der Terminator: Wenn irgendeine Freitagnacht ein nackter Österreicher bei mir auftaucht und mit starkem Akzent Hose, Hemd und Sonnenbrille verlangt, lass ich das mal durchgehen. Man hat ja doch die Schränke ziemlich voll, und durch den Putz des Wohnzimmers gedroschen zu werden ist auch kein guter Auftakt zu einem chilligen Wochenende. Ist ja auch egal. 

Literatopia: Wie stehst du zu Interviews? Machen sie dir Spaß oder ist es eher ein notwendiges Übel in deinem Business? (ehrliche Antwort!) Gibt es etwas, was du in einem Interview schon immer einmal gefragt werden wolltest?  

Torsten Sträter: Ich steh auf Interviews. Jeder Autor tut das. Lass dir nix erzählen. Es schmeichelt einem, und es macht Spaß. Einige haben einfach nur zu wenig Zeit. Aber wenn jemand Interesse an dem zeigt, was man so tut, ist das klasse. Immer stehen wir hinter unseren Geschichten, sind unsichtbar bis auf das kleine Foto irgendwo im Buch. Deswegen bin ich oft auf Poetry Slams. 7 Minuten rocken, Bier, gut. Mal rauskommen. Sich als Autor dreidimensional fühlen. Lesungen und Interviews helfen da.Was ich schon immer gefragt werden wollte? Darf ich Sie anschließend noch auf ein Bier einladen? Ich zahle natürlich.Schränkt Sie Ihre animalische Anziehungskraft nicht ein? Im Bus zum Beispiel?Was macht ein Mann wie Sie in so einem Drecksladen?Gehen Sie regelmäßig zur Fußpflege?Wenn ein Zug um 8.00 mit 245 km/h in Gütersloh startet, und ein anderer Zug um 9.15, aber mit 400 km/h ....welcher erreicht zuerst Kufstein? Ne, du. Echt nicht. Ich antworte, wenn ich gefragt werde. Aber ich lass mich gern umschmeicheln, ist klar. Irgendwie steht ja doch immer das geschriebene Wort im Vordergrund. Ist ja auch gut so. 

Literatopia: Gibt es Situationen in deinem Autorenleben, in denen du „seriös“ auftreten musst? Sprich keine ironischen Bemerkungen und dergleichen. Bist du dann „seriös“ oder ist dir das egal und du bist einfach du?  

Torsten Sträter: Seriös ist ein sehr nebliger Begriff. 80 Prozent des Tages bin ich das – gepflegt und meinen Aufgaben verhaftet. Aber Sprüche gibts immer. Es ist Teil meines Selbst. Dafür benutze ich erstaunlich wenig Fäkalsprache. Auf Slams trage ich Jeans mit Löchern von der Größe des Bodensees, und eine Rasur war auch vorgestern oder so ... aber ich bleibe seriös, weil ich alles gebe, wenn ich kann, und niemanden beleidige. Dann gibt es Leseabende mit mir, bei denen ich im Vorfeld schon den Verdacht habe, das Publikum könnte älter sein. Dann kommt der Anzug und gute Umgangsformen, das mildert das Rumgeätze etwas ab. Ich bin immer seriös. Oder nie. Ich bin soviel ich selbst, wie ich es eben hinkriege.  


Leserfragen 

Leserfrage: Wie lautete die Leserkritik, über die Du dich bisher am meisten geärgert hast? 

Torsten Sträter: Ui. Da gab’s schon zwei. Aber ich ärgere mich nicht mehr darüber, weil ich, charakterschwach wie sonstwas, dann ganz schnell eine positive Rezension lese und wieder runterkomme. Was mich immer nervt, sind Kritiken und Rezensionen, die pseudointellektuell rüberkommen, knietiefe Verweise bringen und Besserungsvorschläge in Stein meißeln. Schön mit der groben Kelle. Da lässt sich einer herab, besten Dank auch. Ein markiges „Fand ich Kacke / nicht mein Ding / handwerklich gut, inhaltlich fragwürdig“ hingegen mag ich ganz gern. Es muss sich ja nicht häufen. 

Leserfrage: Gibt es von Dir veröffentliche Werke, die Du im Nachhinein gesehen ganz anders geschrieben oder erst gar nicht veröffentlich hättest? 

Torsten Sträter: BRAINSPAM finde ich inhaltlich okay, aber die Verpackung ist Müll, und das ist ganz allein mein Fehler. Die Covergrafik ist Humbug (in 2 Stunden in der Küche gezimmert, kommt nicht wieder vor), es sind ziemlich viele Rechtschreibfehler drin, machen wir uns nichts vor. Es gab eine Deadline, und vier Leute arbeiteten am Korrektorat; aber die schlechteste Grammatikfassung ging in Druck, weil ich was falsch gemacht habe. Es ist zu ertragen, aber mich ärgert es. Momentan arbeite ich an der letzen Fassung von JACKS KOMPLETTE GUTENACHTGESCHICHTEN. Keine Fehler, sag ich. Tolles Covermotiv, Hardcover, ein Ziegel von einem Buch, limitiert auf 666 Stück, signiert, beschmust, ein paar neue Stories, wunderschön. Es versöhnt mich. Und Andreas Gruber schreibt das Vorwort. Darauf freu ich mich am meisten. Es ehrt mich, geben wir’s zu. Tut mir leid, diese Fussballsache in Wien, Andreas. Danke.  

Leserfrage: Recherchierst du viel für deine Geschichten?  

Torsten Sträter: Für den Roman wie ein Irrer. So richtig. Mit Bücherei, Google, rumtelefonieren.Bei den Kurzgeschichten wenig. Mal hier was über den Maybach, ein bisschen was über Medikamente, Blitzanlagen, Kühlschränke, Keramikmesser, Haie. Leicht verfügbare Informationen, und ich frage mich gerade, was passiert, wenn ich nach einem Beitrag zu einer Anthologie über „Quantenphysik-Terror“ gefragt werde. Ich würde das Land verlassen, glaub ich. Oder ablehnen. Vor allem höre ich zu, wenn andere sich unterhalten: Dialoge können manche Wissenslücke ausmerzen. Gute Dialoge sind genauso wichtig wie verbriefte Fakten. Da lerne ich. Bei Recherche büffle ich halt nur. Aber ich gebs zu: ich bin ein fauler Sack. Recherche ist wie Unkraut rupfen, bevor man Grassamen streut.

Literatopia: Vielen Dank, Torsten!

 


Dieses Interview wurde von Judith Gor für Literatopia geführt. Alle Rechte vorbehalten.