SunQuest - Abenteuerserie mit fantastischen, skurrilen und bizarren Elementen in einem exotischen Ambiente

"Alishas Lit-Talk"

SunQuest - Abenteuerserie mit fantastischen, skurrilen und bizarren Elementen in einem exotischen Ambiente.

Ich berichtete bereits über Uschi Zietsch als Autorin und möchte nun auf eines ihrer Projekte zu sprechen kommen, das sie in ihrem Verlag (FABYLON) herausgibt und an dem sie auch selbst mitschreibt.
Die Rede ist von der Serie SunQuest, die im Juni 2007 mit dem ersten Zyklus “Dies Cygni” startete und 6 Bände mit je 2 Teilen beinhaltet.
SunQuest ist eine Abenteuerserie, die eine Mischung aus Science Fiction und Fantasy, mit abwechslungsreichen fantastischen, skurrilen und bizarren Elementen in einem exotischen Ambiente bietet.
Wichtig war es dem Fabylon Verlag von Anfang an, im Rahmen seiner Autorenförderung Newcomer zum Zuge kommen zu lassen, neben "gestandenen Profis" - so bieten die Titel eine gekonnte Mixtur.
Mittlerweile startete der zweite und letzte Zyklus, der “Quinterna-Zyklus”. Auch dessen Romane werden wie bisher im Abstand von zwei Monaten veröffentlicht. Abonnenten erhalten mit Band 12 ein limitiertes besonderes SunQuest-Geschenk. Der Schuber wird auf Wunsch mitgeliefert.



“Dies Cygni”-Zyklus

Wir schreiben das Jahr 3218.
Colonel Shanija Ran, Kommandantin der Marine-Eliteeinheit "Wild Rams", ist mit ihrem Raumjäger in wichtiger Mission unterwegs zur Erde. Die Existenz der Menschheit steht auf dem Spiel, der galaktische Krieg gegen die rätselhaften Quinternen scheint verloren - bis jetzt, denn Shanija Ran ist im Besitz von Plänen, die eine entscheidende Wende herbeiführen werden.
Verfolgt von den Quinternen, muss Shanija Ran ein waghalsiges Manöver riskieren - und wird durch eine Anomalie in einem fremden System ausgespuckt, dessen gewaltige Kräfte sich sofort auswirken und sie zur Landung auf einem erdähnlichen Mond zwingen, bei der ihr Schiff völlig zerstört wird.
Shanija Ran findet sich in einem unmöglich erscheinenden System wieder - eine Welt mit drei Sonnen.
Die Einstein'schen Gesetze sind hier außer Kraft gesetzt. Technik, die über Mechanik hinausgeht, ist nicht möglich. Dafür aber besitzt jedes organische Geschöpf, Intelligenz, Flora und Fauna, die Fähigkeit zur Psimagie, die jedoch nur schwer kontrollierbar ist und sich bei jedem anders auswirkt.
Shanija Ran ist eine Schiffbrüchige von vielen. Seit mindestens einer Million Jahre stranden hier raumfahrende Intelligenzen der Galaxis, ohne Aussicht, jemals wieder starten zu können. So hat sich mit der Zeit eine bizarre, bunte, skurrile, erstaunliche Welt in ständiger Veränderung gebildet. Und seit etwa tausend Jahren - gibt es auch Menschen!
Shanija Ran will nicht hinnehmen, dass sie ihre Mission nicht erfüllen kann und dadurch womöglich den Untergang der Menschheit verursacht. Unterstützt von menschlichen Gefährten macht sie sich auf die Quest nach der sagenumwobenen Urmutter, die möglicherweise den Schlüssel hat, das System zu verlassen.
Der Zeitdruck wird umso höher, da zudem die "Passage" bevorsteht. Eine ganz besondere Konstellation des Systems, die nur alle 257.000 Jahre stattfindet, und die der Legende nach eine Schleuse zu einem Paralleluniversum öffnen und mithilfe der "Trägerin der Sonnenkraft" den Zutritt des Ewigen, einer fremden Macht, ermöglichen soll. Zwei konträre Sekten haben sich gebildet, die entweder den Eintritt dieser Macht begrüßen, oder ihn verfluchen.
Shanija, die wegen eines Ereignisses für eben diese Trägerin der Sonnenkraft gehalten wird, steht plötzlich im Mittelpunkt des Glaubens, und mehrere Gruppen sind hinter ihr her: Die einen sehen sie als Fluch und wollen sie töten, die anderen sehen sie als Erlöserin, und wollen sie benutzen. Alle Gruppen haben eines gemeinsam: Sie wollen verhindern, dass Shanija das Ziel ihrer Reise erreicht.


FATHOMLESS
Ernst Vlcek, Susan Schwartz
Fabylon
Roman - Band 1 - Science-Fiction –
Taschenbuch – Broschiert -
240 Seiten - 10.00 EUR
ISBN: 9783927071179 - Jun. 2007

Shanija Rans Ankunft auf der bizarren Welt Less und der Beginn ihrer Quest mit einer vagen, sehr vagen Hoffnung, ihre Mission doch noch erfüllen zu können, als sie von dem »Schlüssel« erfährt.


DER EWIGE
Stefanie Rafflenbeul, Jana Paradigi
Fabylon
Roman - Band 2 - Science-Fiction –
Broschiert - 240 Seiten - 10.00 EUR
ISBN: 9783927071186 - Aug. 2007

Auf der Suche nach der legendären Urmutter geraten Shanija und ihre Gefährtinnen ins »Verkehrte Land« und zur »Großen Flüstertüte«, einem Versammlungsplatz der Wahrheitssuchenden, und begegnen dabei einem Adepten der geheimnisvollen Gilde der Wissensträger.


DAS STERBENDE LAND
Roman Schleifer, Wolfgang Oberleithner
Fabylon
Roman - Band 3 - Science-Fiction –
Broschiert - 240 Seiten - 10.00 EUR
ISBN: 9783927071193 - Okt. 2007

Auf einem Raumschifffriedhof findet Shanija weitere Informationen und vielleicht die Chance, Less zu verlassen - doch sie wird von Sektenführern ausgesandten Assassinen angegriffen, und der Weg führt immer tiefer in ein dunkles, sterbendes Land.


HORT DES WISSENS
Michael H. Buchholz, Rüdiger Schäfer
Fabylon
Roman - Band 4 - Science-Fiction –
Broschiert - 240 Seiten - 10.00 EUR
ISBN: 9783927071209 - Dez. 2007

Das erste große Ziel ist nahe - das Zentralarchiv, der geheimnisvollste Ort von Less, der keine Türen hat, und in dem die legendären Bibliothekare leben, deren Identität niemand kennt. Shanija will hier erfahren, ob und wo die Urmutter existiert und ob endlich Aussicht auf Heimkehr besteht.


AM RANDE DER HOFFNUNG
Michael M. Thurner, Volker Ferkau
Fabylon
Roman - Band 5 - Science-Fiction -
Broschiert, 240 Seiten - 10.00 EUR
ISBN: 9783927071216 - Feb. 2008

Die Gemeinschaft ist zerfallen, und die Passage steht kurz bevor, was gewaltige, lebensbedrohliche Veränderungen auf Less auslöst. Warner, Wiedergänger und Erlöser bereiten sich auf den großen - oder letzten - Tag vor, und für Shanija scheint es endgültig kein Entkommen mehr zu geben.


TENEBRAE
Susan Schwartz, Uwe Anton
Fabylon
Roman - Band 6 - Science-Fiction –
Broschiert - 240 Seiten - 10.00 EUR
ISBN: 9783927071223 - Apr. 2008

Die Ereignisse überschlagen sich. Shanija steht im Zentrum der Geschehnisse, als die Passage sich öffnet und Finsternis das Licht der Drei Sonnen auslöscht.


“Quinterna-Zyklus”

10 Jahre seit dem Ende der Passage sind vergangen. Less befindet sich im Wiederaufbau. Katastrophen, Hungersnöte und Armut sind immer noch an der Tagesordnung. Die Städte wachsen schnell, die Slums werden immer größer. Das Reisen per Karawane ist gefährlich geworden, denn Banden machen das Land unsicher.
Shanija Ran und ihre Freunde feiern dennoch den 10. Jahrestag, der die Vereinigung von zwei Universen verhinderte - als alarmierende Nachrichten eintreffen. Die Überfälle auf Karawanen nehmen zu, und es sieht so aus, als ob ein alter Feind aus der Vergangenheit erwacht ... und ein neuer Feind, der nicht von Less stammt, tritt auf: Die Stummen ...

Das Schicksal der Galaxis wird von Geschwistern bestimmt ...


DER DUNKLE MOND
Susan Schwartz, Hubert Haensel
Fabylon
Roman - Band 7 - Science Fiction -
Broschiert, 240 Seiten - 12.00 EUR
ISBN: 9783927071278 - Jul. 2009

10 Jahre seit dem Ende der Passage sind vergangen. Less befindet sich im Wiederaufbau, Katastrophen, Hungersnöte und Armut sind immer noch an der Tagesordnung. Die Städte wachsen schnell, die Slums werden immer größer. Das Reisen per Karawane ist gefährlich geworden, denn Banden machen das Land unsicher.
Shanija Ran und ihre Freunde feiern dennoch den 10. Jahrestag, der die Vereinigung von zwei Universen verhinderte - als alarmierende Nachrichten eintreffen. Die Überfälle auf Karawanen nehmen zu, und es sieht so aus, als ob ein alter Feind aus der Vergangenheit erwacht ... und ein neuer Feind tritt auf:
Die Stummen ...

Das Schicksal der Galaxis wird von Geschwistern bestimmt …


INVASION DER STUMMEN
Achim Mehnert, Dennis Mathiak
Fabylon
Roman - Band 8 - Science Fiction / Fantasy -
Broschiert, 240 Seiten - 12.00 EUR
ISBN: 9783927071285 - Okt. 2009

Eine düstere Prophezeiung der Vergangenheit erfüllt sich. Ein geheimnisvoller, skrupelloser Feind verbreitet überall Tod und Verderben auf Less.
Die unheimlichen Fremdwesen, von den Völkern »die Stummen« genannt, haben auch die Mandiranei angegriffen, das ehemalige Reich der Exilkönigin Seiya. Zusammen mit Adepten des Zentralarchivs macht sie sich auf die gefährliche Reise zum Monolithen und muss sich dort nicht nur dem gegenwärtigen Feind, sondern auch den Schatten der Vergangenheit stellen.
Shanija Ran ist mit einer Handvoll Getreuer unterwegs nach ELIUM, dessen Name als Fluch gilt und auch heute noch nur flüsternd ausgesprochen wird. Dort hofft Shanija die Wurzel des Übels zu finden …

Der zweite Band des zweiten Abenteuers um die Drei-Sonnen-Welt im Sternbild Schwan. Eine Welt, in der es keine elektronische Technik gibt, aber Psimagie – und Tausende Völker.


DAS STERNENPORTAL
Marc A. Herren & Verena Themsen
Fabylon
Roman - Band 9 - SF & Fantasy -
Broschiert, 240 Seiten - 12.00 EUR
ISBN: 9783927071292 - Nov. 2009

Das einzigartige Wesen Nur-Eins, Dolmetscher der Quinternen, sieht sich einer unlösbaren Aufgabe gegenüber: Wie soll eine Verständigung mit den seltsamen, so ganz andersartigen Individuen stattfinden, die sich Menschen nennen? Noch während Nur-Eins mit sich hadert, meldet sich die mysteriöse ferne Gedankenstimme und bringt alles ins Schwanken ...
Während Shanija Ran versucht, nach ELIUM vorzudringen, und die Exil-Königin Seiya sich mit dem rachsüchtigen Sektenführer Aliandur auseinandersetzen muss, macht As’mala eine verstörende Entdeckung: Der anonyme Eigner von ELIUM verfolgt einen Plan von ungeheurer Tragweite, und im Zentrum dessen steht das Sternenportal ...

Zu Band 9 ist auf LITERRA eine SunQuest-Story von Alexander Nofftz mit dem Titel "Abschied" erschienen. Hier wird die Vorgeschichte einer Führungspersönlichkeit ELIUMS erzählt.
Wer die Story lesen möchte, kann das hier: http://www.literra.info/kurzgeschichten/...php?id=314



KAMPF UM BURUNDUN
Thorsten Schweikard, Franz Peter Osterseher
Fabylon
Roman - Band 10, Science Fiction / Fantasy –
Broschiert - 240 Seiten - 12.00 EUR
ISBN: 9783927071308 – Feb. 2010

Das Volk der Mandiranei befindet sich auf der Flucht. Exilkönigin Seiya gilt seit dem Abflug vom Monolithen als verschollen.
Shanija Rans Sohn Darren wird von den Bibliothekaren an einem unbekannten Ort versteckt, denn die Macht von ELIUM hat seine einzigartige Gabe erkannt und die Verbindung zu Nur-Eins gekappt.
Der Kampf tobt in und um Burundun.
Immer wieder rennen »die Stummen«, wie die Quinternen auf Less genannt werden, gegen die Stadt an, um das Zentralarchiv mit seinem kostbaren Wissensschatz zu erobern. Mun schart alle Verbündete, die er gewinnen kann, um sich, denn er hat einen ehrgeizigen Plan: Einen Quinternen lebend zu fangen …

Der vierte Band des zweiten Abenteuers um die Drei-Sonnen-Welt im Sternbild Schwan. Eine Welt, in der es keine elektronische Technik gibt, aber Psimagie – und Tausende Völker der Milchstraße, denn wer hier einmal gestrandet ist, kommt nie mehr weg.
Das Schicksal der Galaxis wird von Geschwistern entschieden …


Exklusive Leseproben aus dem brandneuen Band:

Leseprobe 1: Ausschnitt aus „Turm der Hoffnung“ von Thorsten Schweikard


Zwischenspiel 1
Luur: Ansichten eines Draawen


Zufall oder Bestimmung?
Diese Frage wage ich mir gern zu stellen. Was wäre geschehen, wenn Shanija Ran und Darrens Vater an einem anderen Lunarium zueinander gefunden hätten? Oder zu einem anderen Zeitpunkt am gleichen Diarium? Was, wäre die Eizelle der Retterin der Passage von einem anderen Spermium befruchtet worden? Eine kleine Änderung der Ausgangsbedingungen nur. Wäre Darren in jedem Fall das Ergebnis gewesen?
Es wäre interessant, es zu erfahren.
Er fasziniert mich, dieser junge Mensch!
Sollte er tatsächlich ein Umformer sein, wie Mun glaubt? Ein Wandler genetischer Strukturen? Ein Psimagier, ausgestattet mit gewaltigen Kräften?
Darren hat sich erholt nach dem Schock, den seine erwachende Fähigkeit ihm versetzt hat. Wie es den Anschein hat, freundet er sich allmählich mit seiner Gabe an. Zumindest findet er sich damit ab. Diese Entwicklung muss ich ausnutzen.
Es ist wichtig, dass der Junge seine Psimagie zu kontrollieren lernt. Ich muss ihn anleiten und führen. Natürlich ist mir bewusst, dass dies keine einfache Aufgabe sein wird. Das Selbstbewusstsein ist stark ausgeprägt in diesem jungen Geist. In dieser Hinsicht gleicht er seiner Mutter, deren Wurzeln er zu keinem Zeitpunkt verleugnen kann. Wird er meinen Wünschen nachkommen?
Meine Besorgnis ist unbegründet. Darren macht sich mit Eifer ans Werk. Ich stelle ihm Biomaterial zur Verfügung, mit dem er experimentieren kann. Selbstverständlich ist er neugierig und will wissen, woher die graue Masse stammt. Aber es ist mir ein Leichtes, ihn zu beruhigen.
Er vertraut mir nunmehr, dafür habe ich gesorgt.
Es ist gut für ihn nicht zu wissen, dass er die DNA von Neewen umformt, die sich noch im Larvenstadium befinden. Fände er heraus, dass er mit etwas experimentiert, das dereinst ein Intelligenzwesen werden soll, wie ich es bin, wäre womöglich die Basis unseres Vertrauens zerstört. Deshalb wiegle ich ab. Ich erzähle ihm, was er wissen will.
Nur eben die Variante, die ich für die Richtige halte.
Darren formt das Material mit einer Leichtigkeit, die mich erstaunt. Meine Erwartungen werden übertroffen. Er schafft Strukturen, gruppiert sie um, lässt sie zerfallen, schafft wiederum neue. Es ist nicht einfach nur eine Gabe, die den Jungen auszeichnet. Nein, es ist der Genius eines begnadeten Künstlers, der noch nicht ahnt, was er eines Tages vollbringen kann.
Ich fordere ihn, verlange mehr Anstrengungen. Er soll an seine Grenzen gehen. Diese sind zu meinem Bedauern sehr niedrig angesiedelt. Zu schnell ist Darren erschöpft. Er ist zu jung für diese Bürde, aber ich glaube nicht, dass ich zu viel von ihm verlange. Er kann es schaffen!
Ich bin voller Zuversicht. Dieser Junge ist etwas Besonderes. Eines Tages wird er von großem Nutzen sein. Bis dahin werde ich mich seiner annehmen.

Zwischenspiel 2
Luur: Einsichten eines Draawen


So viele Fragen. Diese Neugier. Darren ist kaum zu bremsen. Ich kann es ihm nicht verdenken. Auch unter unseren Schülern gibt es immer besonders Lernbegierige, und seine Mutter hat ihn stets dazu angespornt,sich so viel Wissen wie möglich anzueignen. Dieser Junge ist außergewöhnlich,mehr noch, als Mun es jemals war.
Einige Fragen jedoch vermag ich nicht zu beantworten.
Viele drehen sich um Nur-Eins. Rätsel über Rätsel. Wer ist dieses Mädchen aus ELIUM, mit dem Darren bereits mehrfach in Kontakt stand? Der Junge ist kein psimagischer Gedankenleser und ELIUM ist weit. Auch der Vorsteher der Gilde kann darauf keine befriedigende Antwort geben. Gleichwohl hat er einen Verdacht, den er mir gegenüber aber nicht äußert. Ich kenne menschliches Verhalten inzwischen gut genug, um zu erkennen, dass Mun seither ein düsteres Geheimnis mit sich herumträgt, das er nicht bereit ist zu teilen. Das halte ich für bedauerlich. Bislang ging ich davon aus, dass Mun mir rückhaltloses Vertrauen schenkt.
Ich gebe trotzdem nicht auf. Die Verbindung mit Nur-Eins ist eine gewaltige Chance, mehr über ELIUM zu erfahren. Sie muss genutzt werden. Ich halte Darren dazu an, den Kontakt zu ihr wiederherzustellen.
Zu meinem Unverständnis weigert er sich. Er habe keine Lust, sagt er. Sturköpfiger kleiner Junge.
Ich muss all meine Überredungskünste aufbieten, bis es mir gelingt, seine Meinung zu ändern.
Er konzentriert sich – und versagt. Vielleicht bemüht er sich nicht genug. Ich bitte ihn erneut. Diesmal ist alles anders.
Der Junge wirkt angestrengt, gerät ins Schwitzen und stöhnt. Ich überlege, ob ich ihn aus der Trance holen soll. Da kommt er wieder zu Sinnen. Aufgeregt berichtet er: Der Kontakt zu Nur-Eins schlug fehl, aber er hörte sie in seinem Geist aus der Ferne schreien. Er stand in Verbindung mit etwas anderem. Einem riesigen schwarzen Herzen, das pochte. Einer Klaue, die nach ihm griff.
Blankes Entsetzen packt mich! Mir wird bewusst, dass ich zu weit gegangen bin. Es gibt nur eine Schlussfolgerung: Der Feind weiß nun, dass sich Darren im Archiv aufhält. Kennt er womöglich gar seine Fähigkeiten?
Dann ist er in großer Gefahr! Wie auch die Gilde der Wissensträger!
Das ist nicht gut! Ich muss etwas unternehmen! Ich muss den Jungen schützen!
Aber wie?


Leseprobe 2 – Ausschnitt aus „Orcus“ von Franz Peter Osterseher

Luur war der erste auf seiner Liste. Egal, wie lange es dauerte, Mun würde die Wahrheit erfahren. Keinesfalls würde er die Manipulationen der Bibliothekare noch einmal hinnehmen.
Nicht zuletzt war er Shanija gegenüber verpflichtet.
Mun holte die Flechtmatte aus dem Fach, das in den Stein seiner Zelle geschlagen war. Er breitete sie direkt auf dem Boden aus und setzte sich darauf, die Beine in Meditationshaltung verschränkt. Er schloss die Augen und leerte seinen Verstand, um einen Zustand des Friedens zu erreichen.
Es war völlig still, dennoch huschten Bilder vor seinen inneren Augen vorbei. Zu viel war zuletzt geschehen. Zu viel Sorge war in ihm. Zudem stand Seiya im Zentrum seiner Gefühle.
Mun schüttelte in Gedanken seinen Kopf. Gerade jetzt konnte er es sich nicht leisten, an sie zu denken. Sie alle, einschließlich ihm – Seiya, Shanija, As’mala, Darren, Earl Hag, sogar Pong – waren von vielen Kämpfen Zerrissene.
Doch gegen diesen Feind durften sie ihren Gefühlen nicht nachgeben. Shanija hatte sie nicht umsonst mehrmals eindringlich gewarnt. Die Quinternen waren eine Lebensform, die es auf Less nicht gab, so kalt und berechnend, kompromisslos und grausam. Die meisten Bewohner des Mondes waren impulsiv und zumindest zu irgendeiner Form der Kommunikation oder sogar einem Handel bereit. Man war ja auch irgendwie aufeinander angewiesen, gerade in den letzten zehn Sonnenzyklen. Nur wenige konnten sich ein sorgloses Leben leisten.
Die Quinternen hingegen verfolgten exakt ihr Ziel, ohne davon abzuweichen. Sie interessierten sich nicht für andere.Und es war ihnen egal, wie viele Tote es unterwegs gab.
Mun öffnete die Augen, fixierte seinen Blick auf die kahle Wand vor ihm. Hunderte Generationen Adepten hatten hier schon gelebt, waren hier auch gestorben. Das, was ihn beschäftigte, die Angst zu versagen, hatten die anderen vor ihm ebenfalls durchgemacht. Also weg damit! Konzentriere dich auf das Wesentliche …
Zeit zur Wahrheit. Der Vorsteher nahm seinen Stab, den er vor dem Ausflug nach Lakara in einer Ecke der Zelle stehen gelassen hatte, und verließ seinen Raum.

Ohne anzuklopfen betrat Mun Luurs Kammer und fand den Draawen wie erwartet in Ruhehaltung.
»Ich habe dir alles gesagt«, eröffnete Luur die Unterhaltung ohne Gruß.
»Nein, hast du nicht«, erwiderte Mun. »Es wird dich kaum überraschen, dass ich Gus einen Teil deiner Aufgaben übertragen habe. Gib mir einen Grund, dir wieder zu vertrauen, und ich ändere es.«
Einen Moment lang herrschte Schweigen. Die kreisförmige Sprechöffnung begann sich zu kräuseln. Als ob Luur zitterte.
»Ich musste es tun, auch das habe ich dir schon gesagt. Schnell handeln. Sie wissen, wer der Junge ist, und wo er sich aufhält!«
Mun ließ sich auf dem Rand des Ruhepodests nieder und schlug ein Bein über das andere. »Was genau interessiert dich so an Shanijas Sohn?«, fragte er kühl. »Bibliothekare interessieren sich heute noch kaum für Menschen, und ohne mich würdet ihr nach wie vor keine als Adepten zulassen.«
»Ich glaube, dass er ganz entscheidend zum Kampf gegen die Stummen beitragen kann. Irgendwie ist er mit ihnen verbunden, das sagen mir seine Alpträume. Und … er kontrolliert seine Gabe nicht hinreichend und könnte hier drin zu einer Gefahr werden. Ich habe in seiner Ausbildung versagt, aber die Fioren werden es besser machen.«
»Warum ausgerechnet die Fioren?«
»Weil sie älter sind als wir Draawen, sie sind Weise. Und sie verfolgen keine eigenen Ziele.«
Mun fuhr sich durch die langen schwarzen Haare. In seinen dunklen Augen entzündete sich Zorn. »Das hatten wir alles schon einmal. Allmählich habe ich genug, Luur. Ich werde dich unter Arrest setzen, wenn du dich nicht endlich offenbarst.«
»Ich habe dir nichts weiter zu sagen, Mun«, erwiderte der Bibliothekar. »Du musst einfach vertrauen.«
»Das hast du verspielt, alter Knabe.«
»Ich bin kein …«
Mun winkte ab. »Vergiss es. So kommen wir nicht weiter. Weißt du, was ich glaube, weshalb du schweigst?«
»Glaube interessiert mich nicht, nur Fakten.«
»Schön gesagt, doch eine Ausrede. Du schweigst und lügst mich an, weil du gewaltige Angst hast, Freundchen. Und nicht etwa wegen Corundur. Die Stummen sind es.«
»Sagte ich das nicht?«
»Gewiss. Aber nicht, woraus genau diese Angst resultiert. Ihr Draawen seid innerlich hart wie Stein, ganz im Gegensatz zu eurem Äußeren. Selbst die Passage hat euch kaum aus der Ruhe gebracht, obwohl damals mehr auf dem Spiel stand als heute und die Gefahr viel größer war. Ich denke, Darren hat etwas darüber herausgefunden, was euch so nervös macht, und deshalb haltet ihr ihn vor mir und den Adepten versteckt. Ihn zu töten könnt ihr nicht wagen, weil ihr auf seine Gabe und seine Verbindung zu Nur-Eins angewiesen seid.« Mun stand auf und beugte sich über das Wurmwesen.
»Na, wie klingt das?«
Täuschte er sich, oder sonderte der Draawe Schweißtropfen ab? Anscheinend kam er der Wahrheit ziemlich nahe. Jedenfalls sagte Luur keinen Ton.
»Die Zeiten, da ihr mich für dumm verkaufen konntet, sind vorbei«, schloss er. Er näherte seine Hand dem Kopf des Draawen. »Sei versichert, Luur, wenn dem Jungen etwas geschieht, gibt es keinen Ort auf der Welt, wo du und deinesgleichen vor mir sicher seid«, zischte er. »Ich werde euch alle ausrotten, einen nach dem anderen, und auf keine angenehme oder gar schnelle Weise. Ab heute wirst du Angst vor den Stummen und vor mir haben.«
Wellenlinien durchliefen den Wurmkörper. »Ich habe dich verstanden. Aber es besteht kein Grund zu einer Drohung. Darren ist in Sicherheit und wird es auch bleiben. Wir wollen ihm nichts Böses. Und Draawen töten nicht, das weißt du.«
»Stimmt, ich vergaß. Dazu benutzt ihr andere. Wie mich.«
Trotz aller Beteuerungen des guten Willens seines Stellvertreters glaubte Mun ihm nicht. Die Bibliothekare wussten etwas, das mit den Quinternen zusammenhing. Und mit Darrens Beziehung zu diesem seltsamen Mädchen Nur-Eins. Sie schwiegen sich hartnäckig darüber aus.
Aber was hatten jetzt auch noch die Fioren damit zu tun?


Wer Lust auf weitere SunQuest-Kurzgeschichten verspürt, findet einige hier:

Tiddlewog in der Kugel von Jana Paradigi
http://www.literra.info/kurzgeschichten/...php?id=141
Loslassen von Thorsten Schweikard
http://www.literra.info/kurzgeschichten/...php?id=296
Gelbe Früchte von Marc A. Herren
http://www.literra.info/kurzgeschichten/...php?id=326

Viel Spaß beim Hineinschnuppern!

Infos zur Serie, den Autoren, den Charakteren und der Welt, in der die Serie spielt: http://www.sunquest-serie.de/was.php.

Alisha Bionda, März 2010