Hausarrest für chinesischen Autor Liao Yiwu

Die heute beginnende 10. Lit.COLOGNE muss ebenso wie die Frankfurter Buchmesse im Jahr 2009 auf den chinesischen Autor Liao Yiwu verzichten. Denn " ... in der Stadt Chengdu wurde der Autor aus seinem startbereiten Flugzeug geholt." - So meint eine Sprecherin des Festivals. Nun haben die Behörden den 51-Jährigen unter Hausarrest gestellt.

Die Veranstalter sind erschüttert, die Lesung, die am 19. März mit Liao Yiwu geplant war, soll aber dennoch nicht ausfallen. Ersatzweise soll nun eine Solidaritätsveranstaltung unter Moderation von Roger Willemsen stattfinden, deren Einnahmen an Amnesty International gehen werden.

Über Liao Yiwu

Liao Yiwu, geboren 1958 in der chinesischen Provinz Sichuan, ist Dichter und Romanautor. Er wuchs als Kind in der großen Hungersnot der 60er Jahre auf und lebte jahrelang von verschiedensten Tagelöhner-Jobs. 1989 publizierte er das epische Gedicht "Massaker", in dem er das Blutbad auf dem Platz des Himmlischen Friedens anprangerte. Dafür saß er vier Jahre im Gefängnis. Die chinesische Ausgabe von "Fräulein Hallo und der Bauernkaiser" wurde sofort nach Erscheinen verboten. 2007 wurde Liao Yiwu vom Unabhängigen Chinesischen PEN-Zentrum mit dem Preis "Freiheit zum Schreiben" ausgezeichnet, dessen Verleihung in letzter Minute verhindert wurde.

Zur News: Liao Yiwu bittet Bundeskanzlerin Merkel um Unterstützung (19.02.2010) <<=


(Quelle: transatlantik.de)