Die unglaubliche Reise ins Universum (Lucy und Stephen Hawking)

Verlag: cbj (7. September 2009)
Gebundene Ausgabe: 304 Seiten, 17,95 €
ISBN-13: 978-3570133927

Genre: Kinderbuch / Science-Fiction


Klappentext

Seit seinem ersten Abenteuer mit dem Wissenschaftler Eric und dessen Tochter Annie weiß George, dass der Super-Computer seiner Freunde die Tür ins Universum öffnet.
Nun stößt George diese Tür weiter auf als je zuvor: Eine unglaubliche Reise durch die Weiten des Weltraums führt ihn und Annie in die eisige Polarregion des Mars, zu den schwarzen Methanseen auf dem Saturnmond Titan und zu den Überresten der legendären Landesonde Huygens.
Ziel der aufregenden Spurensuche im All ist die Beantwortung einer Frage, die seit jeher die Wissenschaft bewegt: Gibt es Leben irgendwo da draußen?

Nach „Der geheime Schlüssel zum Universum“ entführen der berühmte Wissenschaftler Stephen Hawking und seine Tochter Lucy uns erneut in die unendlichen Weiten des Alls. Dabei erzählen sie auch viel Wissenswertes vom aktuellen Stand der Weltraumforschung.


Rezension

Stephen Hawking hat sich mit seiner Tochter Lucy zusammengetan und ein weiteres Buch für Kinder über den Forschungsstand in der Astronomie und Astrophysik geschrieben. Dieses Mal liegt der Schwerpunkt auf der Frage nach dem Leben im Universum. Ist es möglich? Wie nimmt man zu Außerirdischen Kontakt auf? Und wie gelangt man zu ihnen? Dazu haben sich der wohl bekannteste lebende Physiker und seine Tocher der Unterstützung einiger Kollegen des Kosmologen versichert, die kurze Einschübe in die Handlung in Form eines Handbuches für Reisende geschrieben haben, in dem unsere Helden immer wieder nachschlagen.

Aber worum geht es eigentlich? Annie, Tochter des Physikers Eric, bittet George um Hilfe. Sie hat eine Warnung aufgefangen, die das Ende der Erde ankündigt. Da ihr Vater ihr nicht glaubt, will sie nun zusammen mit George dem Ganzen auf den Grund gehen. Allerdings ist das gar nicht so leicht, denn zunächst einmal müssen sie sich Raumanzüge besorgen und dann ist da auch noch der besserwisserische Emmet, der bei Annie und ihrem Vater zu Besuch ist. Aber gerade Emmet ist es, der eins der vielen Probleme löst. Schafft er es doch, den Supercomputer Cosmos wieder zu reparieren, der das Tor zu den Sternen öffnet. Erst dann geht es auf zu den Sternen und zu einer faszinierenden Reise durchs All.

So spannend und aufregend alles auch klingen mag, leider vergeht fast die gesamte erste Hälfte ohne einen nennenswerten Höhepunkt oder dass Spannung aufkommen mag. Die Geschichte plätschert zunächst vor sich hin und es dauert, bis die Reise ins Universum beginnt. Dabei sind die ersten Seiten wirklich sehr gut. Die Startsequenz eines Raumschiffes wird einfach toll beschrieben. Danach holen die beiden Autoren allerdings zu viel Luft, ihre Geschichte kommt einfach nicht in Gang. Dafür sind die Einschübe zu einzelnen Begriffen und ihre Erklärung sehr informativ und vor allem interessant beschrieben, so dass man weiter dranbleibt und schließlich dann auch belohnt wird. Sobald die Kinder die Erde verlassen, wird auch die Geschichte spannender und nun sind die verschiedenen Einschübe, auch wenn sie sich weiterhin wunderbar in die Geschichte einfügen, fast störend, halten sie einen doch ab, weiterzulesen. Eine wilde Jagd durchs Universum beginnt, in deren Verlauf, sie mehr als nur ein wissenschaftliches Rätsel lösen müssen und so lernt man auf unterhaltsame Art allein durch den Text viel über das uns umgebende All. Die Auflösung der Geschichte rund um den alten Rivalen von Eric ist allerdings ziemlich schwach und wirkt wenig glaubwürdig. Nur durch Reden einen ehemals absolut bösen Mann, der auf Rache aus ist, innerhalb weniger Sekunden zur Besinnung zu bringen und das derart antiklimatisch, ist einfach unpassend und zeugt von verschwendetem Potential. Sicher „Die unglaubliche Reise ins Universum“ ist ein Kinderbuch, aber ein so erzwungen wirkendes gutes Ende, bei dem jeder glücklich wird, ist selbst in einem solchen nicht nötig.

Die Erklärungen der wissenschaftlichen Begriffe im Buch, die ja einen Hauptbestandteil bilden, sind klar und verständlich geschrieben. Den Autoren des „Handbuch für Reisende“ ist es gelungen, ihre jeweiligen Fachgebiete und die aus ihnen kommenden Ergebnisse informativ und zugleich für Kinder interessant zu gestalten. Dabei machen sie naturgemäß Vereinfachungen, die aber nie zu einfach und mitunter etwas fordernd sind. Dadurch bewirken sie indirekt, dass man sich mit der Materie weiter beschäftigt. Selbst viele Erwachsene dürften noch so einiges auf unterhaltsame Art und Weise aus diesem Buch über unser Universum lernen. Mit Sicherheit eignet es sich hervorragend zum Vorlesen, allerdings sollten sich jeder Erwachsener darüber im Klarem sein, dass ihm mit Sicherheit anschließend Fragen gestellt werden, die er nicht so einfach beantworten kann. Aber auch dies ist mit Sicherheit ein positiver Nebeneffekt, führt er doch dazu, dass man sich selbst auch wieder mit Unbekanntem auseinander setzt.


Fazit

Trotz der Schwächen im Erzählen und dem Aufbau der Geschichte ist den beiden Autoren ein unterhaltsames Kinderbuch gelungen. Nicht zuletzt durch die einfache, aber informative Darstellung der Naturwissenschaften, die weiteres Interesse weckt. - Nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene, die Interesse an der Weltraumforschung haben.


Pro & Contra

+ eine im zweiten Teil spannende Geschichte
+ informative und interessante Beiträge von anerkannten Wissenschaftlern 
+ Wissenschaft für Kinder leicht erklärt
+ auch Erwachsene können noch aus dem Buch viel lernen

o die Geschichte kommt nur schwer in Tritt
o unglaubwürdiges Ende

Bewertung:

Handlung: 3,5/5
Charaktere: 3,5/5
Informationsgehalt: 5/5
Lesespaß: 4/5
Preis/ Leistung: 4,5/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Lucy und Stephen Hawking:

Rezension zu Der geheime Schlüssel zum Universum