Die Schattenritter - Salon der Lüste (Kathryn Smith)

Droemer/Knaur (Dezember 2009)
Taschenbuch
Seiten: 345, 7,95 EUR [D]
ISBN: 978-3-4265-0528-1

Genre: Dark Fantasy


Klappentext

Das Maison Rouge ist eines von Londons edelsten Bordellen – und ein sicheres Haus für Vampire, denen dort Unterkunft und warmes Blut geboten wird. Nun aber löst der Mord an zwei Freudenmädchen Bestürzung und Angst im Maison Rouge aus. Der Vampir Saint verspricht, den Täter zu finden, bevor ein weiterer Mord geschieht. Die schöne Ivy steht ihm dabei tatkräftig zur Seite – ob er will oder nicht. Saint fühlt sich wie magisch von der verführerischen Tochter der Hausherrin angezogen. Genau wie der Killer …


Rezension

Nach langer Abwesenheit kehrt Saint nach London zurück. Als Unterkunft wählt er das Maison Rouge, ein Edelbordell, das von seinem Ordensbruder Reign betrieben wird. Kaum angekommen, bittet ihn Ivy, die Tochter der Bordellleiterin, um seine Hilfe bei der Aufklärung von zwei kürzlich begangenen Morden. Zwei Mädchen aus dem Maison Rouge wurden bestialisch umgebracht und die Polizei scheint sich nicht sehr für tote Prostituierte zu interessieren. Saint erklärt sich bereit, auf eigene Faust Untersuchungen durchzuführen, und wird dabei von Ivy tatkräftig unterstützt. Der Schattenritter findet heraus, dass die Morde in direktem Zusammenhang mit dem Bordell stehen und so auch Ivy, der er inzwischen sehr nahe gekommen ist, in Gefahr schwebt. Nun setzt er alles daran, den Mörder zu enttarnen, doch ahnt er noch nicht, welch schreckliches Motiv dahinter steckt.

Ivy ist eine junge starke und selbstbewusste Frau, die genau weiß, was sie will. Einst wurde ihre Mutter von ihrem Vater hochschwanger sitzen gelassen, was dazu führte, dass sie in dem Bordell landete. Aus diesem Grund und zusammen mit den Beobachtungen, die sie im Maison Rouge machen konnte, glaubt Ivy nicht an die Liebe – für sie gibt es nur zeitlich begrenzte körperliche Zuneigung. Als sie nun Saint nach langer Zeit wiederbegegnet, gerät ihre Einstellung gefährlich ins Wanken. Wie magisch fühlt sie sich von ihm angezogen, will ihre Gefühle aber nicht wahrhaben. Ähnlich ergeht es Saint. Einmal schon hat er sein Herz einer Frau geschenkt, als diese jedoch starb, schwor er sich, niemals wieder einer anderen so nahe zu kommen. Nie wieder möchte er den Schmerz der unerfüllten Liebe spüren. Und so beginnt ein ewiges Hin und Her zwischen starker Anziehung und trotziger Abweisung gepaart mit rasender Eifersucht.

Kathryn Smith gelingt wieder ein sehr schöner Roman, der sich gut in die Riege der Vorgänger eingliedern lässt. Während Teil 1 tragisch romantisch ist und Teil 2 spannungsgeladen, ist Teil 3 „Die Schattenritter – Salon der Lüste“ eine schöne Mischung aus beidem mit Thrilleranteilen. Auch der teils bissige und sarkastische Ton, schon aus dem Vorgänger bekannt, bietet wieder viele Schmunzelmöglichkeiten. Der Schreibstil bleibt flüssig und langatmige Stellen werden vergeblich gesucht. Der Spannungsbogen bleibt konstant und bietet durch seinen Ausflug ins Krimigenre echte Abwechslung. Natürlich taucht auch in diesem Band wieder der Silberhandorden auf, dessen bösartige Beweggründe sich aber wieder nicht völlig aufklären.

Kritikpunkte ernten diesmal zum einen die Charaktere, die zwar liebevoll und detailreich beschrieben sind, deren Authentizität aber etwas ins Wanken gerät. Saint verliebt sich innerhalb kürzester Zeit in Ivy, wo er doch eigentlich noch so sehr an seiner alten Liebe hängt. Und Ivy wirft ihre ganze Einstellung von hier auf jetzt über den Haufen. Hier hätte man sich als Leser etwas mehr Tiefgang gewünscht. Der zweiter Kritikpunkt bezieht sich auf das Ende, welches zu abrupt und vorhersehbar kommt. Das passt nur schwer mit dem umfangreichen Storyaufbau zusammen.


Fazit

„Die Schattenritter – Salon der Lüste“ knistert vor Erotik und Spannung. Seinen Vorgängerbänden steht er somit in nichts nach und bietet durch das düstere Thema eine willkommene Abwechslung.


Pro und Kontra

+ erotisch und spannend
+ spannende Grundstory
+ detailreiche Charakterbeschreibung
+ steht Vorgängern in nichts nach

- einige Charaktereigenschaften nicht nachvollziehbar

Beurteilung:

Handlung 4/5
Charaktere: 3,5/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5


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