Ausstellungseröffnung »Deutscher Geist. Ein amerikanischer Traum«

»Deutscher Geist. Ein amerikanischer Traum« Ausstellungseröffnung am 6. Mai 2010 mit Henry A. Kissinger

Am Donnerstag, 6. Mai 2010, wird die Ausstellung »Deutscher Geist. Ein amerikanischer Traum« im Literaturmuseum der Moderne eröffnet. Es sprechen der ehemalige Außenminister der USA, Henry A. Kissinger, Peter Frankenberg, Minister für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg, David E. Wellbery, Universität Chicago, und der Direktor des Deutschen Literaturarchivs Marbach, Ulrich Raulff. Fünfzig Exponate gewähren Einblicke ins Deutsche Literaturarchiv aus transnationaler Perspektive und schaffen so einen Raum zur Reflexion über die kulturellen Wechselwirkungen zwischen den beiden Ländern.

Das Deutsche Literaturarchiv Marbach hat David Wellbery und Ernst Osterkamp eingeladen, einen Blick auf die Marbacher Bestände zu werfen und anhand von Werkmanuskripten und Autographen einen kleinen Kanon der deutschen Literatur zusammenzustellen, der als virtueller Koffer auf die Reise nach Übersee gehen könnte. Sie haben insgesamt fünfzig Exponate ausgesucht, um mit ihnen die ambivalente Geschichte des deutschen Geistes zu erzählen: seinen historischen Weg zwischen Kunstautonomie und politischer Inanspruchnahme und seine Ausprägung im transnationalen Ideen-Austausch.

Ganz neue Nachbarschaften sind durch die getroffene Auswahl entstanden: Johann Wolfgang von Goethe neben Robert Gernhardt, Peter Handke neben Hugo von Hofmannsthal, Franz Kafka neben Siegfried Kracauer, Friedrich Schiller neben Bernhard Schlink. Die deutsche Literaturgeschichte aus deutsch-amerikanischer Perspektive – das ist ein Streifzug durch Emigrantenschicksale und deren mitunter tragischen Verflechtungen, der Mythos von der Neuen Welt, aber auch ästhetische Ambition deutscher Schriftsteller, wie sie Franz Kafka, der selbst nie in die USA reiste, in einem Brief im Jahr 1913 an Kurt Wolff beschrieb: dargestellt habe er im Verschollenen: »das allermodernste New Jork«.

Die Ausstellung ist vom 7. Mai -3. Oktober 2010 geöffnet.
Die Veranstaltung am 6. Mai ist nicht öffentlich.


(Quelle: dla-marbach.de)