Elfenfeuer - Die Saga von Thale 1 (Monika Felten)

Piper, 2. Auflage (Oktober 2009)
Taschenbuch, kartoniert
Seiten: 480, 9,95 EUR [D]
ISBN: 978-3-4922-9191-0

Genre: Fantasy


Klappentext

Der Auftakt zum preisgekrönten Fantasyzyklus um das „Elfenfeuer“: Finsternis und Unterdrückung herrschen in Thale, seit man Elfen und Druiden ermordet und die Gütige Göttin vertrieben hat. Bevor er starb, sah der oberste Druide die Ankunft eines Retters voraus, der die dunklen Mächte besiegen und dem Land die Freiheit zurückgeben werde. Eines Nachts wird ein Kind geboren, das die Weissagung erfüllen soll. Doch für die Mission der jungen Sunnivah bleibt wenig Hoffnung. Denn di Feinde sind übermächtig, und dunkle Geschöpfe setzen alles daran, die Erfüllung der Prophezeiung zu verhindern…


Rezension

Thale ist nicht mehr das, was es früher einmal war. Seit einiger Zeit hat die Dunkelheit Einzug in das eigentlich friedliche Land gehalten. Die Gütige Göttin wurde besiegt und von An-Rukhbar, dem neuen grausamen Herrscher, verbannt. Seine Anhänger sind ihm treu ergeben und lassen keine Möglichkeit aus, das Volk für das Wohl ihres Anführers bluten zu lassen. Lediglich die Prophezeiung eines mächtigen Druiden kann das grausame Treiben etwas dämpfen. Ein Auserwählter soll kommen und das Land vom Bösen befreien. An-Rukhbar und seine Untertanen setzen alles daran, die Prophezeiung zu verhindern. Doch vergessen sie, dass die Gütige Göttin ihren Einfluss nicht gänzlich verloren hat und die Geschehnisse zu ihren Gunsten auslegt. So kann nicht verhindert werden, dass Sunnivah ihre Vorherbestimmung erfährt und sich dem Kampf gegen die dunklen Mächte stellt.

Elfenfeuer ist der Auftakt der Trilogie rund um die Saga von Thale und wurde 2002 mit dem Deutschen Phantastik Preis ausgezeichnet. Der Roman erzählt von Elfen, Druiden, Göttern, Auserwählten und dunklen Mächten und enthält somit alle wichtigen Elemente für ein Fantasyepos. Die Story ist solide und in sich stimmig. Dies reicht als Begründung für die Auszeichnung völlig aus. Und tatsächlich ist die Geschichte gerade für Fantasyeinsteiger sicherlich sehr gut geeignet. Alte Genre-Hasen werden allerdings ihre Probleme damit haben. Gespickt mit Klischees und jederzeit vorhersehbarem Geschehen, bietet Elfenfeuer keinerlei Neuheiten und Überraschungen. So bekommt die Protagonistin zu jeder Zeit Hilfe, wenn sie sie benötigt, etwa durch Freunde, die immer zur Stelle sind oder durch ein magisches Amulett. Teilweise scheinen die einzigen Gefahren, die Sunnivah bedrohen, Hunger und Müdigkeit zu sein. Doch trotzdem gelingt es der Autorin die verschiedenen Szenen weitestgehend spannend darzustellen, auch wenn der Ausgang bereits auf der Hand liegt.

Die Charaktere könnten unterschiedlicher nicht sein. Von reinen Wesen bis hin zum abgrundtief Bösen ist jede Nuance enthalten und bietet so eine gute Vielfalt, bei der jeder eine Figur findet, mit der er sich identifizieren kann. Doch gerade die hohe Anzahl unterschiedlicher Personen machen es unmöglich, sie genauer zu betrachten und so gehen viele interessante Charaktere schlichtweg unter oder bleiben oberflächlich. Andererseits bietet der Wechsel der Perspektiven einen allumfassenden Überblick über das Geschehen. So entgeht dem Leser nichts. Auch nicht die vielen Grausamkeiten, die von An-Rukhbars Anhängern verbrochen werden. Viel Blut und Perversitäten gehen teilweise an die Grenzen des guten Geschmacks, verdeutlichen aber die Widerwärtigkeit der dunklen Seite. Leider hat die Betrachtung von mehreren Seiten den Nachteil, dass über kurz oder lang Längen entstehen, die den Lesefluss unterbrechen.

Einen zusätzlichen Kritikpunkt muss Monika Felten für die Hintergrundinformationen einstecken. Elfenfeuer – Die Saga von Thale 1 ist zwar in sich stimmig und weist keine größeren Fehler auf, doch hätten Erklärungen zu den Geschehnissen der Vergangenheit die Geschichte abgerundet. So bleiben dem Leser die Hintergründe, beispielsweise wie An-Rukhbar an die Macht kommen konnte oder woher er überhaupt stammt, verschlossen. Ob er ein Gott oder ein Dämon ist und wie er die Gütige Göttin stürzen konnte wird z.B. nicht geklärt.
Der Roman ist ein in sich abgeschlossener Band und so ist es für den Geschichtsverlauf nicht zwingend notwendig die Nachfolgebände zu lesen.


Fazit

Elfenfeuer – Die Saga von Thale 1 ist ein solide geschriebenes Fantasyepos, das leider durch zu viele Klischees und eine vorhersehbare Story nicht ganz überzeugen konnte. Fantasy-Einsteiger werden aber ihre Freude daran haben, nicht zuletzt aufgrund des flüssigen Schreibstils und der in sich stimmigen Geschichte.


Pro und Kontra

+ viele verschiedene Charaktere
+ schlüssige solide Story
+ spannender Schreibstil

o Hintergrundinfos fehlen

- Charaktere bleiben oberflächlich
- Geschichtsverlauf absolut vorhersehbar
- Verwendung vieler Klischees
- Längen bleiben nicht aus

Beurteilung:


Handlung 3/5
Charaktere: 2,5/5
Lesespaß: 3/5
Preis/Leistung: 3/5