Solothurner Literaturtage (14. - 16.05.2010)

Die Solothurner Literaturtage sind auch dieses Jahr am Puls der Literatur. Insgesamt 58 Autorinnen und Autoren der vier Schweizer Landessprachen lesen aus ihren neusten – und teilweise noch unveröffentlichten – Büchern. Bekannte Namen wie Eleonore Frey, Urs Faes, Martin Suter, Pedro Lenz, Noëlle Revaz und Donata Berra sind ebenso vertreten wie auch Entdeckungen, etwa Jens Petersen, Anita Hansemann, Sunil Mann, Andri Perl und Yasmine Char (deren Buch «La main de Dieu» den neuen Literaturpreis «Roman des Romands» gewonnen hat, der von einer Jury von 400 Gymnasiastinnen und Gymnasiasten vergeben worden ist).

Schweizer Autorinnen und Autoren treffen in Solothurn mit ausländischen Literaturvermittlern und Übersetzerinnen zusammen, die ihre Werke in der weiten Welt bekannt machen (z.B. mit dem Lesebuch «New Swiss Writing»). Und sie messen sich mit namhaften Autorinnen und Autoren aus anderen Ländern: mit Antonia S. Byatt, Ulla Hahn, David Albahari, Vassilis Alexakis, Alissa Walser, Hédi Kaddour, Alexandre Najjar, Gerbrand Bakker und Raul Montanari.

Angesichts des Verlagssterbens und der Feuilletonkrise in der Schweiz wird an Podiumsgesprächen nach Wegen in die Zukunft gesucht. «Verlegen in die Zukunft » heisst eine Runde, die sich mit den Perspektiven des Schweizer Verlagswesens befasst. «NetzKritik » präsentiert innovative Literaturkritik-Projekte im Internet. «Neue Wege der Tessiner Literatur» werden gezeigt. Es wird die Frage aufgeworfen: «Ist Frauenliteratur ein Fall fürs Antiquariat?» Und die Verfasser dreier politischer Romane, die in verschiedenen afrikanischen Ländern spielen, lesen und debattieren miteinander: Lukas Bärfuss, Daniel Goetsch und David Signer.

Zwei grosse Autoren der Schweiz werden ganz besonders gewürdigt: Philippe Jaccottet, der diesjährige Gewinner des Grossen Schillerpreises, und Peter Bichsel, dessen 75. Geburtstag von und mit Kollegen wie Jörg Steiner, Peter Weber, Raphael Urweider und Ruth Schweikert gefeiert wird.

Auch dieses Jahr gilt: Wer der Literatur den Puls fühlen will, ist nach Auffahrt in Solothurn zu Gast.


(Quelle: literatur.ch)